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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1843
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1843-05-11
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1843
- Sprache
- Deutsch
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1419 40 1420 Die Buchhändler in denjenigen Ländern in welchen die Theilung des Thalers in 30 Groschen schon eingeführt ist, und welche dennoch die abgeschaffle Theilung zu 24 Gro schen beibehalten, begeben sich eines erheblichen Vortheils, der gleichwohl keinem andern Buchhändler von Nutzen ist, vielmehr ganz offenbar zu deren Schaden gereicht; sie kön nen nämlich keinen Preis von 1, 2, 3, 4, — 6, 7, 8, 9, — 11,12, 13, 14, —16, 17, 18, 19,-21,22,23,24,-26,27, 28, 29Sgr. machen, sondern müssen sich lediglich an die Zahlen 5, 10, 15, 20, 25 halten, weil nur diese in guten Groschen mit 4, 8, 12, 16, 20 gerade aufgchen. Folglich ist die Möglichkeit, die Preise noch! auf 24 andere Arten zu nvcmiren, abgcschnitten. Obschon ^ nun die Zahlen 1, 7, 11, 13, 17, 19, 23, 26, 28, 29 wohl als unpraktisch und deshalb als nicht leicht vorkommend be trachtet werden können, so bleiben doch immer noch 14 Zah len, die — vollkommen anwendbar — nicht gebraucht wer den dürfen. Dieses Hindcrniß ist aber von großer Wichtigkeit, wie durch ein einziges kleines Beispiel gezeigt werden soll. Man nehme an, ein Verleger wolle für ein kleines Schulbuch, wovon er 5000 Exemplare druckt 3 SA neh men, so ist der Betrag . - . 500 si) — A Vs Rabatt 166 —20 — Netto 333 — 10 — nun darf er aber 3 Sgr. nicht nehmen, 4 auch nicht, denn das ist seinen Herren Eollegcn zuwider, 5 Sgr. aber, oder 4 Ggr. ist zu viel und hindert die Einführung ; er wird also nur 2 Ggr. nehmen können, und dann ist der Betrag 416 A 16 A Vs Rabatt 138 — 21 — Netto 277 — 19 — oder 277 23U Sgr., der Verleger hat also einen um 55 16'/, Sgr. geringeren Ertrag, und der Sortiments- Handel einen um 27 23U Sgr. verkürzten Rabatt. — Der Verleger sticht sich nun aber vielleicht dadurch zu helfen, daß er nur 25A Rabatt von diesem Artikel giebt. — Dann ist das Resultat folgendes: Betrag 416 16 Ggr. Rabatt 104 — 4 — Netto 312 — 12 — Dann bekommt er zwar immer noch 20 ^ 20 Ggr. weni ger, als ec bei 3 Sgr. mit ^ Rabatt erhalten haben würde, aber doch 34 ^ 17 Ggr. mehr, als wenn er auch von 2 Ggr. Va Rabatt gegeben hätte, der Sortimentshandel aber ist es, welcher diese Summe an Rabatt ein büßt. — Dieses Ver- hältniß wiederholt sich natürlich auch bei andern Zahlen. Es läßt sich demnach behaupten, daß sowohl Verleger als Sortimentshändler gegen ihr Interesse arbeiten, wenn sie auf Beibehaltung der alten Thalertheilung bestehen, und daß die Weigerung gegen die neue nur aus der scheinbaren Unbequemlichkeit entspringen konnte, die man von dem Ue- bergange von einer zur andern sich verstellt. Die Furcht da vor ist aber die Furcht vor einem Schatten. Die alten Preise, wie sie im Heinsius !c. und in den Verlagscatalogen u. s. w. stehen, werden durch die Ein führung der Sgr. nicht im mindesten alterirt, und die aus gestellte Behauptung, daß diese Verzeichnisse dadurch un brauchbar würden, ist völlig grundlos; sie ist aber wohl nur dadurch zu begründen vermeint worden, daß der Sächsi sche Neugroschcn sich nicht wie der Preußische und andere Silbergroschen in vier Theile theilcn läßt. Nimmt man also die Preußische Silbergroschentheilung in 12 Pfennige und 4 Dreier an, so scheint jede Schwierigkeit beseitigt zu seyn, denn auch die Sächsischen Buchhändler werden sich dem schwerlich widcrsetzen, noch von ihrer Regierung gehindert werden es zu thun, sofern es hier auf Erleichterung des Ver kehrs mit den Auswärtigen ankommt. Denn warum sollte man es hindern für eine Schrift 1 Ngr. 3 Pf. anzusetzen; lesen wir doch jetzt schon im Börsenblatt 5 Ggr.—6s/, Ngr. u. s. w. Nur muß man sich freilich vor einer Pfenniglinie nicht so kindisch fürchten oder sie so unter der Würde des Buchhandels darstellcn, wie es nach einigen Aufsätzen über die Groschenfrage den Anschein hat. Schämen sich doch selbst die Engländer, deren Münzeinheit das Pfund Sterling — also circa 7-/?—ist, einer Pfenniglinie nicht, undwir haben oft Preise englischer Bücher von mehreren Pfunden, mehre ren Schillingen und zuletzt noch von einigen Pence. Auch die norddeutschen Buchhändler können sich schon seit lange dem gar nicht entziehen; ein Buch z. B. welches 3si§ 21 Ggr. kostet, kann dem Käufer nicht anders angesetzt werden, und wird ihm nicht anders angesetzt als zu 3 -ss 26 Sgr. 3 und eben so muß cs in den öffentlichen Blättern angezeigt werden. Wie lächerlich es sich ausnimmt in den Eatalogen und Anzeigen zu lesen '/,2, Vr», "/12, N Thaler u.s.w. will ich nur beiläufig bemerken, und es nicht hoch anrechnen, daß der Leser einen solchen Bruchprcis in Gedanken erst auf gute-, dann auf Silbergroschen reduciren muß; — aber hübsch und bequem ist eine solche doppelte Bruch-Operation gewiß nicht. Worin liegt nun denn die große Schwierigkeit, welche die Buchhändler hindern sollte, unter sich ebenso zu rechnen, wie sie mit ihren Kunden rechnen müssen? Freilich aber ist behauptet worden, die süddeutschen Buchhändler würden bei der Reduction der Silbergroschen in in den 24 Fl. Fuß verlieren, und zwar einVierlheil ihres ganzen Ne tto - Einkommens. Das wäre freilich schrecklich. Es ist aber nur behauptet, nicht bewiesen worden. Mau hat sich dabei lediglich auf die Dccimalthei- lung der Sächsischen Neugroschen gestützt, um einen Schein von arithmetischer Wahrheit zu erlangen.— Sehen wir nun, wie die Sache sich praktisch stellt, und versuchen wir den Be weis , daß die süddeutschen Buchhändler bei Einführung der Silbergroschen nichts verlieren. Der ganze Thaler wird in Süddeutschland zu 1 Fl. 48 Kr. gerechnet, mit Ausnahme von Würtemberg, wo man schon früher erklärt hat, sich mit 1 Fl. 45 Kr. begnügen zu wollen, was kurz nachher dahin modisicirt wurde, daß man, wenn die Verleger selbst den Preis von 1 — mit 1 Fl. 48 Kr. anzeigen würden, sich dies gefallen lassen wolle. Auf den ganzen Thaler werden also in Süddeutsch land (in Würtemberg nur theilweise) 3 Kr. gewonnen. Die
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