Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1843
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- 1843-06-16
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- 16.06.1843
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1779 56 1780 übcrzugchcn. Im Eingang desselben bespricht Hr. E- das Verhalten des Ncugroschcns in den Ländern, welche ohne hin in Thalcrn zu 30 Groschen rechnen. Er hält es für eine Jnconvcnienz, wenn man daselbst nicht Preise von 1, 2, 3, 4 re. Ncugroschen machen könne. Wir haben jedoch von Hrn. Langewicsche und Andern früher gehört, daß da rin keine Jnconvcnienz liegt, und halten uns an diese. Zwar führt Hr. E. auch höhere Ziffern auf, wie 21, 22, 23, 24 Neugroschen, allein diese scheinen blos angeführt zu sein, um den kleinern Relief zu geben. Der Umstand, der jene kleinen interessant machen soll: daß sie die Einführung von Büchern in Schulen befördern können, die außerdem nicht möglich wäre, trifft bei diesen nicht zu, denn ob ein Buch 19 oder 20 Silbergroschcn kostet, macht sicher keinen Unter schied. Wenn es 4 statt 3 Silbergroschen gilt, mag es viel leicht schwerer in Schulen Eingang finden. Das kann man zugebcn. Soll aber um dieser Misere willen der Buchhan del sein ganzes Rechnungswesen ändern! Wie kann man ihm dies zumuthcn! Fälle dieser Art kommen nicht oft, sie kommen in den Guldenländern, die doch auch existiren und sich weit über Deutschland hinlagcrn, gar nicht vor, und wenn sie Vorkommen, gibt cs wohl Mittel, die persönlichen Rücksichten des Verlegers und der einmal bestehenden Ord nung auszugleichen, indem man z. B. für solche Ausnahms fälle in doppelten Eolonnen factucirt und die Silbergroschen der ersten, in der zweiten in guten Groschen summirt. Da wider wird wohl Niemand etwas cimvendcn. Man könnte auf diese Weise in Norddcutschland sogar Kreuzerpreise machen. Einen andern Umstand berührt Hr. E. nicht, der von verschiedenen Seiten als wichtig geschildert worden ist: daß, wenn ein fatalistisches Speculationsgefühl den Rath gibt, einen in Lieferungen erscheinenden Artikel zu 3 oder 4 Sgr. anzusctzen, man dieß nicht kann, wenn der Buchhan del sic nicht zuläßt. Auch diese Fälle sind zu selten, als daß sie maßgebend werden könnten. Ist die Unruhe des Spc- culirenden über das Schicksalseiner Speculation nur dadurch zu beschwichtigen, daß er durchaus solche Preise macht, so kann man dieselbe auf ähnliche Art salviren, wie die Preise einzelner Schulbücher. Hat Direktor Hoffmann Recht, und nach Allem hat er es, so sind übrigens die Preise, welche Hr. E. urgirt, selbst in Preußen unpraktisch, und praktisch nur Duodezimalpreise. Ob die preußischen Sortiments- Händler für 6 gGc. 7*/» oder 8 Sgr. bekommen, immer sind sie besser daran als die süddeutschen, welche Lieferungen, die 3 Ngr. kosten, statt im Minimum zu 10>/s kr. zu 10 kr. verkaufen müssen, weil Vs kr. als ein gar zu unbedeutendes Blech sich den Kunden nicht abfordcrn läßt, und 11 kr. kein landgewohnter Preis ist, da ec weder im Decimal- noch im Duodccimalsystem liegt. Der wegfallende halbe Kreuzer macht jedoch eine Differenz von 5 "/§ aus. Es wird ferner von Hrn. E. gesagt, es sei nicht richtig, daß die Nachschlagebücher wie Heinsius rc. unbrauchbar wür den, wenn man in Neugroschen rechne. Dawider dürfte cinzuwenden sein, daß sie nicht geradezu unbrauchbar, aber unbequem und unsicher werden würden, tausend Verdrieß