HO x' ^ -V für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Her an ^gegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zn Leipzig. Amtliches Blatt des Börscnvcrcinü 58. Freitags, den 23. Juni 1843. Antwort an Herrn Paul Ncff. Als ich die Nr. 56 des Börsenblattes zur Hand bekam und den langen, an mich adressirten Aufsatz des Herrn Neff darin erblickte, habe ich mich ausrichtig gefreut, denn ich lese die Aufsatze des Herrn Neff vorzugsweise gern, und oft zu meiner Belehrung. Diesmal aber hatte ich mich wirklich ver geblich gefreut; nicht etwa weil der Aufsatz gegen mich ge richtet ist, —- ich kann Widerspruch im Interesse der Wahr heit recht gut vertragen, ich habe selbst darauf provvcirt, und lasse mich gern eines Besseren belehren, — sondern weil ich durchaus nichts Neues in dieser Entgegnung gefunden habe, vielmehr nur eine abermalige Wiederholung dessen, was Hr. Neff uns vor zwei Jahren in Leipzig mündlich, und seitdem in zahlreichen Aufsätzen in der Süddeutschen B. Z. gedruckt auseinander gesetzt hat. — Es sind das alle diejenigen Gründe, gegen die ich mich in Nr. 40 d. Bl. erklärt habe, die ich zu widerlegen und zu berichtigen versucht hatte. Das muß mir, wie ich nun sehe, schlecht gelungen sein, sonst wäre ein Zu- rückkommcn auf das Dagewesene nicht möglich. Ich kann aber darum auch an eine nochmalige Widerlegung nicht den ken. Außerdem aber warte ich gern ab, bis auch andere ge sprochen haben werden, denn wir beide werden die Differenz doch nicht schlichten, sondern die Gesammlheit muß cs thun; und so wie ich ohne das mindeste persönliche oder pecuniaire Interesse meinerseits dabei zu Werke gehe, und meine Meinung immer diesem höheren Richter unterwerfe, so setze ich ein Gleiches bei Herrn Neff mit vollkommener Ucberzeu- gung voraus. Auch habe ich meinen kleinen Aufsatz „zur Vertagung der Dreißiggroschenfcage" übecschricben, weil, wie ich am Schlüsse desselben ausdrücklich bemerkte, eine Zeit, in der die Leidenschaften noch rege sind, zu einer Beschluß- nahme nicht geeignet ist. Es ist also auch schon deshalb un nütz, für jetzt noch weiter auf die Sache einzugchen. — Aber auf einige unwesentliche Punkte in der Entgegnung des Hrn. 10r Jahrgang. Neff muß ich doch ein paar Worte erwiedern, und folge darin derjenigen Ordnung, die dessen Aufsatz an die Hand giebt. 1) Meine Ansicht ist nicht aus der „Perspective Berlins und des Verlagshandels gewonnen", sondern recht eigentlich aus der Perspective Stuttgarts und Süd-Deutschlands über haupt, genommen. Das wird mir ein unpartheiischer Leser schwerlich bestreiten, auch gewiß Hc. Neff selbst nicht, wenn er meine Worte noch einmal lesen wird. Denn wozu hätte ich wohl sonst eigentlich geschrieben ? 2) Ich habe nicht von einem „Motiv gesprochen, des losgckettetwcrdendürfte,umdcnSortimcnts- handel fügsam zu machen"; ich habe an ein solches weder gedacht noch etwas davon gesagt, und möchte wohl den Sprachkünstler kennen lernen, der, außer Hrn. Neff, mei nen Worten eine so künstliche Interpretation geben kann, um diese Behauptung wahr zu machen. Ich schreibe offen, ge rade und ehrlich, ohne Hinterlist, ohne Doppelsinn, und nicht einmal durch die Blume zu sprechen ist mir gegeben. Dar um muß ich gegen diese Insinuation protestiren. Mit den, gelegentlich von mir angeführten, Worten eines Süddeutschen kann solche nicht erlangt werden,wie diese denn augenschein lich nur dastehen,um eine Voreingenommenheit zu dokumen- riren, die denn doch wirklich besteht. 3) Soll ich die Rechtsfrage nicht berührt haben, „daß der Sortimentshandel fordern dürfe, im Besitz der Vortheilc zu bleiben, in deren Besitz er sich befindet."—Eine Rechts frage ist dies wohl eigentlich nicht; aber streiten wir nicht um Worte: in der ganzen S ache ist eben mein Aussatz dar auf berechnet, dem Sortimentshandcl, auch bei einer andern Eintheilung des Thalcrs, diese Vortheilc zu erhalten und zu sichern. Ist er denn wirklich, auch für andere als Hrn. Ncff, so unklar, um dies verkennen zu lassen? 4) Weil Herr Langewieschc und Andere gesagt haben, daß in Beibehaltung der bisherigen Ncchnungswcise 126