Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.04.1932

X- 84, 12. April 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Ttschn Buchhandel. portierten Werke (1634) und die Neuauflagen (1883) abzieht, sich im Jahre 1930 auf 6500 beziffern. Im Laufe des Steuerjahres I. Juli 1930 bis 30. Juni 1931 hat das Lop^ilZbl Okkios in Washington 164 642 Eintragungen vorgenommen. Es ist also ein neuer, wenn auch weniger aus gesprochener Rückgang als 1928/29 zu verzeichnen. Eintragungen IS2S/27: IS27/28: IS28/2S: I92S/S0: 1930/31: 184 000 193 SI4 181 SS9 172 792 184 642 -i- 9 914 — 31 SSS 4- 10 833 — 8IS2 Die nachstehenden Angaben betreffen einige besondere Arten der literarischen Werke. 1. Die Eintragungen der amerikanischen Drucke (Bücher, Broschüren, Flugblätter, Sonderwbzüge von Artikeln aus Zei tungen und Zeitschriften) haben ein wenig abgenommen: 1929/30: 1930/31: SS 943 ( S4 018 I — 1927 2. Die englischen Werke, die eingetragen ivurden, um in Er wartung der Vollendung der amerikanischen Ausgabe und ihres Verkaufs den viermonatigen interimistischen Schutz zu genießen, find auch weiter in der Abnahme: 1929/30: 1930/31: 1228 1 1198 l 30 3. Auch die Hinterlegungen der im Ausland in einer frem den Sprache gedruckten Werke sind in der Abnahme: 1929/30: 4 884 1 — ,,, 1930/31: 4 339 / ^ 4. Ebenfalls Rückgang, wenn auch unbedeutend, bei den Mufikkompositionen, deren Zahl immerhin eine hohe bleibt: 1929/30: 32 129 1 ^ 1930/31: 31488 s 5. Nur die Werke, die in Anbetracht der Erneuerung des Schutzes eingetragen werden, find ein klein wenig im Aufstieg: 1929/30: 1930/31: S937 1 , S998 / ^ 81 Deutschland. Die nachstehende, dem »Bibliographischen Monatsbericht« der Buchhandlung Gustav Fock in Leipzig entnommene Über sicht der Doktorarbeiten an den deutschen Universitäten um faßt die Zeit vom I. Oktober 1930 bis 30. September 1931, der die Zahlen des Vorjahres gegenllbergestcllt sind. Akademische Abhandlungen: 1929/30 1930/31 1. Alte Philologie 63 65 <4- 2, 2. Neuere Philologie 253 263 10, 3. Orientalische Sprachen 32 31 <- I, 4. Theologie 54 61 7> 5. Philosophie und Psychologie ...... 139 127 <- 12, 6. Pädagogik > 104 63 <- 41, 7. Geschichte und Hilfswissenschaften 217 220 <4- 3, 8. Geographie . 56 66 i-i- 10, 9. Rechtswissenschaft ) 10. Staatswissenschaft und Volkswirtschaft. . j ^2102 2283 <4- 181) 11. Medizinische Wissenschaften > 1667 1934 <4- 367) 12. Veterinürwissenschaften . 191 156 t- 35) 13. Mathematische Wissenschaften . 238 291 t-I- 53) 14. Beschreibende Naturwissenschaften. . . . . 258 245 <- 13, 15. Chemie , 819 517 <- 302) 16. Technische Wissenschaften . 405 252 <- 153) 17. Land- und Forstwirtschaft . 401 441 <4- 40) 18. Bildende Künste . 64 46 s- 18, 19. Musik und Theater . 34 38 (4- 4, Insgesamt: 6997 7099 <4- 102, Die amtliche Statistik der den deutschen Universitäten und Technischen Hochschulen in den Jahren 1927, 1928 und 1929 vorgelegten Doktorarbeiten gab die folgenden Zahlen an: 6299, 6490 und 6456. Das Univerfitätsjahr 1929/30 verzeichnet eine Gesamtsumme von Doktorarbeiten, die etwas höher ist als die des bürgerlichen Jahres 1929 (6997 gegen 6456). Die amt liche Statistik gilt als vollständig, während die der Buchhand lung Gustav Fock die Manuskript gebliebenen Doktorarbeiten nicht mit zählt'). Man muß daraus schließen, daß die akademi schen Abhandlungen im Jahre 1930 merklich zahlreicher gewor den sind, eine Erscheinung, die schon in den Universitätsjahren 1928/29 und 1929/30 <5238 und 6997) auftrat. Kleine Mitteilungen Kantate-Festmahl. — Unter