lichkeiten mit den Kunden herbeiführcnd. Eine Handlung würde die Pfennige fallen lassen, eine andere sic festhalten, eine dritte nach Willkür abwechselnd beides thun, eine vierte für */z halbe, für ganze Ngr. rechnen ic. Das Alles aber gibt ein präadamatischcs Nachschlagebuch nicht an. Ein Bcrbittcrter könnte sagen: nichts leichter als diesem Uebel- stande abhelfen; man druckt jetzt eifrig neue Verlagskataloge, man drucke auch neue Nachschlagebücher. Von circa 600 Handlungen hat wohl jede für 50 Thalcr solchen Hand- werksgeräthes. Das artige Sümmchen von 30,000 Tha- lern wird dadurch in Eirculation gesetzt, und, was sehr vor- theilhaft ist, in der Buchhändlerfamilie selbst. Um die Rechnung in Pfennigen, die an Hrn. Bcockhaus und mit Recht einen beredten Widersacher gefunden hat, plausibel zu machen, beruft sich Hr. E. auf die Engländer, welche nicht verschmähen, auch in Pence's zu rechnen. Dem Pfennig entspricht aber nicht der Pence, sondern der Penny, und Pennypreise kommen für Bücher auch in England nicht vor. Um der Schwierigkeit zu begegnen, daß Sachsen und Preußen verschiedene Thaler haben, jene von 300, diese von 360 Pfennigen, schlägt Hr. E. vor, auch der sächsische Buchhändler möge in Thalcrn zu 360 Pfennigen rechnen. Das dürfte aber ein sehr bedenklicher Rath sein. Sieht man es in Sachsen nicht einmal gern, wie uns oft gesagt wurde, daß der Buchhandel in guten Groschen rechnet, die keinen politischen Separatgeruch haben, da sie blos die ideelle Münze des sriedsamen Buchhandels sind, wie wird man zugcben, daß in preußischer Währung gerechnet werde! Das möchte eine politische Unmöglichkeit sein. Ob es den russischen, den Schweizer-Buchhändlern (die süddeutschen mit ihren Gulden sind nicht genannt), nicht einfallen könne, in Rubeln, Franken rc. zu rechnen, wenn man ihnen wehrt, in guten Groschen zu rechnen, scheint nicht so unmöglich, als Hr. E. voraussetzt. Man hat so lange in ggr. gerechnet, daß sich allenthalben ein stabiles Ver- hältniß der Landeswährung zur Buchhändlerwährung gebil det hat. Rüttelt man an der Buchhändlerwährung, und entsteht, wie in Süddeutschland, dadurch für die Sorti mentshändler ein Nachtheil, so ist cs ihnen doch wohl sehr zu verdenken, wenn sie nickt lieber geradezu in ihrer Landes münze zu rechnen verlangen, bei der sie wenigstens nichts verlieren, als in einer fremden, in die Landesmünze nur unvortheilhaft reduzirbaren. Uebechaupt kann der Thaler zu 24 Groschen, nachdem er für den Buchhandel seit Men schenaltern ein Succursale der verschiedenen Landesmünzen geworden ist, nicht mehr eine nur Sachsen eigcnthümliche Münze genannt werden. Er ist in Sachsen als Landes münze verschwunden, im übrigen Gebiet des Buchhandels aber geblieben. Wenn dieses an Flächengehalt und Popu lation überwiegende Gebiet seine Landesmünze beibehalten will, so scheint am kleineren Sachsen die Reihe zu sein nach zugeben. Der matte Widerstand, den seiner Zeit die Austreibung der alten Buchhändlerwährung gefunden hat, — er war in der That unbegreiflich, — berechtigt Hrn. E-, zu hoffen, daß es nunmehr, wo die seitdem Angeführte ebenfalls schon für obsolet erklärt werden soll, eben so leicht abgehen werde, wenn man sich nur erst besonnen. Allein eben weil der Sortimentshandcl noch nicht vergessen hat, daß er schon einmal 4 Pcoccnle, sächsischer Münzwirren wegen, einbüßte,
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