Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1844
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1844-01-26
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1844
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18440126
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184401269
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18440126
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1844
- Monat1844-01
- Tag1844-01-26
- Monat1844-01
- Jahr1844
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
205 8 200 unsrer literarischen Raub-Staaten, haben mindestens auf fast alle in diesem Bl. gegen sie erhobene Anklagen und Rügen im Bewußtsein ihrer Schuld geschwiegen, ruhig aus den Buchstaben oder die Lücken ihrer heimathl. Gesetze Pochend: sie haben Alles, das ganze schwere Gewicht und die Schmach der öffentlichen Denunciationen von Seiten der Bestohlenen schweigend über die Schildkrötkruste ihres Ehr gefühls und ihres Gewissens hinweggehen lassen, wohl füh lend und einsehend, daß cs keine Rechtfertigung für sie gab; nur Herr Rud. Sammer, welcher vielleicht der begabteste Philosoph ist, um uns neue Belege für die Nichtcechts- widrigkeit des Nachdrucks zu geben, hat wieder holt versucht sich weiß zu waschen und, wenn auch erfolglos, sich bemüht, die schweren Anschuldigungen der renommirtesten deutschen Verleger gegen ihn zu widerlegen und zu entkräf- tigen. Um aber die vielfachen sogenannten Rechtfertigungen des Herrn Sammer im wahren Lichte erscheinen zu lassen, und um zu wissen, was man von seinen Verwahrungen ge gen wiederholteAnklagen wegen Nachdrucks und Nachdruck- Verkaufs zu Hallen hat, will ich dem deutschen Buch handel und seinen Mitgliedern den Inhalt eines Briefs die ses Unschuldigen an den bekannten Nachdrucker Henne in Stuttgart nicht vorcnthalten, welcher, nicht einmal verschlos sen , durch Zufall in meine Hände gerieth. *) Diesen Brief habe ich zu unzweifelhafter Beglaubigung in origillsli der Redaction d- Bl. vorgelegt, und bedäure nur, ihn auf diese Weise der Firma Henne vorcnthalten zu haben. Sollte Herr Henne, wenn er diesen Abdruck des selben etwa zu Gesicht bekommt, entschlossen sein, den schmeichelhaften Auftrag des Hrn. Sammer auszuführen, so würde uns dies ebenso wenig wunderbar sein als möglich, ihn daran zu hindern: doch halte ich mich überzeugt, daß, wenn Herr Henne seine Nachdrücke durch Vermittelung ir gend eines Eommissionairs unbemerkt selbst bis in die Hände des Herrn Liebeskind, des Commissionair-Spediteurs des Hrn. Sammer, bringen sollte, mindestens dieser Ehren mann sich mit Einlösung des Packets und dessen Be förderung nach Wien nicht befassen wird: der selige Hart- knoch, ehedem Associe der Firma Steinacker L H., pflegte dergleichen an Eommittenden eingehende Packcte zu inhibi- rcn, und ist wohl anzunehmcn, daß diesem Beispiele jeder mit dem Buchhandel es wohlmeinende College folgen werde, w o und wann sich ihm die Gelegenheit dazu darbietct. G. A. H. *) Der Brief lautet: Wien, de» 9. September 1843. Mit wieviel Rabatt und mit wie viel Frcieremplarcn er lassen Sie mir bei einer Abnahme von 50 Ercmpl- von jedem Artikel gegen sogleich baare Zahlung? Van der Velde sämmtl. Schriften, complet in 8 Bden. br. netto 2 fl. 42 kr- rhei n. Korners sämmtl. Werke in 1 Bde. m. Titclkupf. n 48 kr- netto rhein. br- Uhlands Gedichte netto 30 kr. rhein. drosch. Lbfflerin Kochbuch 6. Aufl. roh netto 36 kr. rhein. Auch ersuche ich Sie, mir von jedem der 4 obigen Artikel l Erempl. gegen sogleich baar zu senden. Hr. Liebeskind wird bei Uebernahme zahlen. Achtungsvoll R. Sammer'sche Buchhandlung. II. Auf