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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-12-09
- Erscheinungsdatum
- 09.12.1842
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- Deutsch
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3025 106 3026 einen krankhaften Zustand versehen. Das ist schwierig, aber keineswegs unmöglich, und nur durch eine Rückkehr zu den alten Traditionen wird man diesen Industriezweig zum Besten der Wissenschaft und der Literatur, und folglich der Civilisation, wieder beleben können. Zur Erledigung der Neugroschen-Frage. Wie nothwendig es ist, daß über diese Frage endlich ein Beschluß gefaßt werde, hat neuerdings wieder eine Factur von Voigt in Königsberg gezeigt, welche Handlung, in Sgr. rech nend, die Kleinigkeitskrämerei so weit treibt, die ungerade Zahl von 11 Pf. in Rechnung zu stellen. Abgesehen davon, daß eine derartige Psennigsrechnerci einen Jeden anekcln wird, so bringt sie noch den Uebelstand mit, daß nun vollends in der Buchhändler-Strazze in drei verschiedenen Münzwäh rungen gerechnet werden muß, nämlich 1) den Thl. ü 24 gr. 2) inSgr.s 12Pfund 3)inNgr.in L 10Pf. Von der gute Groschenrcchnung zu Sgr. und Ngr- überzugehen, ist wirklich keine so umständliche Sache, und namentlich für Preu ßen, auch würde es daselbst wahrlich nicht einen solchen Wi derstand gefunden haben und noch finden (auf einem jetzt in meinem Orte umlaufenden Circular war ich der erste, der darauf bemerkte: wird in Sgr. rechnen), wenn die Leipziger Herren es mit ihrer Würde vereinbar gefunden hätten, sich mit den preußischen Buchhändlern darüber zu berathen und zu vereinigen. Das Resultat einer solchen Berathung würde gewesen sein, daß eine Reductionstabclle wie die Brockhau- sische nicht nur ganz überflüssig sei, sondern auch die Veran lassung werde, daß Einer oder der Andere dabei verlieren müßte. Wenn man sich nämlich der Bruchziffern Va, A Sgr. bedient, so kann 1) die größte Rechnung, in der noch so viel Bruchziffern Vorkommen, nur eine Differenz von Vo Ps- verursachcn; denn diese Bruchziffern runden sich zu ganzen Zahlen, und es könnte am Schluß nur ^ Gr. blei ben, wobei, in Sächsischen Pfennigen ausgezahlt, der Eine oder der Andere Vs Pf einbüßen müßte. 2) Hätte man die Signatur des Preises beibchalten können, welches jetzt Un bequemlichkeit verursacht, da für 25 — 29 Sgr. neue Zei chen erfunden werden müssen. 3) Würden die Preise für die bereits bestehenden Bücher ganz dieselben geblieben sein. Die Unbequemlichkeit, in Bruchziffern zu rechnen, ist so gering, und man hat sich in Preußen so leicht daran gewöhnt, daß die Preise von 3A Sgr. (3ggr.), 7Vs Sgr. (6ggr.), IIVi Sgr. (9 ggr), 12VsSgr. (lOgqr) u. s. w- viel ge wöhnlicher sind, als die von 4 Sgr-, 8 Sgr., 11 Sgr-, 13 Sgr- u. s. w. Wenn sich daher die Sächsischen Handlungen entschließen könnten, ihreReductionstabellen aufzugeben, und wenigstens für die bereits bestehenden Preise sich der Bruch- ziffcrn zu bedienen, so würde es nur dazu beitragen, daß diese Frage desto schneller erlediget würde. Th. Bemerkung über die Eotta-Fleiscbcrsche Angelegenheit. Nach Lesung des Fleischerschen Aufsatzes im Bör- sen-Blatt, begreift der Schreiber dieser Zeilen in der That nicht, wie der Herr von Cotta zwei ganz ver schiedenartige Dinge in einen Topf zusammenwerfen kann, da ja die Allgemeine Zeitung in dem Streite beider Handlungen (eines Commissionsbuches wegen) durchaus nicht Parthei nehmen kann noch darf. — Ja! ich glaube, daß die Expedition der Allgemeinen Zeitung ge zwungen werden könnte, die Anzeige von Fleischer aufneh men zu müssen. Die ganze Sache kömmt mir fast eben so unnatürlich vor, als wenn es möglich wäre, daß Herr v. Cotta bei dem Baden einmal in Gefahr käme, zu ertrin ken, und daß am Ufer zufällig kein Mensch weilte, als Fr. Fleischer, welcher aus Menschenpflicht denselben sofort die hülfreichc Hand zur Rettung darböte—würde Herr v. Cotta solche des Commissions-Artikels wegen auch zurückweiscn, und lieber ertrinken wollen? Consequent wäre cs allerdings. r. Mannigfaltige». Wie schlecht es mit dem Honorar italienischer Autoren bestellt sei, davon enthält Valerys Werk: „Luriosite» et aneeclotes italiennes" folgende interessante Zeugnisse: Mailand, Venedig und Florenz sind die einzigen Plätze, wo Manuscriptc gelegentlich honorirt werden; doch sind selbst hier mehr als 40 Frcs. für den Bogen oder 1000 Frcs. für einen Band von 500 Seiten eine Seltenheit- Monti's Ucbcrsctzung der „Jliadc" brachte ihm nur 400 Fr. ein und Parini's Forderung von 250 Zcchinen (1792 Fr.) für die zweite Auflage seiner reizenden Gedichte „11 muttino" und ,,1I rnerro ^iorno", denen er noch ,,Iu sei'L" hinzufügtc, wurde für übertrieben gehalten. Die erste Ausgabe von Manzoni's schönem Trauerspiel „^clelclii" trug nicht die Kosten und seine zum Volksroman gewordenen „kromessi sposi" brachten ihm für die erste sehr bedeutende Auflage nicht mehr als 1000 Fr. Silvio Pcllico erhielt die nämliche Summe für die einzige italienische Ausgabe seiner „Drigioni" von einem turiner Buchhändler. Der erste lyrische Dichter Italiens, G. Borghi, sctzte noch Geld bei der Ver öffentlichung seiner Hymnen zu, welche 26 Ausgaben erlebten. Gross!, von welchem man so große Hoffnungen hegte, sah sich gezwungen, den Musen zu entsagen und als Notar zu Mailand sein tägliches Brod zu gewinnen. Im Allgemeinen schätzt sich der italienische Autor noch glücklich, wenn ein Buchhändler überhaupt das Risico des Verlages übernimmt. Dieser trost lose Zustand beginnt schon mit Ariost, der seinen „Rasenden Roland" ebenfalls auf eigene Kosten veröffentlichte. Seitdem man, mit Ausnahme Neapels, in den italienischen Staaten das literarische Eigenthumsrecht anerkannt hat, scheint sich dieser jammervolle Zustand etwas gebessert zu haben, so daß die Au toren von ihren Geistesarbeiten einigen Gewinn zu ziehen an- fangcn. (Blätter für lit. tlnt.) Die in Berlin erschienene Earricatur „der deutsche Michel" wurde in Baiern, in Hessen und auch in Schlesien verboten. Verantwortlicher Rcdactcur: I. de Marle.
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