Bezugnahme auf die Mitteilung des Festausschusses wird darauf hingewiesen, daß zur Teilnahme am Festmahl, wie in früheren Jahren, nur Gesellschaftsanzug vorge schrieben ist. Die Hauptversammlung der Buchhändler-Ltcrbckasse findet am Sonnabend, dem 30. April, nachmittags 4 Uhr, in Leipzig im Buchhändlerhaus, Sitzungszimmer Portal III, 1. Stock statt. Die Tagesordnung ist im Börsenblatt vorn 11. April auf der 4. Umschlag seite abgedruckt. »Literarische Parallelen«. — Uber dieses Thema spricht am Mitt woch, dem 13. April, 20 Uhr im Ortsgruppenheim des D.H.V., Lcip - z i g, Dittrichring 17, im Rahmen der Fachgruppensitzung der Orts gruppe Leipzig des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfcn- Verbandes Herr vr. G. M o r g e n st e r n. Alle Interessenten sind hierdurch herzlichst eingeladen. Eintritt frei. F. Bruckmann A.-G. in München. — Nach dem soeben ver sandten Geschäftsbericht hatte das Verlagsunternehmen unter der allgemeinen Geldknappheit erschwert zu leiden. Die technischen Be triebe mußten gegen vielseitige Konkurrenz bei äußerst gedrückten Preisen ankämpfen, konnten aber immerhin die Unkosten und Ab schreibungen verdienen. Der Gesamtumsatz ermäßigte sich 1931 gegen 1930 um 16,775^. — Die Bilanz für 1931 verzeichnet einen Rein gewinn nebst Vortrag von 0,25 Mill. NM. (im Vorjahre 0,39), aus dem 4(8) A Dividende verteilt und 0,13 Mill. auf neue Rechnung vorgetragen werden sollen. Unter den Vermögenswerten sind aus gewiesen: Grundstücke und Gebäude mit 1,48 (1,50), Inventar mit 0,35 (0,38), Vorräte usw. mit 0,70 (0,82), Forderungen mit 0,97 (0,96), Verbindlichkeiten mit 0,17 (0,15) und Abschreibungen mit 0,15 (0,16) Mill. NM. Vertagung der Manteltarifverhandlungen und Kündigung der Lohntarife im Buchdruckgewerbe. — Nachdem bereits nach den Ver handlungen am 15. und 16. März d. I. die Beratungen über den Manteltarif für das Buchdruckgewerbe abgebrochen und für den 30. März die Weiterverhandlungen vor dem Zentral-Schlich- tungsamt anberaumt worden waren, ist es auch vor dieser tariflichen Instanz, die aus drei vom Reichsarbeitsminister er nannten Unparteiischen und aus je drei Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer besteht, nicht zu einer Verständigung gekommen. Am zweiten Verhandlungstage erklärten die am Tarifvertrag beteiligten Vertreter der Arbeitnehmerorganisationen abermals, daß sie sich nicht an der Beratung jener Tarifanträge beteiligen würden, die eine weitere Verschlechterung der Lebenslage der Arbeitnehmer herbeiführen müßten. Eine besonders eingehende Erörterung fand an beiden Tagen das Problem der Verkürzung der Arbeitszeit und die tariflichen L e h r l i n g s b e st im mun g e n. Von einem hinzugezogenen Vertreter des deutschen Handwerker- und Gewerbekammertages in Hannover wurde festge stellt, daß die Lehrlingsvergütung im Buchdruckgowerbe etwa 100A höher sei als in anderen Berufen. Schließlich erklärten die Schlichter, daß die Entscheidung über die vorliegenden Anträge bis zum 16. April d. I. vertagt worden sei. An diesem Tage wird das Zentral- Schlichtungsamt erneut zusammentreten. Für Ende April d. I. hat der Deutsche Buchdrucker-Verein auch die Lohntarife für Buchdruckergehilfen, Buchdruckereihilfs arbeiter und Buchdruckereibuchbinder gekündigt, sodaß im Monat April auch noch Lohnverhandlungen stattfindcn müssen. Durch die letzte Notverordnung vom 8. Dezember 1931 war der Spitzenlohn von 55 auf 46 RM herabgesetzt worden. *) Im Jahre 1929 bezifferten sich die nicht veröffentlichten Dvktorarbeiten auf 805. 303