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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.12.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-12-04
- Erscheinungsdatum
- 04.12.1915
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- Deutsch
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SieüaMorieller Teil. 2W, 4. Dezember 1915. schwankenden Judikatur ältere Ausgleichsquittungen sollten außer »kraft gesetzt werden können, so würden dadurch Treu und Glauben aufs schwerste gefährdet. Ja Österreich verboten: Die von Kr. Wenzel in Braunau i. B. verlegte und von Fritz Wolf, daselbst, gedruckte Karte »Italien«, be ginnend mit den Worten »Von tiefstem Abscheu erfaßt« bis »Öster reich-Ungarn — Deutsches Reich, als Stiefbrüder. Die Türkei als Milchschwestcr«. Krieg und Druckerpresse Sn England. sBgl. Nr. LL4.1 — Der Daily Mail zufolge gibt der von der englischen Regierung heraus gegebene neue »Parlamentsbericht über Druck- und Verlagstätigkcit« die nachstehende» Zahlen über den Absatz der von ihr verlegte» Kricgs- verösfcntlichungcn bekannt. Sie sind interessant genug, um hier wiedergegeben zu werden, zeigen sic doch gleichzeitig, welches Inter esse das englische Volk dem Kriege cntgegenbringt. So wurden ver kauft von der englische» Übersetzung des französischen Gelbbuches 17K 800 Exemplaren, von der Korrespondenz zwischen Sir Edward Grey und den sich im Ausland befindlichen britischen Gesandten 75 350, von dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Deutschland 25 880, von der englischen Übersetzung des russischen Orange-Buchs 13 080 Exemplare. Manchem Verleger wird es zum Tröste gereichen, zu hören, baß es auch der englischen Regierung noch nicht gelungen ist, die stets wicdcrkchrende schwierige Aufgabe zu lösen, die Höhe der ersten Auflage richtig vorauszubcstimmen. So wurden von »Bchand- iung der Kriegsgefangenen in den Bereinigten Königreichen und in Deutschland« 14 008 Stück gedruckt, aber nur ganze 388 abgesetzt, und von »Löhnungen und Ehrcnsoldc in der Marine und dem Heere« bei einer Auflage von 58 880 Stück nur ein Absatz von 3156 erzielt. X. Pttsmialiiiichrichteir. Auszeichnungen anläßlich der Bugra (vgl. Nr. 278>. — Aus An laß der Buchgewerbe-Ausstellung Leipzig 1914 sind von dem Könige von Sachsen »och folgende Auszeichnungen verliehen worden: dem Berlagsbuchhändicr Herrn Hosrat Arthur Meiner in Leipzig das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens und dem Chemiker Herrn lli xstil. PanlKleI» IN in Gautzsch der Titel Professor. Michel Brval 4. — Der französische Philologe Michel Breul, Mit glied der t4cackäinis des Insciiptions et LsUes-I-sttres, ist ln Paris gestorben. Breul war im Jahre 1832 in Landau sRheinbayern) von französischen Eltern geboren, wurde 18K4 Professor der vergleichende» Grammatik am Oolldge 6e ißranee, 1875 Mitglied des Instituts, 1879 Generalinspektor des öffentlichen Unterrichts für die höheren Schulen und trat 1888 bei Aufhebung dieses Amtes in den Ruhestand. Unter seinen zahlreichen philologischen Schriften ist besonders die Über setzung von Bopps Vergleichender Grammatik der indoeuropäischen Sprachen zu erwähnen. SpreWil. stiftcrn (Bücher kosten nämlich auch Geld, woran recht viele im deut schen Volke anscheinend gar nicht denken, denn auch in Friedens- ! zeiten werden die deutschen Verleger nur zu oft um kostenlose Her- ! gäbe von Büchern gebeten), und da dieses Gewerbe Geschäfte machen ! muß wie jedes andere, da ferner der Bücherverkauf daheim durch den Krieg auf ein Minimum beschränkt ist, so ist es eine selbstver- ^ stündliche, wichtige, geschäftliche Angelegenheit des Buchhandels, auch Bücher fürs Feld zu verkaufen, für die ein sehr starkes Be- ^ dürfnis zweifellos besteht. Ebenso zweifellos ist, daß die Leselust ! unserer Truppen und ihre Bücherliebe überhaupt eines jeden Buch- ^ Händlers Herz in hohem Grade erfreut. Diese Freude über das Lese- j bedürfnis unserer tapferen Soldaten ist für viele Verleger der Anlaß j gewesen, von ihren Vorräten mehr abzugeben, als es die Geschäftslage , und die Leistungsfähigkeit des einzelnen überhaupt gestatten. Unter den gegebenen Umständen musz es in hohem Grade ver- i wuudern, daß die Angehörigen unserer Truppen bei der Sorge ^ um die Liebesgaben zu wenig daran denken, ihren Verwandten und > Freunden im Felde des öfteren auch einmal ein Buch zur geistigen Unterhaltung und Erfrischung mitzuschicken. Ich spreche deshalb die i Bitte an die Truppen aus, welche geistige Bedürfnisse haben und ^ Verlangen nach Büchern tragen, davon ihre Lieben zu Hause etwas ! wissen zu lassen und ans die vielen Fragen, was ihnen erwünscht sei, ! recht oft zu antworten: »Wir können sehr gut auch Bücher brauchen. > Für unsere leiblichen Bedürfnisse ist durch unsere großartige Heeres- ^ Verwaltung im großen und ganzen vortrefflich gesorgt. Ein Bücher- ! Nachschub kann aber von dieser Seite nicht auch noch organisiert wer- : den. Deshalb schickt uns Bücher, die nicht nur dem einzelnen, son- ' dern allen unseren Kameraden zugute kommen und mehr Unter- ! Haltung und Zerstreuung bieten, als man ahnt.