Antrag der Sch lesin ge rschcn Buchhandlung und auf Grund der diesem Anträge beigefügten Zeugnisse, namenllich früherer schriftlicher Erklärungen des verstorbenen kdu. sächs. Kapellmeisters C. M. v. Weber, hat der Rath der Stadt Leipzig die Inhaber gedarbter Buchhandlung als alleinige recht mäßige Eigenthümer des Werks: D«r Freischütz. Noma»tische Oper iiiNslufl. von Ar. Kind. In Musik gesetzt von E. M. v. Weder. Elavierautziug vom Komponisten. Preis ks/g dagegen aber die bei Schotts Söhnen in Mainz erschienene Ausgabe unter dem Titel: Der Freischütz. Nomantischc Oper von <5. M. v. Weber. Mit leichter Klavierbegleitung eingerichtet von K.Zulchncr. für Nachdruck des crstgcdachten Werks anerkannt und die Con- fiscation aller diesseits vorsindlichcn Exemplare ungeordnet, die auch bereits unterm 15. Juni v. I. stattgefunden hat. Cur iosu m. Aus einem im österreichischen Volksdialecte geschriebe nen und in Wien erscheinenden Blatte „Hans'Jörgels komi sche Briefe an seinen Schwager in Feselau" theilen die „Grenzboten" von Kuranda folgende in einer Polemik gegen Hoffmann und Campe und die Wiener Buchhändler enthaltene Stelle mit: „Vielgeliebter Herr Schwager! „Es war hietzt eine Zeit, wo das liebe Deutschland au ßerordentlich bestießen war, Schmähschriften gegen unser Oester reich und gegen uns Ocsterreichcr in d'Wclt z'schicken. Aber na, Deutschland kann da nir dafür, eben so wenig als Ham burg, wo der vorzügliche Kochkessel is, in dem die Hcrenbrüh, mit der'L uns bespritzen, abg'rührt und gesotten wird. I glaub', Hamburg hat uns Oesterreicher und b'sonders d'Wiencr von ei ner bessern Seite kennen g'lernt, als aus diesen Büchern, denen man's auf 80 Meilen ansieht, daß's entweder Hunger oder Gallsucht z'sammg'sckrieb'n, der niedrigste Krämergeist verlegt und dann solche Leut' verkauft hab'n, db vom Ausland als arme „Jungens" nach Wien kummen sein. Wann ein Fa milienvater is, der irgend Ein'n in seine Familie aufnimmt, und so wie seine eigenen Kinder behandelt, und dieser Mensch geht her und steckt den Kindern Bücher zu um etliche Groschen, wo's Hauswesen recht herunterg'sctzt, und sogar der Familien vater nit verschont'wird, was sagt man zu so kin'm Menschen? — Schuft! dbs wär der g'lindeste Ausdruck. Und den wirf i enk Allen auf'n Hals, db's in ein'm Staat, wo's auf ehr liche Art Tausende verdient's, weg'n etliche Guld'n, gegen diesen Staat selber Schmähschriften cinschmuggelts. I macht' nur wissen, was denn so ein Buchhändler thät, wann man auf ihn und sein Hauswesen so eine Schmähschrift machet, und so in d'Welt h'nausschicket. Wie der glei zu alle G'richter rennet, wo er Schutz suchet, was er für ein Spektakel machet. Aber wenn ein nixnutzigcr Bursch, den seine Lumpereien und seine Liederlichkeit forttreibt, was zusammenschmiert, und da ein gan zes Volk hcruntersctzt, Schändlichkcitcn z'sammlügt, und Sachen beschreibt, dd er nit einmal dem Namen nach kennt, dbs ver kauft er mit Seelenvergnügen, als ob ihn diese etlichen Gro schen vom Hungertod retteten. I Hab' g'wiß gegen Manches offen und unverhohlen meine Meinung ausg'sprochen, is's an gangen, wcm's will, beßwcg'n sag' i's a eben so offen: Schuft jeder so Pücherschleichhandler! Die ehrenwerlhen österreichischen Buchhändler, die besser als wir wissen, was sie von dieser Sprache zu halten haben, werden uns wegen der Aufnahme nicht zürnen. — Vielleicht ergötzt sich aber ein oder anderer College im lie ben Deutschland an dem erbaulichen Tone dieser Strafrede. Mehr wollen wir nicht. Verantwortlicher Redactcur: I. de Marie. 15»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder