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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1843
- Strukturtyp
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- 1843-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1843
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- Deutsch
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2881 85 2882 Nachdrncksangclegcnheit. Zn No. 82 des Börsenblattes ist von dem Herrn I)r. Siller in Dorpat und Herrn Leibrock in Draunschweig eine angebliche Erwiederung auf die Erklärung des Herrn Dr. Marquart und meine beigefügtc Nachschrift erschienen. Herr Dr. Marquart ist auf einige Wochen vccreis't und wird nach seiner Rückkunft nach Bonn gewiß nicht anstehen, Herrn Silier zu antworten, und ihm Beweise liefern, daß er den ersten Band seines Werkes abgeschriebe» hat. Vorläufig bin ich im Stande Herrn Siller dies näher anzugebcn, und durch eine Rezension in dem Jahrbuch für praktische Pharmacic 'VII. 2. 1843 Belege seiner mehr als fleißigen Benutzung des Marquart'schen Werkes nachzuweisen. Referent sagt: „es könne dem Beobachter nicht entgehen wie treu in einzelnen Fällen Hr. Siller zu copiren verstehe"; weiter: „die physiologisch-chemische Eintheilung der Organe in solche der Ernährung rc. ist mit leisen Unterschieden aus dem Marquart'schen Werke in das Siller'schc übergegangen w." „Die beschreibende Darstellung des Herrn Siller ist nur eine zusammcngedrängte, umschreibende derjenigen, welche uns in des Herrn De. Marquart Buch befreundet. Wir wollen hier das Ncbeneinanderstellen beider noch umgehen, weil uns leider darauf zurück zu kommen übrig bleibt. Ferner heißt es: „Anders verhält es sich jedoch mit der spcciellcn Beschreibung von Gegenständen, die jeder thunlichst nach Maaßgabe eigener 'Autopsie zu schildern versuchen sollte. Hier diente vorzugsweise die Marquart'sche Bearbeitung des zoolvg. Thcils der neuen Auslage von Geigers Handbuch Herrn Siller als Quelle, doch ist auch die zoologische Abthcilung des Marquart'schen Lehrbuchs zur Genüge berücksichtiget worden. Hier ist Sillers Sprache großentheils nur ein, mitunter zu sehr reducirtcs, häufig in Wörtlichen Abdruck übergehendes Excerpl von Ntarquarts Tüerken, und dieses Bild bietet der ganze, umfassende Abschnitt, bietet das ganze folgende Werk! Gewiß ist grade diese spccielle Abtheilung des Buches diejenige, die einem gewissenhaften Autor die größten Schwierigkeiten bereitet; denn dieEinleitungen zu diesen Werken sind der verschiedensten Modulationen fähig, und zu ihrer Ausführung gehört, wenn sie sich nicht ins Detail erstrecken, keine all' zu große Summe von Kenntnissen und Scharfsinn. Citiren wir, was uns gerade beim Umblätlecn in die Augen fällt." Hier folgt nun ein Artikel, worauf Hr. Siller als sein Originalcigcnthum sich so viel zu gut thut, der vollständiges Pla giat nachweißt. Es ist <^U8tvrvnrn. Er ist zu groß um hier abgedruckt werden zu können. Nachzulesen ist er in frag licher Rezension Jahrbuch VIl. 2. Zugleich werden mehrere Verstöße Marquarts, die Hr. Siller treu wiederholt, angeführt. Weiter unten: „Wenden wir uns nun zum dritten, die pharmaccutische Botanik umfassenden Abschnitte. Hier ist gleich in der Einleitung bei der Abhandlung der Organe der Pflanzen, die entsprechende Abthcilung des Marquart- schen Lehrbuches mit wenigen zum Theil aber Wesentlichen Auslassungen so zu sagen reproducirt rc ic. An einer andern Stelle: „Doch wir eilen nunmehr zum letzten Abschnitte des vorliegenden Werks, welcher die pharmaceutische Mineralogie umfaßt. Die betreffende Einleitung ist von S. 312—316 eiue fast durchaus wört liche Copie aus Marquarts Lehrbuchc rc. ic. Auch in einer der neuesten No. von Sachs allg. mcdiz. Zeitung soll Hr. Siller über sein Plagiat gehörig ab gefertigt worden sein. — Herrn Leibrock zur Antwort, daß ich seine Firma nicht besudelt habe, sondern ec sie selbst, und das zu verschie- denenmalen, wie ich hier zeigen werde. Nicht allein als Verleger des Siller'schen Plagiats, sondern auch als Verleger der nachgedruckten Sammlung Bcethoven'scher Lieder. — Bereits hat der löbl. Stadtrath in Leipzig laut Börsenblatt No. 69 auf den Antrag der Originalvcrleger: der Herren Peters in Leipzig und Artaria L Eomp. in Wien den Verkauf dieser Lieder untersagt. Eine Lüge hat Hr. Leibrock ferner gesagt in No. 72 des Börsenblattes, daß er nur Eommissionair des Siller- schen Nachdrucks sei, denn in No. 82 bekennt er sich als Verleger, was ohnehin die nähere Bezeichnung auf dem Titel von Sillers Plagiat ausweißt. Wahrscheinlich dachte Hr. Lcibrock, die Erklärung in No. 72 gebe dem Stand der Sache eine bessere Wendung. Nun durch die vermeintliche Rechtfertigung des Hrn. Siller gestärkt, ist ihm das Bckcnntniß als Verleger entschlüpft. — Ich bin ganz beruhigt bei Hr. Leibrocks Drohung, und hoffe auf die Gerechtigkeit der Gesetze, die dem Hrn. Siller und seinem Verleger lehren werden was Nachdruck ist. Von dem Nachdruck bin ich durch Hrn- Dr. Marquart unterrichtet worden, der als ein Schriftsteller von Ruf bekannt ist, und nach Geigers Tode im Verein mit den Herren Nees von Esenbeck und H. Dierbach den Auftrag erhielt, Geigers Pharmacie 2. Band in 2. Auflage zu besorgen, und der durch seine seitherigen wissenschaftlichen Leistungen und seine Stellung, mit Recht das Vertrauen genießt, für junge Pharmuceuten ein brauchbares Lehrbuch zu bearbei ten. Herr Dr. Marquart ist mir aber auch als ein ehrcnwerthcr Mann von redlichem Charakter bekannt, so daß ich zu seiner Aussage das vollgültige Vertrauen habe. Bereits ist sie öffentlich schon mehrfach bestätiget worden. Ich habe oben Belege beigebracht, daß Siller sein Werk hat Nachdrucken lassen, und somit appelire ich an das Billigkeitsgefühl und den rechtlichen Sinn meiner Herren College», die wohl einschen werden, daß ich mit Gewalt genöthiget worden bin, der Frechheit und der Lüge entgegen zu treten. Mainz, den 19. September 1843. C. G. Kunze. 195 Ivr Jahrgang.
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