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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.11.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-11-22
- Erscheinungsdatum
- 22.11.1842
- Sprache
- Deutsch
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2821 '^22 101 Buchhandlung gegen Herrn Fr. Fleischer beobachtete Ver fahren nur als ein höchst unbiliges betrachte- Als Beweis für meine vorhin geäußerte Behauptung dürfte Folgendes dienen: Vor mehreren Jahren gründete ich, selbst Verleger eines Blattes, in einer Nachbarstadt eine Filialhandlung und verband damit eine Expedition meiner Zeitung. Als ich dies in der betreffenden Ortszeitung, für die es allerdings nicht gerade vortheilhast sein mochte, an kündigen wollte, verweigerte mir der Verleger die Aufnahme der Anzeige; ich wandte mich diescrhalb mit einer Be schwerde an die Behörde, wurde von dieser jedoch abgewiesen. C. Auch ein preußischer Buchhändler. Vorschlag zu einem Archiv der Zeit- und Flug schriften-Literatur Deutschlands. Der nachstehende Aufsatz des Herrn O. von Pfcilschifter in Mannheim ist der Entwurf zu einem Vortrage, welchen derselbe bei der Gutenbergs-Feier in Mainz 1840 zu halten beabsichtigte, durch Unwohlsein aber verhindert wurde. Jetzt hat ihn der Herr Verfasser für den Abdruck im Börsenblatte eingesandt, in der Hoffnung daß derselbe bei den Mitgliedern des deutschen Buchhandels Eingang finde. Der Vortrag selbst lautet: „Eines der großen Resultate der Erfindung des Bücher druckes ist die Journalistik oder was mit diesem Worte bezeichnet wird. Hier ist das Forum des Jahrhunderts, und nicht Roms, sondern des Universums- Allein die Zeit schriften, Ausdruck und Organe der Zeit zugleich, pflegen mit ihr gleichsam zu verschwinden, weil heul zu Tage die Sammlung derselben ihrer Zahl und ihres Umfanges wegen keinem Einzelnen, selbst keiner reich ausgestakteten Biblio thek mehr möglich ist. Sollen und dürfen aber diese kostbaren Documcnte der Gegenwart für die Nachwelt ver loren gehen? Oder bilden sie nicht, von jenen periodischen Werken an, welche in dem Entwickelungsprozesse der Mensch heit eine liefeingrcifende Wirksamkeit ausüben, bis zum kleinsten Flugblatte eines wenig genannten Städtchens herab ein lehrreiches Ganze, um nicht zu sagen, die einzige und wahre Quelle für künftige Geschichtschreiber?" „Die Gründung einer Anstalt zur Samm lung und Bewahrung dieser Dolmetscher der Zeit für die Nachwelt wäre, dünkt mich, ein würdiges Denkmal der dritten Secularfeier der Erfindung des Bücherdru ckes , und das ist es, was ich den hier Versammelten vorzu schlagen die Ehre habe. Es ist ein Vorschlag im Interesse der Zukunft, und die Ausführung dieses des neunzehnten Jahrhunderts würdigen Denkmals scheint mir weder sehr schwierig, noch sehr kostspielig. Welcher Buchdrucker oder welcher Buchhändler wird zu einem solchen Zwecke ein Eremplar der Flug- oder Zeitschriften verweigern, die aus seiner Presse hervorgehcn oder in seinem Verlage er scheinen? Und ist einmal ein Kern gewonnen, so wird Wei teres leicht anschicßen und durch Geschenke des Auslandes hier ein Archiv von einem Umfange begründet werden, auf welches Ihre Enkel, wenn sie diese Feier 1940 begehen, mit Stolz und Interesse blicken werden." „Aber, fragen Sie, wo das Gebäude finden, in wel chem dieses jährlich wachsende Archiv untergebracht werden kann? Wenn Sie über die Nützlichkeit einer solchen Grün dung einig sind, werden sich, hoffentlich, die Mittel der Ausführung finden. Der schicklichste Ort zur Gründung dieses Denkmals wäre unstreitig Mainz, in dessen Mau ern Sie zur Feier der Erfindung des unsterblichen Gutenberg versammelt sind: allein eine so einzige Sammlung in den Umkreis einer Festung einzuschließen, werden Sie ohne Zwei fel für mehr als bedenklich halten. Frankfurt und Leipzig dürften nach Mainz die größte Berechtigung haben, zur Begründung gewählt zu werden: allein in beiden Städten mangelt es an Localen, und um sie zu beschaffen, dürften andere Mittel erfordert werden, als die, über welche ein zu solchem Zwecke sich bildender Verein zumal anfangs wird verfügen können. Jedenfalls aber wäre zu wünschen, daß die Sammlung an einer Kreuzstraße von Europa zu liegen käme. Wenn ich einen Blick nach den leeren Räumen, wo sonst zu Mannheim die churpfälzische Bibliothek stand, und zu dem für alles Nützliche und Rühmliche so warmen Sinn Sr. Königlichen Hoheit, unseres allergnädigste» Gcoß- herzogs, wende, so halte ich nicht für unmöglich, daß hier ein für lange hinaus ausreichendes Local zu finden sein dürfte, und es dünkt mich nichts weiter nöthig, als einen Verein zu dem besagten Zwecke zu bilden und sich an die Gnade Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs, unsers allergnä digsten Herrn, zu wenden. Die Aufgabe des Vereins wird dann sein, durch Subscription einige Geldmittel unter den Gönnern dieser Bibliothek des Jahrhunderts aufzubrin- gcn, um einen Aufseher und Diener zu honoriren und zu besolden und die Kosten der Aufstellung rc. zu decken. Es darf von den Freunden der guten Sache erwartet werden, daß sie ihre Eremplare gleich gebunden einsenden. Ich würde einen Verein von denkenden Männern zu beleidigen fürchten, wenn ich versuchen wollte, zu Gunsten dieser Idee noch etwas bcizufügen; sie spricht für sich selbst. Und ist einmal der Grund zur Ausführung gelegt, so darf kühnlich gehofft werden, daß das deutsche zu einem euro päischen Archiv erwächst, da Freunde der Geschichte sich gern geneigt finden werden, hier Sammlungen ausländischer Zeitschriften zur Aufbewahrung und zum europäischen Ge brauche niedeczulegen- So möge denn die Feier des Säcularfestes der Erfindung des Bücherdruckcs 1840 nicht geschlossen werden, ohne den Grund zu einem Denkmale zu legen, für welches unsere Enkel bei der Feier von 1940 den Gründern danken werden. Mannheim, den 23- Juni 18^0. I- B. von Pfeils 6) ifte r." Herrn Fr. Hofmcister's ») Erwiederung (nicht Widerlegung) auf unsere Erklärung in No. 53 des Börsenblattes enthält so viele Unwahrheiten und Jrr- thümer,daß wir zu deren Aufdeckung ebenso viel Raum in Anspruch nehmen müßten, wie Herr Hofmeister. Wir begnügen uns des halb zu erklären: 1) Unsere Ausgabe von I-isLl's I^r»i»1r»i8>« 8i»r Ues lliöine« «te« Huxu«-n«l8 Ue p. kinn,» ist und bleibt die in Deutschland rechtmäßig erschienene und wird durch die Gc- *) Verspätet wegen längerer Abwesenheit des Vorstehers der Handlung. 199»
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