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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1843
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1843-02-10
- Erscheinungsdatum
- 10.02.1843
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Saxonica
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- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18430210
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3i7 12 348 auf erwiedern, daß Sic ,'n dieser Hinsicht Ihren Mann an mir gefunden haben, denn als Sie ansingen, den Buchhandel zu betreiben und Ihre ersten Neuigkeiten zu versenden, hatte ich bereits einige 20 Jahre in un serem Geschäfte gearbeitet. Was endlich 3) das Abbrechcn unserer Geschäftsverbindung anbetrifft, die Sie mit so vieler Energie und Festigkeit ausspre- chcn und ausübcn wollen, so lege ich Ihnen demohn- geachtct diese Angelegenheit noch einmal zur nochmali gen Begutachtung vor. Das Resultat Ihres Beschlus ses werde ich in jeder Rücksicht mit aller Ruhe erwar ten. Berlin, am 27. Januar 43. FerdinandDümmler. Die Süddeutsche Buchhändler-Zeitung enthalt in ihrer diesjährigen No. 2 unter der Ueberschrift: „Revue der Journale" Folgendes : „Wir haben uns vorgenommen, wie in früheren Jahren, so auch in Zukunst wieder Referate über die Spenden der verschiedenen Journale zu geben, welche buchhändlerische Dinge besprechen, hauptsächlich, um Anknüpfungspunkte zu erhalten, Angelegenheiten, welche sie auf die Tagesordnung sehen, ebenfalls zu behandeln. Wir beginnen mit dem Bör senblatt, dem officiellen Organ des Leipziger Buchhandels und nebenher des Börsenvercins. Die Stellung seiner Redak tion ist noch immer dieselbe, die freie Brust beklemmende, die wir früher beklagten. Man könnte zufrieden sein, wenn sie Ein Mal im Quartal de» Interessen des deutschen Buch handels Gehör liehe und sonst alle Tage die Interessen hät schelte, welche ihr unter der Sohle brennen. Der gegen wärtigen Redaktion muß man die Gerechtigkeit wiedcrfahrcn lassen, daß sic ihr Boot mit Resignation durch die Scheeren und Untiefen steuert, die um sie her liegen, obschon es ihr verführerisch nahe gelegt wäre, in rein Leipziger Fahrwasser flott einher zu segeln. Sic ist im letzten Jahre wieder mehr- fältig ins Gedränge gekommen. Man ist ihren Privat-An sichten zuweilen mit Waffen entgegen getreten, die grausam zu nennen waren; denn den Angreifenden konnte nicht un bekannt sein, daß der Redaktion des Börsenblatts eine andere Mensur vorgezeichnet ist als ihnen. Die Redaktion hatte Bedenklichkeiten gegen die Einführung der Preßfreiheit. Mit welchem Grimm griff man sie dafür an! Und doch gibt es nichts Einseitigeres, als eine Theorie für so unfehlbar halten, daß man sich gereizt zeigt, wenn Jemand so unglück lich ist, ihre Untrüglichkcit zu bezweifeln. Der Redaktion des Börsenblatts, die dicß in Beziehung auf Preßfreiheit wagte, ist daher offenbar zu viel geschehen. Wir reden der Censur ebenfalls nicht das Wort; sie hat sich überlebt, oder vielmehr, sic hat sich als ganz kulturunfähig gezeigt. Es wäre an sich nicht undenkbar, daß Staats- und Privatwohl durch Mittel der Pcäventiv-Justiz so leicht oder so schwer mit der individuellen Freiheit und Sprcchlust versöhnt werden könnte als durch Repressiv-Maßregeln; aber die Ecnsur hat seit drei Jahrhunderten die Aufgabe, dieses Ziel zu errei chen, und ist nicht vom Fleck gekommen. Darum ist es ganz angemessen, daß man bei dem Gegenpol das Heil