Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1919
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- 1919-01-14
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- 14.01.1919
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x° 10, 14. Januar 1919. Redaktioneller Teil. geliefert wird. Das geht auch aus der Bestimmung Hervar, das; als gerue zu, weuu die Jungen berichteten, die eben erst aus ^cutichlaud Entgelt derjenige Betrag gilt, »der am Orte und zur Zeit der Liefe- tauic». Besonders gern.sprach er van den Sorgen unserer Volks- rung von Wiedervcrkünsern gezahlt zu werden pflegt«. Das von einer und Glaubensgenossen in Livland und von Deutschlands großer Vcr- Drnckerei an den bestellenden Berlag zu liefernde Werk kan» aber gangenheit und Gegenwart. Zn mir und manchem anberen hat Georg iiberhtuzpt von Wiedcrverkänfern nicht erworben werden; und selbst Jonck die Liebe zum Vaterland geweckt. Dafür danken wir ihm be- wenn es erworben werden könnte, so wäre der von ihnen zu zahlende sonders herzlich in diesen Tagen deutscher Heimsuchung. Preis ein wesentlich anderer, als ihn der Verleger zahlt. Entschei- Aber nicht nur an den ernsten, auch an den fröhlichen Menschen dcnd für die ganze Frage ist, ob es sich um einen Umsatz durch Vcr- Georg Jonck wollen wir denken. Ich habe selten jemand gesehen, der kauf von Ware oder durch Leistung von Arbeit handelt, einen Umsatz bei so großen körperlichen Schmerzen immer heiter und liebenswürdig auf Grund eines Licfernngs- oder eines Werkvertrages. Ersterer ist sein konnte. Ohne jede Künstelei! Das war ihm von der Natur mit- stempelpflichtig, letzterer stempclfrei. Bei den Lieferungen von Schrift- gegeben und der Ausdruck vollkommener Pflichterfüllung und edler, stellern, Zeichnern, Buchdruckern, Buchbindern handelt es sich durch aus um Leistung von Arbeit, meistens auch um reine Werkverträge, jedenfalls niemals um Verkauf einer marktgäisgigcn Ware, die der Verleger zum Zwecke des weiteren Verkaufs erwirbt. Unseres Er achtens ist deshalb dahin zu wirken, daß die Ausführung von Auf trägen der Verleger zur Herstellung ihrer Verlagswcrke von der Um satzsteuer frei bleibt. Jedenfalls aber muß diese Frage einheitlich geregelt werden. Es geht nicht an, daß etwa die Umsatzsteuer zu entrichten ist fiir die Lie ferung von Drucksache», die ein Verleger außerhalb seines Betriebes bestellt, während dieselben Drucksachen von der Umsatzsteuer frei bleiben, wenn sie innerhalb dieses Betriebes hergcstellt werden. Es würde daS eine schwere Ungerechtigkeit gegenüber den kleinen und mittleren Betriebe» bedeuten und die Großbetriebe in ungerechtfertig ter und unwirtschaftlicher Weise bevorzugen. Am wenigsten al»er darf die Entscheidung von willkürlichen Äußerlichkeiten abhängig gemacht werden, wie dem Vorhandensein getrennter Buch- oder Kassenführnng. (Mitteilungen des Deutschen Verlegervereins Nr. 381 vom 31. Dezember 1318.) PersoimlnachriAen. Georg Jonck zum Gedächtnis (vgl. Bbl. 1918, Nr. 399). — Er > >ar ein schlichter Mann. Unter dem Eindruck der erschütternden Kunde, daß seine Arbeit und sein Leiden z» Ende sind, sollen schlichte Worte die Erinnerung an. ihn festhalten. Wer ihm im Leben )»r Seite stehen durfte, kann ihn nie vergessen, den vornehmen Menschen Georg Jonck. Von seinen Verdiensten um nnsern Berns und um seine Volks genossen soll später einmal berichtet werden. Denn wer den Buch händler Georg Jonck schildern will, muß ein Kapitel schreiben ans der Geschichte deutscher Kulturarbeit auf einein der gefährlichsten Vor posten. Ta wird dann auch der Patriot Georg Jonck, der für seine heiße Liebe zum deutschen Volk und Vaterland so Unsagbares erdul den mußte, als ein leuchtendes Beispiel deutscher Tatkraft und Tugend seine Würdigung finden. Heute im ersten großen Schmerz um seinen Verlust tritt uns der Mensch Georg Jonck vor die Seele. Allen seinen Freunden, die die Nachricht von seinem Tode erreichte, vor allem aber seine» zahlreichen Mitarbeitern — Angestellte kannte er nicht —, wird er im Gedächtnis bleiben. Viele haben lange Jahre bei ihm geweilt, und er hat ihr Schicksal verfolgt, soweit daS nur immer im Bereich der Möglichkeit lag. Als junge Leute sind wir zu ihm gekommen »ach Riga; mancher ans Lernbegierdc, mancher wohl auch nur ans Sehnsucht nach Aben teuern, die schon während der ersten russischen Revolution 1993 ge stillt werden sollte. Mancher wird vielleicht heute noch in dem blühenden Geschäft in der Kanfstraßc in Riga — o du Perle deut scher Städte! — tätig sei», wenn ihn nicht Krieg und Revolution ver schlungen haben. Aber alle werden heute in Liebe und Verehrung an Georg Jonck denken, denn er war allen ein treuer deutscher Freund. Georg Jonck hat bei der Arbeit nie befohlen. Er hat durch sein Beispiel gewirkt und auch den Trägsten mit