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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1843
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1843-08-18
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1843
- Sprache
- Deutsch
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2467 74 2464 Hatte sich die Theiknahme der Freunde in der Vaterstadt bei dem letzten Krankenlager und an dcm Begräbnißtagc beson ders innig ausgesprochen, so war der Antheil, welchen aus wärtige Freunde bei der Kunde von dem Todesfälle bezeig ten , nicht minder groß und tröstlich. Dürfen wir von den Mittheilungen dieser letzteren hier eine ausdrücklich erwäh nen, so ist dies die briefliche Erwiederung, welche Friedrich Perthes von Gotha sandte. Der theure, unvergeßliche Mann, selbst an den Pforten des Grabes, welches auch ihn wenige Wochen später umschließen sollte, sprach hier noch in cigenthümlicher lebenskräftiger Fassung dieselbe innige Gesinnung, welche ihn stets mit dem Vater Schwetschke verbunden hatte (ein kürzlich veröffentlichter Brief an den hochverdienten Eduard Hitzig bezeugt diese), auch für den dahingeschiedenen Sohn aus. Was der bisherige Vorsteher des Börsen-Vereins, unser würdiger Friedrich Frommann, in der Eantate-Versammlung dieses Jahres über Earl Ferdinand Schwetschke gesprochen, haben viele der geehrten Geschäftsgenoffen persönlich vernommen, den an dern ist durch den Bericht in diesen Blättern davon Kunde geworden. Bitte an die Verleger kritischer Journale *). Es ist schon vor längerer Zeit einmal im Börsenblatte der Wunsch geäußert worden, daß von Seiten der Redaktio nen, resp. Expeditionen kritischer Journale den betreffenden Verlegern ein Abdruck von Recensionen ihrer Veclagsartikel eingesendct werden möchte. Wie cs aber scheint, hat dieser billige Wunsch das Schicksal so mancher andern Vorschläge erfahren, die wohl gelesen, aber nicht weiter beachtet wer den. Es sei uns daher vergönnt, für heute auf diese Ange legenheit zurückzukommcn. Nachdem das Webe r'schc Re- ccnsionenvcczeichniß wegen Mangel an Theilnahme cingehen mußte, ist cs für jeden, auch den unbedeutendsten Verleger, eine reine Unmöglichkeit geworden, eine solche Revue über die Journale zu unterhalten, daß ihm keine Beurtheilung eines seiner Verlagsartikel entgehe. Herr W. versprach zwar, jenes Verzeichniß wo möglich am Schluffe eines jeden Jahres nachzuliefcrn, von der Ausführung dieses anerken- nenswerthen Vorhabens scheint ihn jedoch der Mangel des erforderlichen Materials hauptsächlich abgehaltcn zu haben. Dieser Mangel an Aufmunterung und Unterstützung, da, wo cs die Erreichung eines gemeinnützigen Zweckes gilt, läßt uns leider nicht hoffen, daß jener Plan von anderer Seite in begonnener Weise so bald wieder ausgenommen werden möchte, und wir sehen uns daher für jetzt ein Jeder auf sich beschränkt. So wenig Gewicht auch in unfern Augen das Urtheil einer gewissen literarischen Elique hat, so lehrt die leidige Erfahrung es doch, wie viel Werth von einem großen Theilc des Publikums selbst auf die erbärm lichste Rccension, wenn sie nur den Namen einer solchen hat, gelegt wird. Es ist dieses dasjenige Publikum, das, sei cs aus angcborner Ignoranz oder um seine Denkkraft zu schonen, unfähig zu eigenem Urtheile, in fremdem Rä sonnement seinen eigenen Gedanken gedruckt zu begegnen glaubt und sich deshalb auch am ersten bestimmen läßt, ein ») Aus der Süddeutschen Buchhändlcr-Zeitung. Ich werde meine Ansichten hierüber im nächsten Blatte mittheilen. d. M. Buch zu kaufen oder nicht. Gerechtes Lob schmeichelt