sucht, indem man die Leute drucken läßt, was sie wollen, und sie ! dafür bestraft, wenn sie etwas drucken, was das öffentliche ^ oder Privatwohl beeinträchtigt. Wenn Jemand anderer ! Meinung ist, warum soll er aber seine Gründe nicht sagen dürfen ? Der Buchhandel wird aber auch bei dem Svstcm der Preßfreiheit sein Kreuz zu tragen haben, mit dem Unterschied jedoch, daß er dann die Genugthuung hat, es sich selbst auf zulegen. — Mit dem Verfahren des Börsenblatts in der für den Buchhandel wichtigsten Frage des Tages, der Groschen- j frage, haben wir Ursache sehr unzufrieden zu sein. Es geht uns nichts an, ob seine verehrliche Redaction persönlich für oder gegen die Neugroschen ist. Wenn sie aber aus der süd deutschen Buchhändlerzcitung Artikel für die Neugroschen ausnimmt, wie sie cs that, als eckantilloos, wie man im süd lichen Deutschland über diese Angelegenheit denke, und nicht auch entgegengesetzte Vota aus der süddeutschen Buchhänd lerzeitung abdruckt, was sie nicht that, so handelt sie, gelin dest gesagt, nicht loyal. — Ist der vcrchrlichcn Rcdaction dieser Vorwurf noch zu stark, so möge sie sich dagegen recht fertigen, wir bitten sie sogar darum. Es wird uns aber nichts helfen; denn wir schauen im Geiste, wie sie, nachdem sie dicß gelesen, den Duldcrmantcl fest anzieht, und wie Julius Eäsar den — Nadelstichen Trotz beut." Soweit unsere Süddeutsche Freundin! Zuerst fragen wir dieselbe, mit welchem Rechte sie das Börsenblatt das Organ des „Leipziger" Buchhandelsund „nebenher" des Börsenvereins nennt? Kann sie diese Bezeichnung durch irgend etwas rechtfertigen? Seit wann haben Leipzigs In teressen im Börsenblattc eine größere Berücksichtigung ge funden, als die Interessen Anderer? Wir fordern die Süd deutsche zu näherm Nachweise und zur Begründung ihrer Behauptung auf. — Ferner soll die Stellung der Rcdaction noch immer eine die freie Brust beklemmende sein! Es mag etwas wahres daran sein, aber wer wird denn damit be schuldigt? So lange es dem Redacteur kaum erlaubt ist, eine eigene Meinung zu haben, und man sich berechtigt glaubt, auf eine eben nicht freundliche Weise über ihn herzufallen, wenn er es ja einmal wagt, selbstständig aufzutreten, wird das auch nicht anders werden können, will er nicht zu letzt das Börsenblatt zum Tummelplatz persönlicher Streitig keiten machen und ganz nutzloser, ja wohl gar muthwilliger Weise seine eigene Existenz gefährden, was der Sache selbst nie förderlich sein kann. Aber, verehrte Freundin! Leipzigs Buchhändler trifft dieser Vorwurf um kein Haar mehr als Andere, ja um Vieles weniger. Möge also der Börsenvercin, wenn er es für zweckmäßig hält, der Rcdaction eine größere Selbstständigkeit verleihen, so lange dies jedoch unterbleibt ist cs ungerecht, sic wegen Mangels derselben anzuklagen. Von dem Maße der Freiheit aber, welches ihr gegeben, hat sie auch bisher Gebrauch zu machen gewußt. — „Ein Mal im Quartal soll die Redaction den Interessen des deutschen Buch handels Gehör leihen!" Wann hätte sie cs denn nicht gethan? Und welche Interessen hätte sie statt dessen „ge hätschelt?" Mit so allgemeinen Redensarten begnügen wir uns ferner nicht, sondern fordern unsere Freundin zum Beweise auf! — Dann wird der Rcdaction eine Art von Lob crthcilt, wie es scheint aber nur, um desto kräftigere Scitcnhiebe versetzen zu können. Was heißt das, es sei ihr „verführerisch nahe gelegt, in rein Leipziger Fahrwasser flott
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