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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-09-16
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 216, 16. September 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. 9857 staltungskraft kennzeichnet die gegenwärtig ausgestellten Zeich nungen der Gleichnisse aus den Evangelien. Sie werden in der für die Reproduktion zweifellos beabsichtigten starken Verkleine rung an Geschlossenheit und innerlicher Wirkung noch sehr ge winnen. Die zweite Sonder-Ausstellung bei Schulte zeigt uns die 53 Original-Zeichnungen zu dem im Verlage von Fritz Heyder in Berlin soeben erschienenen vornehm ausgestatteten Wochen-Abreiß- kalender, der den Titel -Kunst und Leben- führt und nebst Sammelmappe außer in gewöhnlicher Ausgabe auch in einer Künstler-Ausgabe (in numerierten Exemplaren) ausgegeben wird. Es sind durchweg hervorragende Künstler, die in dieser Weise weiteren Kreisen bekannt gegeben werden: von Volkmann, Fidus, Ubbelohde, Barlösius, Caspari, Cissarz, Fikentscher, Hirzel, Kallmorgen, Ernst Liebermann, Mock, Müller-Münster, Schiestl, Schmidhammer, Staffen, Reiffer scheid, Wenig und andere. Es ist ein guter Gedanke, in dieser Weise den Kunstfreund jede Woche mit einem der Träger der neuen Kunst durch gute Reproduktionen vertraut zu machen, denn eine Woche lang wird man jedes Werk täglich öfter betrachten und sich die Eigenart seines Schaffens einprägen. Am Schluß des Jahres dient die Sammelmappe zu dauernder Aufbewahrung. Die Besucher dieser graphischen Kunstblätter-Ausstellung bei Schulte genießen gegenwärtig die noch nie gebotene Gelegenheit, so ziemlich das ganze Werk von C. Spitzweg beisammen zu sehen. Eine reiche Sammlung von Gemälden dieses Künstlers ist hier vereinigt. Paul Hennig. Rußland. Verbot der Versendung von Kreuzband- sendunge« mit zollpflichtigen Drucksachen und von Druck sachen in russischer Sprache in Briefen. — Laut Zirkulars an das Post- und Telegraphenresfort vom 26. Februar d. I. sind aus dem Ausland eingehende Kreuzbandsendungen mit Drucksachen (Büchern, Broschüren, Zeitschriften, Anzeigen, Re klamen, Preislisten usw.), darunter auch in russischer oder polnischer Sprache, die von den Zollämtern als zollpflichtig erkannt werden, ins Ausland zurückzusenden. Auf die Anfrage einiger Zollämter, ob diese Bestimmung auch in den Zollämtern Anwendung zu finden habe, hat das Zolldepartement erklärt, daß die Haupt-Post- und Telegraphenverwaltung ihm aus diesem Anlasse mitgeteilt habe, daß, falls die in einer Kreuzbandsendung ent haltenen Drucksachen von dem Zollamt als zollpflichtig er kannt werden, die betreffende Kreuzbandsendung auf Grund des Artikels 16, Ziffer 3, Punkt 2 o (? b) des Weltpostvertrags von den Postanstalten ins Ausland zurückgesandt wird. Das nämliche Verfahren findet, gemäß Gutachten der Haupt-Post- und Telegraphenverwaltung und laut Zollzirkulars vom 22. Juni 1904, Nr. 16 935, auch auf die aus dem Ausland eingehenden (geschlossenen) Briefe Anwendung, in denen bei der Zollbesichtigung Drucksachen in russischer Sprache ermittelt werden. (Zirkular des Zolldepartements vom 12. Juli d. I, Nr. 21 092.) (Aus den im Reichsamt des Innern zusammen gestellten -Nachrichten für Handel und Industrie-.) *Medizir»ische Bibliothek««. — Die -Münchener Medizinische Wochenschrift, entnimmt einem Verzeichnis der bemerkenswerten medizinischen Fach-Bibliotheken, das von der Akademie für Medizin in New Jork aufgestellt ist, die folgenden Angaben: Die größte medizinische Bibliothek mit 175000 Bänden besitzt die medi zinische Fakultät in Paris; es folgen die Bibliothek der Kaiserlichen Akademie der Medizin in St. Petersburg mit 170000 Bänden und die durch ihren großen Katalog be rühmte Bibliothek des Lurgeon dsvsrals Okües in Washington mit 158 791 Bänden. 