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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1843
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1843-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1843
- Sprache
- Deutsch
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1539 46 1540 Was soll aus dem Buchhandel werden? Diese Frage muß in der That zu sehr ernsten Betrach tungen anregcn, wenn man sieht, wie leicht es Jedem, mit dem Geschäft nicht im Geringsten Vertrauten, ja selbst jedem Gymnasiasten möglich wird, mit Umgehung aller gesetzlichen Vorschriften eine Buchhandlung zu etabliren. Man sollte glauben, dies sei in vieler Rücksicht unmöglich, allein dem ist leider nicht so, und wir können nicht umhin, im Interesse des Ganzen einen speziellen Fall anzudcutcn, wie derselbe augenblicklich vorliegt. Ignaz Kohn aus Breslau erlangt die Eoncession zu einer Filial- Buch- und Antiquar-Handlung in Neifse. Derselbe, weit entfernt, diese selbst oder durch einen, mit den gesetzli chen Erfordernissen versehenen Disponenten zu leiten, über- giebt die neue Handlung einem jungen noch minorennen Männe, der erst kurz zuvor das Gymnasium verlassen hat, einem Sohne des Pclschaftstecher Simon Graveur in Neisse. — Man könnte zwar meinen, daß ein dergleichen ohne Sachkcnntniß und Erfahrung geleitetes Geschäft den Keim des nahen Todes jn sich trüge, allein es ist nicht zu verken nen, daß dadurch, ohne dem reellen Charakter der Unter nehmer nur irgend zu nahe treten zu wollen, doch alle Soli dität des Buchhandels total vernichtet wird. Denn nach den aufgedrungenen Grundsätzen solcher Institute, die in der Regel von vornchcrcin nichts zu verlieren haben, müssen Geschäfte unter allen Umständen gemacht werden. Ihnen ist gleich, ob und wie sic dabei bestehen, da sie die unausbleiblichen Folgen davon nicht übersehen können. Es entsteht ein fort währendes Ueberbieten von Rabatt-Procenten, so daß der Sachverständige leicht berechnen kann, wie der Verkäufer offenbaren Verlust trägt. Es entwickelt sich ein förmliches Hausi'ren, und der Buchhandel sinkt zum gewöhnlichen Krä mergeschäft herab. —Leider muß man die Erfahrung machen, daß selbst sonst sehr solide Buchhandlungen dergleichen nicht basirle, wie Pilze aus der Erde hervorwachsende neue Handlun gen, anfänglich durch ungemessene, auf die Dauer nicht zu erfüllendeIusichecungen, begünstigen und diesen gleichsam den Weg zum Schleudern vorzeichnen. Es ließen sich noch viele Fälle andeuten, welche das Reelle und die Solidität des Buchhandels untergraben, allein sie entwickeln sich alle aus dem oben Gesagten und da die Sache, wie Jedem von selbst einleuchten wird, einiger Beachtung wohl werth ist, die Mittel dagegen aber einzig in den Hän den der soliden Buchhandlungen selbst, doch allerdings nur in der Kraft ihrer innigsten Verbindung liegen, so haben wir nicht umhin gewollt, dem Buchhändler-Vereine diese Ver hältnisse zur Würdigung behufs möglicher Vereinigung vor- zuhaltcn. 18. Notiz. Nach amtlichen Mittheilungcn fanden in Bayern seit dem I. Januar 1837 oder in einem Zeiträume von Jahren 175 Büchcrbcschlagnahmen statt, und von den dadurch betroffenen Schriften waren 34 in Bayern, 71 in andern deutschen Bundes staaten, 31 in der Schweiz oder in Frankreich, 39 ohne Angabe des Druckortes erschienen. Außerdem wurden noch 23 abergläu bische Gebete, Ankündigungen, Nummern uncensirter Zeitschriften rc. mit Beschlag belegt. (Franks. Journ.) Verantwortlicher Redacteur: I. de Marie. P e k a ii n t in a ch u n g e n. Anzeigen ncncr und älterer Dächer, Musikaticn u. s. w. s3l>84.) Jn unscrm Verlage sind so eben erschienen: Wandtafeln zu dem AB C-Buche für den ersten Unterricht im Lesen nach genauer Stufenfolge bearbeitet und für die Lautir- und Buchstabir-Methode eingerichtet von L. Pape, Lehrer an der kathol. Freischule in Paderborn. 36 Tafeln, dopp. gr. Fol. Preis 1^/z -/I orck.— 1 netto. Durch sehr zweckmäßige Einrichtung, so wie durch schöne typographische Ausstattung, da die Typen besonders zu diesem Zwecke angcsertigt wurden, zeichnen sich vorstehende Tafeln auf das Vortheiihafteste aus. — Die dazu gehörende Fibel erfreut sich einer täglich zunehmenden Verbreitung, und dürfte bei nur einiger Verwendung in manchen Schulen des übrigen Deutsch lands eingcführt werden, besonders da sie für beide jetzt gebräuchliche Lehr-Methoden eingerichtet ist. — Wir bitten L conä. zu verlangen. Paderborn, 4. Mai 1843. Junfermannsche Buchhandlg. s3085.) Bei Theodor Hennings in Neisse ist so eben erschienen: Die Aeitfragen. Ein Beitrag zur Würdigung derselben. Preis 5 NA (4 gA) ordin. Nur wenigen preußischen Handlungen habe ich diese Schrift pro novitsts gesandt, bitte daher diejenigen, welche sich davon Absatz versprechen, ihren Bedarf gefälligst zu verlangen. s3086.) Zum Besten der Gustav-Adolfsstiftung ist so eben bei mir erschienen: Friederich, G. (vr. der Theologie). Kurze Darstel lung des 50jähr. Amtsjubelfestes Sr. Hoch würden des Herrn Ooctor'1 heoloFiue,Viee- seniors etc. Joh. Phil. Bcnkard, und des Herrn Pfarrer Ernst Blum. — gefeiert in der St. Katha rinenkirche zu Frankfurt a/M- am 21. März 1843. (Mit einer lithographirten Abbildung), gr. 8- Velin-Pap. (4^ Bogen) brochirt. 10 NA (8 gA). (Der ganze Ertrag wurde zum obigen Zwecke bestimmt und kann daher diese interessante Schrift nur gegen baar ü NA (6 gA) durch Herrn I. G. Mittler in Leip zig bezogen werden). Frankfurt a/M., Ende April 1843'.' Carl Körner.
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