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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1843
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1843-05-11
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1843
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- Deutsch
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1423 40 1424 Welchen Einfluß die Einführung der Silbergroschen auf die, nach Aufhören des Eonv.-Gcldes cinqeführte, Buchhänd lerzahlung, nach welcher der preuß. Thaler mit ^ gGr. Agio und der Louisd'or 2 gGr. über den Eours gegeben Und ge nommen wird, ist mir, trotz alles Nachsinnens, nicht klar ge worden, und kann, was deshalb behauptet worden ist, sich durchaus nur auf die wenigen Handlungen beziehen, welche blos reines preuß. Courant als Buchhändlerzahlung nehmen zu wollen erklärt haben. Es ist nach meiner Ueberzeugung so unausbleiblich, daß die 30 Gr. die Oberhand behalten, daß ich jede Wette darauf eingehcn möchte, in 3 Jahren werde keiner von den jetzigen Gegnern derselben die 24 Groschen-Theilung mehr haben mö gen und dem schlecht gedankt werden würde, der sic dann eben so hartnäckig beizubehaltcn versuchen wollte, wie es jetzt noch verlangt wird. Wenn angeführt worden ist, die Buchhändler aller andern Länder würden dann auch in ihrem Gelbe mit uns rechnen wollen, die Schweizer in Franken und Batzen, die Rüssen in Rubeln, Hamburg in Mark, Oesterreich in Conv.-Guldcn, u. s. w., so war dies wohl nur ein anmuthiger Scherz; denn unsere Herren Collcgcn in diesen Ländern werden sich eben so gut in die 30 Groschen zu finden wissen, in denen sie zu Hause nicht rechnen, als sic sich bisher in die 24 Groschen ge funden haben, in denen sie gleichfalls zu Hause nicht rechnen, noch je gerechnet haben, und es wird ihnen gewiß nicht schwer werden, einen Tarif dafür aufzustellen, der sie nicht in Scha den bringt; das Gegenthcil behaupten wollen, würde dem Scharfsinn 'dieser Herren ein schlechtes Complimcnt machen heißen. Alles Neue findet Widerstand, wenn cs mit einiger Un bequemlichkeit verbunden ist oder zu sein scheint, cs kann also auch hierbei nicht befremden; das aber kann allerdings be fremden, daß selbst von Preußen aus, wo man doch mit den Kunden seit 21 Jahren in Silbcrgroschcn rech nen und seine Casse in Silbergroschen führen muß, also gewiß mit Beibehaltung der sogenannten guten Groschen sich das Geschäft nicht erleichtert, noch dadurch sich irgend eine Art von Vorlhcil verschafft, mit so viel Energie dafür gefochten worden ist, als wir bis in die neueste Zeit gesehen haben, und die einer besseren Sache werth gewesen wäre. Und als von geringer Uebcrlegung und Sachkenntniß zeugend, muß ich die Aeußerung eines Süddeutschen im Bör senblatt 1841 Nr. 12: „Ich kann mich nun einmal von der Idee nicht trennen, daß es gar nicht nöthig für uns ist, in die . königl. preußische Silbcrgroschen-Jnnungsjacke gesteckt zu werden." bezeichnen; denn die preußischen Buchhändler hatten damals keinen Antrag zur Einführung der Silbergroschen im Buch handel gemacht, —" sie rechneten, nachdem letztere im Lande eingcführt waren, immer und ohneHinderniß von Seiten ihrer Regierung, damals schon 20 Jahre in der alten Weise fort, und wie oben bemerkt, äst auch jetzt noch der größte Theil geneigt, dabei zu bleiben. Erst nachdem inSachsen der alte Münz fuß aufgehoben worden war, trat bei manchen die Ueberzeu gung ein, daß man ohne Nachtheil und doppelte Arbeit nicht mehr füglich bei einem Dinge beharren könne, welches weder factisch noch gesetzlich mehr existirt. Ich will und kann kei nem Menschen zumuthen, ein Land und seine Institutionen zu lieben, aber Wahrheit und Gerechtigkeit können wir auch von denen fordern, die uns nicht lieben. Es kommt jetzt aber nicht darauf an, die alten Streitig keiten und Erbitterungen wieder aufzurcgen, sondern vielmehr dasjenige Rechnungssystem zu wählen, welches unter den ge genwärtigen Verhältnissen, die wir Buchhändler nicht ändern können, das vernünftigere, zweckmäßigere und bequemere ist, und unü nicht durch eine unselige Spaltung das ohnehin so mühselige/Geschäft noch mehr zu erschweren. Wir haben mehrere ähnliche kleine Kriege erlebt: der Uebergang zu einer veränderten Buchhändlerwährung war z.B. ein solcher, die frühere Weigerung der Leipziger Commis- sionairc auf die Börse zu kommen, auch, und zuletzt ist auch noch die zweckmäßige Leipziger Zcttcl-Bestellanstalt nicht ohne Anfechtung in und außer Leipzig geblieben. Ich frage, ob man diese drei Dinge in den alten Zustand zurück versetzen möchte, wenn man auch könnte? — Uebcrall hat der gesunde praktische Sinn gesiegt, —er wird bei den 30Groschen wohl auch seine Macht geltend machen. Ich bescheide mich aber gerne, daß die Sache jetzt nicht übers Knie gebrochen werden kann; man braucht Zeit, um ruhige Erwägungen anzustellen und ich selbst werde mich gerne belehren lassen, wenn in dieser Darstellung ein Jrrthum ge funden wird, odcr.jcmand mit bessern Gründen, als den bis her geltend gemachten, die Beibehaltung des bisher üblich ge wesenen zu vcrthcidigcn weiß. So wollen wir uns denn noch ein Jahr Zeit dazu nehmen, und dann wird sich wohl finden, daß.der Widerwille verschwunden ist, und wir vielleicht 1845 die Rechnung in Silber- oder Ncugroschen gar nicht mehr unangenehm, wohl aber viel passender und zu sagender finden werden, als die alte. Den 8. Mai 1843. Enslin. Nutzen der Dreißiggroschcn-Rechiiung. Es grenzt in der That an das Unglaubliche, daß preußi sche Buchhändler sich mit einem wahren mittelalterlichen Ei gensinn gegen die Neurung der Neu-oder Sgr. auflehnen. Ich will hier nur von preußischen Buchhandlungen sprechen, welche all ihre Bücher in Sgr. führen und führen müssen, bis auf die Buchhändler-Strazze, ich frage jeden Unparthei schen, ob cs nicht ein Gewinn und ein Vorbeugen von Con- fusioncn ist, wenn auch endlich das einzige Buch in der selben Münze geführt wird wie alle klebrigen!!! Herr Aderholz geht noch weiter, er fordert Herrn Brock haus auf, des Dankes Wort in eine That zu verwandeln, durch die Befreiung von der Neugroschen-Berechnung. Ich zweifle keinen Augenblick daran, daß Herr Brockhaus eines Einzigen wegen, denn wenn Herr Aderholz in dem Schrei ben auch von „uns" spricht, so ist dasselbe doch nur von ei nem Einzigen (Herrn Adcrholz) unterzeichnet, auf Kosten seiner besseren Ueberzeugung eine Gefälligkeit erweisen wird, Herrn Aderholz gebe ich aber die Antwort zu überden ken, ob er wirklich durch eine derartige Anforderung seinen College» einen Dienst erweisen würde. Gesetzt Herr Brock- «
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