100 000 Bände haben die Bibliotheken der medizinischen Akademie in Brüssel und der Akademie der Medizin in Paris. In den Vereinigten Staaten haben große Bibliotheken außer den schon genannten die Akademie der Medizin in New-Uork (85 000 Bände), das Ooilsxs ok kb^- sioians in Philadelphia (84 423 Bände), die medizinischen Gesell schaften von Brooklyn (65 000 Bände) und Boston (57 493 Bände). Die größte Bibliothek Großbritanniens hat das ko^al LollsZs ok Ld^sioians in Edinburg mit 80 000 Bänden; es folgen die Ro^al 8oeisi§ ok blsdioivs und das Ro^al Lollsgs ok 8urgsovs, beide in London, mit 70 000 bzw. 60 000 Bänden, und das Oollsßs ok Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7L. Jahrgang. kü^sioians and Lurzsovs in Glasgow (50000 Bände). Von deutschen medizinischen Büchersammlungen nennt das Verzeichnis nur die Bibliothek der Kaiser-Wilhelm-Akademie in Berlin mit 65 000 und die der Berliner Medizinischen Gesellschaft mit 30000 Bänden. Sonstige bemerkenswerte medizinische Bibliotheken haben das Nsdioal Oollo^o ok Longal in Kalkutta (50 000 Bände), das Karolinische Institut in Stockholm (40 000 Bände), die wissen schaftliche Schule in Florenz (30 000 Bände), die Universität Kyoto, Japan (25 000 Bände). Wie die Beilage der Münchener Neuesten Nachrichten bemerkt, fehlt die 56 000 Bände zählende Bibliothek des Ärztlichen Vereins München in dem Verzeichnis. Auch ist im allgemeinen zu bemerken, daß das Verzeichnis die medizinischen Abteilungen der großen öffentlichen Bibliotheken grundsätzlich ausgeschlossen hat, sich in der Hauptsache vielmehr auf die sachlichen Büchersammlungen be schränkt, die sich im Besitze von Ärztlichen Gesellschaften, Kranken häusern, medizinischen Schulen rc. befinden. * Reue Bücher, Kataloge re. für BuchbLuvlerr Wsrtvolls Lüobsr u. litsrarisobs Lsltonbsiton aus vsrsobisd. Räobsru. Oruoks ckos XV. u. XVI. daürlniodsrts. ^Its UolL- sobnittwerks. Leiiöns Luobsiobävds. Dsutsebs Intsratur. ^Imavaolm. I-essivS, Kostbs, Lodillsr, kiobarä Ma^nor. Ususrs illastr. Werks. Obodovvisoki, l-udwi^ kiobtsr, Leardsloz?. ksissvsrks. Ivdisv. Orssäsosia. 8i.siiogrs.plns. Luriosa. — I-sgsr-Xstslog Hr. 61 voa Riobsrd Lsrtling in vrssdso. 1908. 8°. 114 8. 1440 Nrn. Das Xöaigrsivd krsusssu. Uittsiluvgsn <k4r. 7) aus dem 4.nti- guariats von Larl Lsil in Lrknrt, kkslLburgsrstr. 2? (krübsr Rudolstadt). 1908. 8°. 8. 73—88. Nr. 1083-1326. Personalnachrichten. Erinnerungen au Hermann SchSrrleiu. (Vgl. Nr. 214 d. Bl.) — Lange Jahre hatte man nichts von Hermann Schönlein, dem Begründer des -Buchs für Alle- und der -Chronik der Zeit-, vernommen. Man wußte, daß er nach dem Verkauf seines Ge schäfts an die Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart völlig abgeschieden in seiner Villa lebe, das war alles. Nun wird uns die Kunde von seinem am Freitag, den 11. d. M., erfolgten Heimgang. — Friede seiner Asche I Vier Jahre lang war es mir beschieden, mit ihm zusammen zuarbeiten, und zwar derart, daß wir fast jeden Tag stundenlang in seinem schlichten Privatkontor nebeneinander standen, überlegend, entwerfend, schreibend, neue Hefte der Zeitschriften zusammen stellend, Bilder auswählend, Prospekte konzipierend, Anschaffungen und Engagements beratend u.a.m. Wie vielleicht keiner seiner Mit arbeiter hatte ich auf diese Weise Gelegenheit, dieses seltenen Mannes Art und Wesen, seine geschäftlichen und persönlichen Eigenschaften bis in die innersten Tiefen zu erkennen. Und jetzt, nach etwa dreißig Jahren, kann ich ihm den Zoll größter Hoch achtung nicht vorenthalten. Hermann Schönlein war ein Ge schäftsmann und Verleger, der dem jungen Nachwuchs in vieler Beziehung als Muster und Vorbild dienen kann; darum darf ich hoffen, daß die nachfolgende kurze Schilderung meiner Erinne rungen an ihn nicht ganz ohne Nutzen sein wird. Von seinen geschäftlichen Tugenden waren die der Pünkt lichkeit und Ordnungsliebe die heroortretendsten. Mit dem Glockenschlage trat er des Morgens, höflich grüßend, ein, ging durch alle Kontore in sein Privatbureau, öffnete die Post und verteilte die Eingänge persönlich an die Ressortchefs, berief den einen oder den anderen zu Besprechungen zu sich, ging dann durch Lager- und Packcäume in die Redaktions- Zimmer und unternahm seinen Spaziergang durch die Druckerei und Buchbinderei, besuchte auch öfter im Papierkeller den Papter- meister, ging durch den benachbarten Satinierraum und zum Maschinisten. Kehrte er in sein Privatkontor zurück, so empfing er um diese Zeit öfter Geschäftsvertreter von Lieferantenfirmen. Nie kam einer vergeblich oder hatte lange zu warten; auch für seine Angestellten war er stets zu sprechen. Auf seinem Stehpult lag kaum jemals etwas Anderes als diejenigen Schriftstücke oder Gegenstände, mit denen er augen blicklich beschäftigt war. Im Pult häufte sich nie etwas an, in der Regel befand sich darin lediglich eine Liste derjenigen Arbeiten, die Hermann Schönlein in nächster Zeit vorzunehmcn für gut fand, das Erledigte strich er stets sofort aus; diese Gepflogen- 1288
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