und gesunder Tadel belehrt den Verfasser und den Verleger; auch ihren Ertrcmen gegenüber kann es Beiden aber nicht gleich gültig sein, was über ihr Unternehmen gesagt wird. Das Opfer, welches der Verleger durch Einsendung eines Frei exemplars bringt, wiegt oft, exemzila sunt oclios», die auf dessen Beurtheilung verwendete Mühe mehr als hin länglich auf, und dennoch sieht er seine Bitte um Mitthei lung eines Abdrucks der Rccension so selten beachtet. Frei lich müßte dieses von der Expedition des betreffenden Jour nals geschehen; aber häufen sich denn hier die Arbeiten so sehr, daß nicht einmal wöchentlich eine Stunde zu erübrigen wäre, in der dieses Geschäft abgcthan werden könnte? Und ist die Auslage für einige Bogen Papier mehr so groß, daß diese hinderlich sein könnte? Schon durch Benachrichti gung auf Zettel, wo eine Recension zu finden, würde Man chem ein willkommener Wink gegeben werden, sich entwe der das betreffende Blatt am Orte selbst leihweise zu ver schaffen, oder, wo dieses nicht angeht, es sich von der Expe dition unmittelbar zu erbitten. Möchte cs sich bald zeigen, daß Vorstehendes nicht in den Wind gesprochen wurde! Berlin, 10. August. Diel Aufsehen hat im Laufe der beiden letzten Lage der erste Fall gemacht, wo ein Buch von mehr als 20 Bogen, das somit nach den neuern Censurgesetzcn der Vorccnsur nicht unterworfen war, noch vor seinem Er scheinen im Buchhandel von der Polizei mit Beschlag belegt worden ist. Es war dieses Edgard Bauers „Kritik im Verhältnis zu Staat und Kirche", das in der neu errichteten Verlagshandlung von Egbert Bauer in Charlottenburg erschei nen sollte. Der Verleger hatte dasselbe zur Nachcensur am Mittage des 8. Aug. eingercicht, worauf schon nach einigen Stunden die Polizeibeamtcn zur Consiscation desselben im Hause des Verlegers erschienen und sich, da hier nicht alle Exemplare vorzufindcn waren, nach der Wohnung des Verfassers in Ber lin, sowie noch in die des Buchbinders begaben, dem schon ein großer Lheil der Auflage zum Broschircn übergeben war. Mit der ganzen Auflage sind zugleich das Manuskript und einige andere kleine Broschüren der Consiscation verfallen. Es möchte dies ohne Zweifel der wichtigste Fall für das junge Forum der Oberccnsurbehörde sein. (Deutsche Allg. Zeit.) In Bezug auf die Anfrage in Nr 68 schreibt Herr Paul Reff Folgendes an die Redaction: „Ver weisen Sie gütigst den Herrn Anfrager in Nr. 68, der wahr scheinlich Geschichtschreiber des Groschenstreiles werden will, auf p. 1423 Z. 11 v- u. des Börsenblatts, wo die Metapher („Sil- bergroschcninnungsjacke"), nach der seine Entdeckungsreise geht, als Erfindung eines Süddeutschen ausgchängt ist; auf p. 1424 A. 5 v. o., wo die verwegene Folgerung daraus gezogen wird („daß die Süddeutschen die Norddeutschen nicht liebten"), und auf p. 1778 Z. 14. 15. v. o., wo sich aus der Folgerung eine neue Folgerung entwickelt („daß dies Späne herzutragen heiße, um den provinziellen Haß anzuzündcn"). Der Vollstän digkeit willen möchte auch noch p. 1842 Z. 12. 13. nachzulescn sein, wo die letztere Folgerung bestritten wird („man habe an ein Solches weder gedacht noch etwas davon gesagt") und p. 2260, wo sich die Jacke bereits der Sage verfallen zeigt, die durch Wenden und Verdrehen etwas Anderes daraus schnei dern möchte. („P. N. behaupte, der Verfasser der Aufsätze in Nr. 40 und 58 habe eine verwegene M etapher gewagt"). Diese Erläuterung wird hoffentlich hinreichcn, den Herrn An frager zu belehren." Verantwortlicher Redacleur: I. de Marie.
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