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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1843
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1843-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1843
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- Deutsch
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2819 84 2820 dürfen, ist leider auch kein Schritt, der uns immer naher zum freien offenen Wort führen k>mn. E. W. Die Drcisiiggroschen-Frage dcK deutschen Buchhan dels in ihrem Grund-Pr incip und Wesen beleuchtet» Nachdem so unendlich viel über diesen Gegenstand schon geschrieben worden ist, mochte es Manchem überflüssig er scheinen, daß darüber noch Weiteres verhandelt wird. — Dem ist aber nicht so, denn die innere Natur der Frage selbst ist trotz allem heftigen Kampf noch nicht ans Licht gestellt worden, man ist sich nicht klar über die Sache in beiden Lagern, die Frage ist einstweilen vertagt aber nicht erledigt, und die Leipziger Verlagshandlungen, welche mit der neuen Nechnungswcise begonnen haben, beharren dabei, indem sie sich auf ihr Recht stützen, das ihnen nicht bestritten werden kann. Als mit dem Jahre 1841 diese Handlungen in Folge der schon früher Statt gefundenen Einführung des neuen sächsischen Münz-Systems ohne weiteres mit der dreißig- theiligen Rechnung begannen, dachten sie wohl nicht daran, daß ihre Neuerung einen so heftigen, nach und nach beinahe fanatisch werdenden Widerstand finden und einen förmli chen Nengroschen-Krieg Hervorrufen würde, sondern sic lebten vielmehr der Ueberzcugung, daß die Sache mit Leichtigkeit abzumachcn sei und daß durch ihren Vorantritt dem Schwan ken und Hin - und Herredcn ein Ende gemacht und dann, wie cs in der Natur der Sache liege, bald der ganze Buch handel dreifiigtheilig rechnen werde.— Daß dies ein Jrrthum war, hat sich nun längst gezeigt, die Neuerer sind auf ihrem Standpunkt isolirt geblieben- In mehreren Artikeln für die Neugroschen hat man sich besonders darüber gewundert, daß auch die preußischen Buchhändler in unbegreiflicher Verblendung sich der Ein führung widersetztcn, da doch in ihrem Lande, wie überhaupt nun beinahe in ganz Norddeutschland, die Dreißigtheilung die landesübliche und gesetzliche sei und mit ihren Münzen zusammentreffc. Wie in der Welt Alles einen Grund hat, und keine Wirkung ohne Ursache ist, so muß auch dies einen Grund haben, und diesen, wie überhaupt die ganze Natur der Sache zu erklären will ich hier versuchen, und bitte meine verehrten Eollcgen dabei nur um Entschuldigung, daß ich mich etwas weitläufig fasse und Dinge anführe, die Jeder weiß, deren Anwendung auf die Frage aber von der größten Wichtigkeit ist; ferner daß ich Gegenstände berühre, es seine Dreißigtheilung mit Groschen in 12 Pfennigen wirklich praktisch einführen will, muß sich doch am Ende auch noch entschließen, die Münzen zu schlagen, die zur richtigen Anwendung des dreißigtheiligcn Systems nothwendig sind. Die Sache reduzirt sich in ihrem Kern auf das ganz verschiedene Wesen der Zahl Zwölf mit ihren Unterabtheilungen 6 und 3 (Duodezimalzahlen) und der Zahl Zehn mit ihrer Halbirung 5 (Dezimalzahlen), das, so bekannt wie das Licht und die Luft, dennoch in seiner Anwendung auf Münz - und Mißverhältnisse so oft und sogar von erleuchteten Regierungen nicht scharf genug auf gefaßt und gewürdigt wird. — Obigen Zahlen stehen in un seren Zahlensystem ergänzend zur Seite die Zahlen 2, 4, 8, aus der reinen Multiplikation von 1 entstehend, die mit ihnen in Verbindung gebracht werden. 1, 2, 3, 5 sind un sere Grundzahlen, aus denen die andern gebildet werden, die Zahl 7, die heilige der Aegyptier, die Ausnahmszahl. Auf den Grund dieser natürlichen Verhältnisse hin muß nun untersucht werden, wie sich die verschiedenen und die gemischten Systeme zu einander verhalten und die Münz- systemc müssen, wenn sie richtig sein sollen, sich nach den natürlichen Verhältnissen der Zahlen zu einander richten; sie lassen sich überhaupt weniger künstlich einrichten als sie sich von selbst entwickeln. Der Thaler zu 24 Groschen, eine Eombination von 2 mal 12, wird, um die einzelnen Münzstücke, wie sie in diesem Systeme gebraucht werden, zu erhalten, folgerecht durch die Duodezimalzahlen 3, 6 und 12 gctheilt, wodurch die Stücke von 8,4 und 2 Groschen entstehen. Preußen verließ im Jahre 1822 dieses System und theilte den Thaler in 30 Groschen. Die Zahl 30 ist die Eombination 3 mal 10, und die Dreißigtheilung ist darum kein Dezimal-, sondern wie die Sechszigtheilung ein ge mischtes System, unter denen jedoch das letztere der prakti schen Anwendung wegen vor ersterem bei weitem den Vor zug verdient, so daß die Idee der Dreißigtheilung des Tha lers, wie an andern Orten schon vielfältig nachgewiesen, überhaupt keine glückliche gewesen ist, ihrem ganzen Wesen nach sowobl als in ihrcrAnwendung aufdieWerthverhältnisse. Der Grund dieser Aenderung war wohl kein anderer, als die bequeme Anwendung der Zahl 10 beim Addiren zu erlangen. Man schlug nun zwar Dreißigstel (Silbergro schen), ließ aber, wahrscheinlich weil man die Kosten scheute, alle andern aus der Duod ezimaltheilung des Thalers hervorgehenden Münzen, die Zwei-, Vier- und Achtgro schenstücke fort cursiren, und befahl nur die neue Theilung die weit davon abliegen, dennoch aber dazu gehören, wenn ^ darauf anzuwenden, so daß von nun an 2 mal 2 nicht mehr man von der ganzen Sache ein richtiges Bild haben will. H 4 sondern 5 war, was die Leute sehr schwer und bis auf Die Frage ist meiner Ansicht nach weit mehr und zuerst den heutigen Tag noch nicht begreifen- Es liegt aber in eine Münz-Frage des Staats, die nicht vollständig geord net ist, und darum auch von uns im Buchhandel nicht so leicht geordnet werden kann. Die Sächsische Regierung, als sie mit ihrem Münz fuß zugleich ihr Münzsystem änderte und den Thaler in dreißig Groschen, die Groschen in 10 Pfennige theilte, ist von einer Idee ausgcgangen, die in ihrem Zusammenhänge wohl nicht ausführbar ist, und darum über lang oder kurz wieder verlassen werden muß. Aber auch Preußen, wenn der Natur der Sache, daß man mit der Annahme des neuen Systems auch die alte Theilung verlassen, den Thaler mit 5, 10 und 15 theilen, also Stücke von 6, 3 und 2 Groschen hätte schlagen müssen, deren 5, 10 und 15 einen Thaler bilden, denn bei der Dreißigtheilung sind offenbar Münzen in Duodezimalzahlen, die durch die Theilung des Thalers mit Dezimalzahlen entstehen, für den Verkehr dienlicher, als Münzen in Dezimalzahlen, wie 10, 5 und 2Vs-, die durch die alte Theilung mit den Duodczimalzahlen 12, 6 und 3
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