fortgerisse», sodaß auch diesem die Arbeit zur Freude wurde. Er sah in nnS nicht nur Ge hilfen, die gegen eine Entlohnung mithclfen sollten an seinem Werk, sondern Menschen, an deren Schicksal er vollen Anteil nahm, nicht als Vorgesetzter, sondern als Freund. Nach der Sorge um seine Fa milie kannte er keine größere als die um das Wohl seiner Mitarbeiter. Dort in Riga gerieten junge Leute, die in sich noch nicht gefestigt waren, oft leicht auf Abwege. Georg Jonck hat sic fast unmerklich wieder heranSgeführt und manchen anS seelischer und wirtschaftlicher Not befreit. Den glühenden Idealismus, der ihn beseelte, hat er uns allen einznhanche» verstanden. Das waren die schönsten Stunden, die ich in Riga verleben durfte: in seiner Familie an den kalten nordischen Winterabenden oder im Sommer in seinem bescheidenen Holzhaus am Rigaschcn Strand, wo wir oft den ganzen Sonntag bis hinein in die^weißcn Nächte« miteinander verplaudert haben. Ganz zwanglos unter der Fürsorge einer einfachen, aber herzlichen Gast lichkeit. Vom Geschäft wurde nicht gesprochen, wohl aber von Kunst und Literatur. Und da war er nicht nnr unser Lehrer. Er hörte maßvoller Lebensführung. Mir war es vergönnt, sein 25jährigeS GeschäftSjnbilänm mitzn- feiern. Ganz gegen seinen Willen war das bekannt geworden. Da waren an einem Sonntag die ersten Vertreter der deutschen Gesell schaft in seiner Wohnung, um ihm ihre Glückwünsche darznbringen, aber die größte Freude war ihm, an diesem Tage seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen um sich zu haben, denn »ach äußere.» Ehren hat er nie gestrebt. Als ihm ein russisches Ordcnszcichcn überreicht wurde, flüsterte er mir ins Ohr: DaS könnte einem das ganze Fest verderben! In einem der herrlichen Fichtenwäl-der bei Riga steht das »Stift für hilfsbedürftige deutsche Landsleute«. Georg Jonck hat es jahre lang in Liebe mustergültig verwaltet. Wer weiß, wie cs heute um dieses Werk bestellt ist! Viele deutsche Herzen aber haben ihm dort voll Dank entgegengcschlagen. Liebe und Pflicht waren die Leitsterne auf seinem Lebenswege. Sic auch zu den unsrigen zu machen, sei unser Tank an Georg Jonck! Franks n r t a. M., 1. Januar 1919. H e r m a n n Helbi n g. Gestorben: am 28, Dezember 19H nach kurzer Krankheit im Alter von 34 Jahre» Herr Oskar Kanty in Breslau, seit 1912 Mitarbeiter in der Geschäftsstelle der Schlesischen Zeitung, Ver lag von Will). Gottl. Korn. Der Verstorbene erlernte den Buchhandel in R. BanmannS Buchhandlung Oskar Kartschocke in Breslau »nd trat nach vierzehnjähriger Tätigkeit bei Karl Block in Breslau in Stellung. Als tüchtiger, strebsamer Buch händler »nd liebenswürdiger Kollege erfreute er sich allgemei ner Wertschätzung, was auch dadurch zum Ausdruck kam, daß er in den verschiedene» Gehilfenvereincn Ehrenämter bekleidete. Peter Attenberg f. — Am 8. Januar ist nach kurzem Kranken lager der Schriftsteller Peter Altenberg im Allgemeinen Krankcnhaiise in Wien im 99. Lebensjahre gestorben. Peter Altenberg, dessen bürgerlicher Name Richard Engländer war, wurde am 9. März 1839 in Wien geboren. Nachdem er juristische und medizinische Studien absolviert hatte, wurde er Buchhändler in Stuttgart, mußte jedoch schon in jungen Jahren infolge einer schwere» Nervenkrankheit diesen Berns anfgeben. Erst in seinem 39. Lebensjahre gab er sein erstes Buch: »Wie ich cS sehe« (9. Ausl. 1914) heraus. Diesem Erstlings werke folgte eine Reihe weiterer impressionistischer Schöpfungen: »Was der Tag mir znträgt (8. Anfl. 1914), Prodromos« (2. Ausl. 1993), »Bilderbogen des kleinen Lebens« (2. Anfl. 1999), »Fechsung« (4. Anfl. 1915) n. a., die z. T. nicht ohne Widerspruch ausgenommen wurden. Hugo Bliimner s. — In Zürich ist der Philologe und Archäologe Professor l)r. Hugo Bliimner nach langem Leiden im Alter von 74 Jahren gestorben. Ein ebenso grünolicher wie feinsinniger Kenner der antiken Kunst und Kultur schrieb er über »Technologie und Ter minologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern« (4 Bände), (2. Anfl. 1912), »Knnstgewerbe im Altertum« (2 Bdc. 18834, »Leben nnd Sitten der Griechen« (3 Bde. 1887), n. a. Seine -Laokoon-Stndien« (2 Bdc. 1882) nnd seine Ausgabe von Lessings Laokoo» (2. Anfl. 1880) haben auch über die Fachkreise hinaus Beachtung gefunden. Sprechfaul. An die deutschen Buchhändler! Ans meinen Mahnruf unter obiger Überschrift im Börsenblatt 1918, Nr. 285 sind mir so viele znstimmende Zuschriften zngegangen, daß ich sic vorerst nicht einzeln beantworten kann, sondern zunächst ans diesem Wege den Herren Einsendern meinen besten Dank sagen muß. Nun ist es nicht meine Art, mich mit Anregungen zu be gnügen, wo zuletzt doch alles ans die Ansführnng ankommt. Darüber, wie mein Aufruf praktisch dnrchznführcn ist, habe ich mir 35
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