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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.11.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-11-25
- Erscheinungsdatum
- 25.11.1842
- Sprache
- Deutsch
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2853 > 102 2854 „derselben vollends ruinirt hat. Die Wirkung aller dieser! „Fehlgriffe konnte nicht ausbleiben: schon dröhnt dumpfes „Murren durch das weite unmittelbare und mittelbare Ge- ^ „biet Unseres Feindes, hie und da spricht sich der Geist der „Unzufriedenheit und Widersetzlichkeit laut und entschieden ^ „aus; zur offenen Empörung scheint nur noch ein Schritt." „Indessen laßt sich bei der unberechenbaren Dehnbarkeit „der deutschen Geduldsfasern nicht im Voraus bestimmen, „wie bald die Flamme der Empörung im Lande Unseres „Feindes zu derjenigen Ausdehnung gelangt sein werde, „welche Uns erlauben dürste, ihr das Werk der Zerstörung „allein zu überlassen und Uns der thatloscn Freude über das „Gelingen Unseres Werkes hinzugeben. Ich muß Sie, meine „stets verneinenden Herren! daher zu einigen neuen Anstren gungen auffordern. Sie wissen, es kommt uns nicht sowohl „darauf an, die feindlichen Heere niedcrzuschmetcern, als „vielmehr den Feind nur zu necken, und ihn durch seine eigene „Reizbarkeit zu falschen Schritten zu verleiten, so daß der selbe ohne große Anstrengungen Unserer Seils sich selbst „zu Grunde richte. Dies ist Unser wohl überdachter hölli scher Feldzugsplan." „Meine Minister sind beauftragt, Ihnen, Meine stets „verneinenden Herren! die genauen Etats der Truppentheile, „welche die dritte Armee ausmachen sollen, mitzutheilen. Es „sind dabei die Erfahrungen der früheren Feldzüge benutzt „worden, welche erwiesen haben, daß die Kosacken, Baschkiren „und Petscheneger, so Unsere beiden ersten Armeen begleitet, „denselben keine wahre Starke verliehen, sondern ihre Erfolge „vielmehr beeinträchtigt haben. Diese rohen und plumpen „Gesellen sind keineswegs geeignet, die gewünschte Wirkung „hervorzubringen, nämlich: die Gesinnungen der feindlichen „Untcrthanen Unserer Sache zuzuwenden; dennoch werden „die leichten Truppen Unjcrcr dritten Armee unentbehrlich, „ja ein Hauptbestandtheil derselben sein. Sie werden des halb in den vorzulegenden Etats einen bedeutenden Posten „für mehrere Bataillons auserlesener Scharfschützen finden, „und Ich lebe der festen Hoffnung, daß keine Rücksicht falsch „verstandener Sparsamseit Sie an der Bewilligung der nö- „thigen Fonds hindern wird. Die Mannschaft, welche sich zur „Aufnahme in diese Bataillons eignet, muß sich nicht blos „durch Geschicklichkeit, sondern auch durch Ehrgefühl aus- „zeichnen und ist nicht für so geringes Handgeld und Sold „anzuwerben, als das oberwähnte Gesindel. Die Mehraus gabe wird sich aber durch die erprobte Wirksamkeit dieser „Waffe reichlich belohnen." „Ich lege hiermit diese hochwichtige Sache in Ihre Hände „und vertraue auf Ihren Patriotismus und Ihre Einsicht „so vollkommen, daß Ich es für überflüssig halte, über die „Dringlichkeit des Gegenstandes auch nur ein Wort zu ver lieren- Die öffentliche Meinung im ganzen höllischen Reiche „blickt auf Sie, meine stets verneinenden Herren! Zeigen „sie sich würdig Ihres Berufes, derselben Ausdruck und „Nachdruck zu verleihen!" Steht es in dem Belieben der Redaktion einer Zei tung, ob sie die ihr rugcschicktcn Annoncen für ihr Blatt für passend halten will oder nicht? Obige Frage, welche die Redaction der Pr. Staats-Zci« tung mit „Ja" beantwortete, giebt der zweiten Frage des Hrn. Fr. Fleischer in Nr. 88 d- Bl. gewissermaßen einen noch größeren Spielraum. Durch verweigerte Aufnahme eines Inserates in den Anzeiger der Pc. Staats-Zeitung bin ich mit selbiger in ähnlichen Eonflict geralhen, wie Herr Fr. Fleischer mit der löbl. Cottaschcn Buchhandlung. Die Sache verhält sich, wie folgt: An die hiesigen Zeitungen schickte ich ein Inserat, be treffend den Patriot 3s, 4s Heft, und führte den vollstän digen Inhalt an. Das 4te Heft enthält unter Anderm einen Aufsatz: Die Besoldungs- und Einkommens- Verhältnisse der Preußischen Postbeamten, und auf dem Umschläge: DiepublicistischenLeistun- gen der Staats-Zeitung; aufcrstercn Aufsatz machte ich noch besonders dadurch aufmerksam, daß ich in einer Note anführte: Dieser Aussatz erregt selbst bei sehr hohen Postbeamten die größte Aufmerk samkeit.*) Die hiesigen Zeitungen nahmen das Inserat vollständig auf, nur die Staats-Zeitung nicht. Nachdem ich länger als acht Tage gewartet, schrieb ich an die Erpedilion der Staats-Zeitung und bat um Angabe der Gründe, wes halb diese Anzeige noch nicht ausgenommen sei, während später von mir gesandte Inserate schon im Anzeiger der Staats-Zeitung gestanden. Als Antwort erhielt ich das In serat mit der Bemerkung zurück: Dasselbe könne nur dann ausgenommen werden, wenn das Durchstochene (die publi- cistischen Leistungen der Staats-Zeitung, und die oben ange führte Note) fortblieben. Nun ersuchte ich die Redaction um Darlegung der Gründe, wodurch sie berechtigt würde: eine mit dem Imprimatur der hiesigen Ecnsur versehene Anzeige einer Supec-Eensur zu unterwerfen. Die Antwort der Redaction lautet wörtlich: „Die Unterzeichnete Redaction sieht sich um so weniger veranlaßt, die Gründe, warum sie in der fraglichen An zeige einige Sätze nicht zur Aufnahme in den Anzeiger der Staatszcitung für geeignet hält, näher zu bezeichnen, da sie sich aus der Sache selbst zur Genüge ergeben. Auch entscheidet das Imprimatur der Censur durchaus nicht dar über, ob eine Red. die ihr zugeschickte» Annoncen für ihr Blatt für passend halten will oder nicht." Heute habe ich nun beim Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten (der Vorgesetzten Behörde der Staats-Zei tung) eine Beschwerde eingereicht, und werde das Resultat s. Z. in diesem Blatte veröffentlichen. Nicht zum Erstenmale übt die Staats-Zeitung solche Eigenmächtigkeit aus, und dürfte cs für den ganzen deutschen Buchhandel von Interesse sein, zu erfahren, ob die Redaction der Staats-Zeitung im Rechte ist oder nicht. Mir scheint die Staats-Zeitung (ein Staats-Institut) noch weniger in ihrem Rechte, wie die Augsburger Allgemeine Zeitung (ein Privat-Institut), doch kann der Buchhandel freilich die Staats-Zeitung nicht zur Ausnahme zwingen, wie er wohl *) Eine lesenswerthe amtliche Erwiederung des Ge- neral-Post-Amtcs beweist zur Genüge die Richtigkeit dieser Anführung. 201 *
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