Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-11-29
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1842
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18421129
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184211297
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18421129
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1842
- Monat1842-11
- Tag1842-11-29
- Monat1842-11
- Jahr1842
-
2889
-
2891
-
2893
-
2895
-
2897
-
2899
-
2901
-
2903
-
2905
-
2907
-
2909
-
2911
-
2913
-
2915
-
2917
-
2919
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2895 103 2896 Zur Neugroschcn-Angelegenheit. Von einer kleinen Reise zurückgekommen, finde ich Nr. 95 des Börsenblattes und staune über die Gelehrsamkeit, mit der uns ein aus orientalischem Blute stammendes Börsen mitglied seine Künste der Rechenkunst darbietet und zur Ausgleichung der Neugroschen-Frage ein neues Münzsystem vorschlagt, das wahrscheinlich weder im Buchhandel noch bei den Regierungen den Beifall finden wird, den sich der Ver fasser davon zu versprechen scheint. Liest man den Aufsatz leichthin durch, so ist man versucht, das Ganze für Ironie zu nehmen und den früher gemachten Vorschlägen einen neuen beigcscllt zu sehen, der noch unpraktischer als alle bisherigen, den Streitern die Augen öffnen soll, über die Verblendung, mit der sie sich weigern, eine einfache deut sche Sache zu der ihrigen zu machen. Kommt man jedoch zu dem Satz: „indem der Süddeutsche Buchhandel, wenn er 10 „Cents zu 11 Kreuzer rechnet, bei den Bruchtheilen „des Thalcrs noch eine Kleinigkeit gewinnen „würde." so guckt die Eigenthümlichkeit des Verfassers zu sehr hinter der Maske vor, als daß man über seine Absicht noch langer! in Zweifel sein könnte. Gegen den ganzen Aufsatz ist nur Weniges, aber Trif tiges zu sagen, er ist in seinen Vordersätzen wie in^ seinen Folgerungen undeutsch und unwahr. In Süddeutschland rechnet man bekanntlich in Gulden, 1 Gulden—60 Kreuzer, darin sind alle süddeutschen Stämme' einverstanden, nicht so bei der Theilung des Kreu zers, der in Frankfurt a. M., in Hessen und einem Theile von Schwaben in 4 Heller getheilt wird, wahrend ein ande rer Theil von Schwaben den Kreuzer zu 6 Hellern rechnet, die Franken denselben Kreuzer in 4 Pfennige und die Baiern ^ i n 4 Pfennige oder 8 Heller theilen. Niemand wird behaupten wollen, daß durch diese Verschicdenheit irgend eine Verwirrung in die Rechnun gen der Kauflcute oder überhaupt ins Geschäftsleben gekom men ist, aus den ganz einfachen Gründen, weil man die Bruchthcile des Kreuzers gar nicht beachtet, sondern, wo sie Vorkommen, fallen laßt. So haben wir es auch früher immer beim Buchhandel gehalten; ich führe seit 30 Jahren Rechnung mit den nord deutschen Buchhandlungen in Thalern und Groschen und habe immer gefunden, daß der g u te a lt e sä ch fische Gro schen sich eben so wenig mit Vs oder ^ theilen laßt, als der neue angcfeindelc Silber- oder Neugroschen; dennoch habe ich deshalb niemals eine Psenniglinie in meinen Bü chern nöthig gefunden- Sowohl im Paulino, als später in der neuen Börse haben wir es so gemacht. Betrug der Bruch- theil über Vs, so nahmen wir 1 Groschen, unter Vs—0. Dabei verloren oder gewannen wir bei der ganzen Abrechnung keinen Thaler. Wer diese Ausgleichung nicht annehmen wollte, den nannten wir scherzweise einen Pfenn igfuchse r, er mußte in der kleinen Börse dafür büßen und verließ bei der nächsten Abrechnung seine kleinliche Consequcnz. Ge' hört der Verfasser des Aufsatzes in Nr. 95 zu den sogenann ten Pfennigfuchsern, so möge er sich damit trösten, daß er bei den Neugroschen noch weniger verlieren kann, als bei den guten Groschen, weil der Ausgleichungstheil von U oder zu Vs Silbergroschen noch kleiner ist, als bei einem guten Groschen. Lassen wir nach dem Beispiel der süddeutschen Stämme dieTheile des Groschen fallen, wie es seither bei den meisten Börscnmitgliedern ebenfalls Gebrauch war, so haben wir, mit Ausschluß Oesterreichs, das sich ohnehin nicht zu Deutschland zählt, und Hannovers, das seinen Beitritt zum Zollverein und damit zum Münzvereinzu erklären im Begriff steht, durch ganz Deutschland nur ein Münzsystem nämlich den 14 Thaler oder fl. 24^ Fuß, nach welchem, man kann es den Gegnern nicht oft genug wie derholen, 4 Thaler —7 Gulden und 2 Groschen —7 kr. sind. Ein Deutscher aus Süddeutschland, aber kein Pfennigfuchser. Fragen. 1) Wer mußte den Verlust in folgenden beiden Fallen tragen? a) Ein Verleger schickte einen Beischluß über Leipzig, welcher nicht an seine Adresse gelangte. d) Eine Sorlimentshandlung sendete auf gleichem Wege einen Remittenden-Beischluß an den Verleger ab, wel chen aber dieser, der alle Retour-Packete das ganze Jahr über durch seinen Commissionair empfangen und uneröffnct an seinen Wohnort spediren läßt, nicht erhielt. In beiden Fällen hat die Untersuchung ergeben: „daß die Commissionaire der Absender die Beischlüsse „richtig erhalten hatten, letztere aber dennoch nicht „an ihre Adressen von Leipzig aus abgegangen waren. „Absender und Adressaten waren sonach in beiden „Fällen ohne alle Schuld, welche blos zwischen den „beiderseitigen CommissionairS unermittelt haften „blieb." 2) War es nun Recht, daß im ersten Falle der Ab sender, im zweiten aber der Adressat-, mithin in beiden der Verleger den Verlust tragen mußte, wie erweislich geschehen ist? 3) Sollten sich die Herren Commissionaire nicht frei willig dazu verstehen, eine Einrichtung zu treffen, welche entweder das Verschwinden der Beischlüssc verhindert oder, wenn dies nicht möglich sein sollte, die Betheiligten wenig stens vor Verlust schützt? Vesiileriuin. Während wir an einem Ueberfluß deutscher Buchhändler- Verzeichnisse leiden, fehlen uns gute Uebersichten der besten außerdeutschcn Buchhändlerfirmen, namentlich Englands, Frankreichs, Hollands, Schwedens, Rußlands, Polens, Ita liens und Spaniens. Abgesehen von dem allgemeinen litera turhistorischen Interesse, welches solche haben würden, kom men oft Fälle vor, wo ein solches außerdeulsches Verzeichniß dem deutschen Buchhandel von Nutzen sein könnte, z. B. denen Verlegern, welche Classiker, größere wissenschaftliche (besonders botanische) Werke in lateinischer Sprache, oder
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht