Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1843

1499 44 1500 „elegant und billig" dem Publicum offerirt. Bohn's ausge zeichnete literarische und bibliographische Kenntnisse sind die sichersten Bürgen, daß er nur gediegene Werke acquirirt. So bedeutend ist schon dieser Theil seines Geschäftes ange wachsen, daß ebenfalls zwei unermeßlich große Lagerhäuser mit den Remainders angefüllt sind. Der Absatz dieser „Rcmainders" nach allen Thcilen Großbcittaniens und Irlands, den brittifchen Kolonien, nach Amerika, ic. (na türlich nur auf feste Rechnung) ist ungeheuer, und im ste tem Wachsthum begriffen. In Deutschland wurden die Bohn'schcn Remainders früher durch die gewöhnlichen Eom- missionaire besorgt, allein wie in Bohn's Circuläre gesagt ist, Gründe vcranlaßten ihn, mit dem deutschen Buchhan del in direkten Verkehr zu treten. Es ist nun Sache der deutschen Buchhändler, eine so treffliche Gelegenheit zu benutzen, gute englische Werke aus allen Fächern der Literatur zu kaufen, und auf diese Weise, sowohl die Kunden durch niedrige Preise zu verbinden, als sich selbst durch einen allgemeinen Nutzen, den die Bohn'schcn Re- maindcrs den Verkäufern abwerfen, zu entschädigen. Zur Leipziger Ostermcssc hat Bohn eine Ausstellung einiger Verlags-Werke in der Buchhändler-Börse verspro chen. Den zu dieser Zeit dort anwesenden Buchhändlern muß dadurch eine ächt buchhändlerische Freude bereitet wer den; auch sollten es die Verleger nicht versäumen, die Aus stattung der Werke zu betrachten/und sie nachzuahmcn. Der deutsche Verleger gibt ein Buch gewöhnlich roh aus, der französische brochirt, allein der englische Verleger (wie die englische Nation Solididät liebend) in dauerhafter Ear- tonage mit Leinwand überzogen, „gebunden" würde der deutsche Buchhändler sagen, allein in England, wo die Bücher gewöhnlich in Saffian, Juchten oder Kalbleder (für die I^obilit^ und dentrx fast stets mit Goldschnitt) gebun den werden, ist die bezeichnet Ausstattung (clotsi bosrcks) nur eine vorläufige, die nicht als Einband gilt. Der deutsche Sortiments-Handel kann es Hcn. Bohn nur Dank wissen, daß er in Leipzig ein Lager der gangbarsten Artikel unterhält, und cs wäre die allscitigstc Theilnahme zu wün schen, damit eine so zweckmäßige Einrichtung bestehen blei ben kann. Börse in Leipzig am IS. Mai 184». in, Licrzchnlhaler.Fuß. Kurze Sicht. Ang. Gesucht. 2 Monat. Ang. Besucht. a Monat. Ang.Gcsuchl. Amsterdam . . . . i4i; - — — Augsburg . . . . 102z — Berlin ssz — Bremen . . . . . - mr Breslau — 99z — Frankfurt a. M. . . 57^ - Hambusß . . . . löoz — - 149z London -— — — — 6.26» - Paris — 8oz - soz - 80j Wien - 104^ — — Louisd'or 11A, Holl. Duc. 6, Kais. Duc.6, Brest. Duc. 6, Pass.-Duc.54, Conv.-SpccieS u.-Gulden 4. 8onr.-Zeb„. u. -Zwanzig-Kr. 4. Verantwortlicher Redacteur: I. de Marie. Bekanntmachungen Gerichtliche Bekanntmachungen. s2977.) Der Buchhändler Fridolin Ludwig Lucius hierselbst hat seine Insolvenz angezcigt, und ist demgemäß über dessen Vermögen Concurs erkannt und zur Liquidation der Schulde», imgleichcn zur Wahl eines Güterpflegcrs Termin auf den 26. Junius c. Morgens 10 Uhr vor herzoglichem Kreisgerichte Hieselbst angcsctzt, in welchem alle die, welche Forderungen an die Concursmaffe haben, solche anzumelden, die auswärtigen Liquidanten auch, einen Mandatar hier zu bestellen, «ub poens praeclusi vorgeladcn werden. Braunschweig, den 5. April 1843. Herzog!- Braunschw. Lüncb. Kreisgericht. W. Bode. Pränuincrations- und Snbscriptions- Anz eigen. s2978.j Breslau, 1. Marz 1843. In meinem Verlage erscheine» in eleganter Ausstattung, und sind theilweise schon unter der Presse, folgende Werke der höher» Belletristik, welche, so wie die seither bei mir erschienenen, die Aufmerksam keit des Pubikums erregen und eine Verwendung Ihrerseits ge wiß lohnen werden; In der Heimnth. Briefe, Gedichte und Novellen eines Halbjahres, vom Blätterknospen bis Blättcrfallcn. Von der Verfasserin von „Schloß Goczyn" und „Marie". Ein Band in gr. 8. Eleg. geh. circa 2-^. (Erscheint in circa 3 Wochen. Dies Werk der geistreichen Schriftstellerin offenbart deren innerste Gedanken und Scelcnzu- srände, und ist — ganz eigenthämlich in unserer Literatur da stehend, — wie die Briefe der Bettina und Rahel, sowohl ein Buch der Unterhaltung als der Erbauung zu nennen.) Magdalena. Roman in 2 Bänden. Von derselben Verfasserin. (Der „Skizzen aus der vorneh men Welt^ 2. u. 3. Band.) 2 Bde. 8. Eleg. geh. circa 3 (Erscheint im Laufe des Sommers- Die Novellen der Ver fasserin sind so bekannt und geachtet, daß ich glaube zu ihrer Empfehlung nichts weiter sagen zu dürfen.) Aus der Residenz. Schicksale eines Fürstensohnes. Ro man in 2 Bänden. 8. Geh. circa 220 N-s. (Unter der Presse. — Pikante Schilderungen moderner Zu stände, in einem höchst spannenden Roman verwebt. Elisenhof. Psychologischer Roman aus der vornehmen Welt. Von Jeanne Marie. 8. Eleg. geh. cs. 2-^. (Interessante Gemälde aus der Feder einer jungen Dame.) Außer den Sortimentshandlungen, die Absatz für höhere belletristische Werke unter dem vornehmen Publikum, für Lese-Zirkel und dergleichen haben, mache ich besonders die Inhaber von Leihbibliotheken auf sämmtliche obige Erschei nungen aufmerksam. Um letzteren den Ankauf zu erleichtern, nolire ich Denen, welche ein oder mehre Exemplare von sämml-