« Überflüssige Nahrungsmittel will ganz gewiß kein Krieger empfangen und schlieh- j lich gar dem Verderben ausgesetzt sehen, wo wir zu Hause während t des Kriegswintcrs 1915/16 uns in dieser Beziehung in weiser Spar samkeit zu üben haben. An geistiger Speise gibt es keine Knappheit! Der deutsche Verlagsbuchhandel hat von jeher für jeden geistigen Esser, ob arm oder reich, ob anspruchsvoll oder bescheiden, aufs vor trefflichste gesorgt. Selbst von Preissteigerungen ist das Buch im Kriege bis jetzt verschont geblieben, und Wucherhände haben cS nicht beschmutzt. Manchem Offizier und Soldaten werden es die Vermögens- und Einkommens-Verhältnisse gestatten, für sich selbst Bücher zu erwerben, und mancher von ihnen wird das Bedürfnis haben, die von ihm ge lesenen Bücher seinen Untergebenen oder Kameraden zukommen zu lassen. Damit würde dann auf eine einfache und gewiß nicht kost spielige Weise ein kleiner Bücherbestand für einzelne kleine Truppen teile geschaffen, durch den für die notwendige geistige Beschäftigung aufs angenehmste gesorgt wäre. Es ist bekannt, daß eine Reihe kleiner Truppenverbände in den Etappen und Schützengräben sich bereits bescheidene Bibliotheken eingerichtet hat und sich dieses geistigen Schatzes von Herzen erfreut.*) Stuttgart, Dezember 1915. ppa. Robert Lutz Otto Schramm. Antwort auf Briefe aus dem Felde. Auf die mir von kleinen Heeresverbänden wie von Einzelpersonen des Soldatenstandes aus dem Felde und den Lazaretten täglich zu gehenden Bitten um Bücher-Geschenke habe ich folgende Antwort zu geben: Eingedenk seiner vaterländischen Pflichten und als Ausdruck seines Dankes an die Verteidiger unseres Vaterlandes hat der deutsche Verlagsbuchhandel schon in den ersten Monaten des Kriegs zur kosten losen Abgabe an die Truppcn-Verbände eine große Büchersammlung im Kreise der Berufsgenossen veranstaltet, und es sind mehrere Mil lionen Bücher gestiftet worden, die in Berlin von dem Gesamtausschuß zur Verbreitung von Lesestoff im Felde und in den Lazaretten, Berlin 7, Neichstagsgebäude, verwaltet werden und an die Truppen zur Verteilung gelangen. Diese Verwaltungsstelle gab vor einem Monat öffentlich bekannt, daß noch ganz erhebliche Posten dieser ge stifteten Bücher zur Verfügung stehen. Bis in die neueste Zeit hinein habe ich die meisten der bei mir eingegangenen Bücherwünsche nach Kräften erfüllt. Für die Dauer aber ist kein Verleger imstande, diesen zahlreichen Gesuchen zu ent sprechen, und so sehe auch ich mich genötigt, die Bittsteller auf die obige Sammelstelle zu verweisen. Ich möchte mir gestatten, hinzuzu fügen, daß der Verlagsbuchhandel zu denjenigen Gewerben gehört, die der Krieg mit am schwersten getroffen hat. Da es sich um ein Gewerbe handelt und nicht um eine Gesellschaft von Bücher- Wir bemerken hierzu, daß wir schon seit Jahresfrist alle an uns herantrctenden Bitten, von denen viele, in die Form von Aufrufen ge kleidet, uns zum Abdrucke im Börsenblatt übersandt werden, unter Hinweis auf die Tätigkeit der Ausschüsse zur Abgabe von Büchern an die Truppen und auf die von dem Verlagsbuchhandel bewiesene Opfcrfreudigkeit ablchnen. Wir gehen insofern jedoch noch einer. Schritt weiter, als wir darauf Hinweisen, daß, wenn geistige Nah rung eine Notwendigkeit oder Annehmlichkeit für unsere Truppen be deutet, auch Mittel und Wege von den Heeresverwaltungen zur Be friedigung dieser Ansprüche gesucht und gefunden werden müssen. Schenkungen des Verlagsbuchhandels führen fast immer zu einer Ent wertung seiner Ware, zu der am wenigsten diejenigen die Hand bieten sollten, die vom Verkaufe leben und ein Interesse daran haben müs sen, daß auch dem Buche eine angemessene Stellung im Wirtschafts leben wie im Leben des Einzelnen zuteil wird. Red. *) In Württemberg hat sich der Landesverein vom Noten Kreuz die Aufgabe gestellt, unsere wiirttembergischen Truppen mit Zei tungen, Zeitschriften und Büchern zu versorgen, soweit es die Mittel der »Bismarck-Spende für unsere Krieger«, die gerade für diesen besonderen Zweck bestimmt ist. gestatten. Es werden allmonatlich größere Sendungen von Lesestoff abwechslungsweise an die einzelnen Truppenteile versandt. Im übrigen Deutschland widmen sich auch einige Organisationen derselben schönen Sache. Mir sind solche aus Bayern und Sachsen bekannt. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börse« verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich tu Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 36 sBuchhändlerhauS). 1592
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