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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1843
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1843-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1843
- Sprache
- Deutsch
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3219 94 3220 Von mehrern Seiten ward jedoch erwidert, daß es nicht ge- rathcn sein möchte, damit zu zögern, indem cs bei der wach senden Schwierigkeit für junge Anfänger, Credit und hier und da auch Concesston zu erhalten, diesen nur erwünscht sein könne, sich durch eine vor einer Anzahl älterer Collegen be- standne Prüfung und das von diesen darüber ausgestellte Zeugniß gegen die klebrigen und gegen die Staatsbehörden als tüchtig zum selbstständigen Geschäftsbetriebe ausweiscn zu können; daß es ferner gerathen sein würde, auch Gchül- fen zur Prüfung zuzulasscn, die noch keine unmittelbare Aussicht auf selbständiges Etablissement haben, durch eine solche wohlbestandnc Prüfung aber die beste Anwartschaft auf erledigte Geschäftsführerstellen erlangen würden, und daß man diese Letzlern, sobald sie als Geschäftsführer einer Handlung wirklich vorstehn, auch zu den Kreisvcrsammlun- gen zulassen könne und müsse, wie es denn allgemein an erkannt wurde, daß es uns schon gegenwärtig nicht an Ge schäftsführern fehle, welche manchen selbständigen Buch händler an Tüchtigkeit übertreffen. Als hierauf die Einsetzung eines Prüfungsausschusses zur Abstimmung kam, entschied sich die Versammlung auch dafür mit Einstimmigkeit und beschloß: 1) daß der Prüfungsausschuß aus fünf Mitgliedern und drei Ersatzmännern bestehen solle; 2) daß die Sitzungen desselben jedesmal während der Kreisvcrsammlung und im Beisein derselben zu halten seien; 3) daß jeder, jetzt noch nicht etablirte, Buchhändler nur nach wohlbestandner Prüfung vor diesem Ausschüsse Zutritt zu den Krcisversammlungen erhalte; 4) daß die in dem oben angeführten Aufsätze des Börsen blatts angegebnen Grundzüge*) für die Prüfungen *) Es heißt Börsenblatt 1841. Sp. 307. unter der Ueber- schrist „Prüfungen" wörtlich: Die Anmeldung dazu müßte wenigstens acht Wochen vor Beginn der Versammlung beim Vorstande und unter Beifügung der Zeugnisse aus den Conditionen des zu Prüfenden erfolgen. Der Vorstand müßte sofort die Namen der Angcmeldeten mit Angabe ihrer letzten Condition >m Börscnblatte bekannt machen. Wer kein Zeugniß bisherigen redlichen Verhaltens beibringt, l oder wem trotz dem verübte Unredlichkeiten nachgewicsen wer- ^ den, würde zur Prüfung gar nicht zugclassen. Will sich der Angcmcldcte bei seiner Zurückweisung durch den Vorstand nicht beruhigen oder wagt dieser selbst die Sache nicht allein zu ent scheiden, so kommt sie vor die Kreisversammlung. Zu den Prüfungen ist eine Gcrichtspcrson oder ein verpflich teter Notar als Protokollführer bcizuziehen. Gegenstände der Prüfung. I. Aufgaben zu schriftlichen Arbeiten (binnen acht- odcr vicrzehntägiger Frist). Auskunft über die besten Schriften in Bezug auf einen nä her zu bestimmenden Gegenstand 1) aus solchen Fächern, worüber Engelmannsche Kataloge vorhanden sind, 2) aus solchen, worüber sie nicht vorhanden sind. v. Instructionen für Buchdrucker über die Einrichtung des Drucks 1) bei einem zu bezeichnenden wissenschaftlichen, 2) bei einem belletristischen Buche. 6. Correspondenzen mit Autoren. 1) Ablehnung eines Verlagsantrags. 2) Bedingte Annahme eines solchen. vorläufig als Richtschnur dienen, der zu wählende Prüfungsausschuß aber eine förmliche Geschäftsord nung für sich entwerfen und der nächsten Kreisver sammlung zur Berathung und Feststellung vorlegen solle. Zu Mitgliedern des Prüfungsausschusses für das nächste Jahr wurden am zweiten Tage gewählt: Helm, Voigt sau., From mann, Anton, W- Hei n riehs h ofen; zu Ersatzmännern: Gläser,Andreas Perthes, A. E u - pcl; zum Vorsitzenden wählten die anwesenden Mitglieder des Ausschusses unter sich: Helm, an den also Anmel dungen zu richten sein werden. Nun wurde die Frage aufgeworfen, ob man zu den künftigen Kceisvcrsammlungen jeden sich so nennenden, etwa auch mit einer obrigkeitlichen Concesston ausgerüsteten Buchhändler zulassen wolle, indem unter dieser Zahl doch Manche seien, die wir nicht füglich als unsre Collegen be trachten könnten. Nach mehrfachen Verhandlungen ver einigte man sich dahin, daß, wie dieses Mal, so auch künftig die in unserm Be reiche (Thüringen im weiten Sinne) wohnenden Collegen mit Einschluß der vom Krcisvereine geprüften Geschäfts führer durch Zuschriften des Vorstandes eingeladen werden sollen und daß der Empfang eines solchen Einladungs- 3) Entwurf eines Vcrlagscontracts. 4) Aufforderung an einen Autor zur Bearbeitung eines Werkes. v. Mahnbriefe. 1) an Buchhändler, 2) an Sortimentskunden. Bei den Rubriken 11—v. sind Variationen wünschens- wcrth, die dem zu Prüfenden ganz oder theilweis angcdeutet oder überlassen werden können. II. Mündliche Prüfung, (wobei für die vorkommcnden Berechnungen der Gebrauch von Schreibmaterial zu gestatten ist). Einrichtung der Buchführung, Inventur und Bilanz, Bücherkunde, Anordnung des Sortimentslagers, Berechnung der Sortimentsspesen, Verlagsberechnung und Bestimmung des Ladenpreises u. s. w. Es bedarf kaum Erwähnung, daß alles dieses mehr bei spielweise als normgcbcnd aufgefuhrt ist, da im einzelnen Falle wohl mancher Gegenstand übergangen, und ein anderer an die Stelle gesetzt werden kann. Es kam mir hauptsächlich darauf an zu zeigen, daß es nicht schwer ist, solche Gegenstände der Prüfung zu wählen, die es leicht machen, den Grund der buch- händlerischen Bildung eines künftigen Collegen ziemlich genau zu erforschen. Auch das ist nicht meine Meinung, daß eine vollkommne Gewandtheit in den angeführten Geschäftsarbeiten und Kennt nissen verlangt werde; es wird genügen, wenn sich bei der schriftlichen und mündlichen Prüfung nur eine Uebung und Erfahrung verbunden mit Verstand und Nachdenken kund gicbt. Endlich habe ich geglaubt, die Gegenstände der Prüfung nur aus dem Bereiche unseres Geschäfts wählen zu dürfen, ohne einen gewissen Grad von Schulkenntnissen unbedingt zu verlan gen , so wünschenswert!) ein solcher (und ein nicht zu niedriger) gewiß ist. Wir haben aber unter uns sehr glänzende Beispiele, wie sich Einzelne, trotz ihrer höchst mangelhaften Schulkennt nisse , bloß durch natürliche Anlagen und die Bildungsmittcl, welche der Buchhandel selbst bietet, zu Buchhändlern des ersten Ranges cmporgeschwungen haben, daß ich Bedenken trage, ein Normalmaaß der Schulbildung aufzustellcn.
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