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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1916
- Strukturtyp
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- 1916-01-11
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1916
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- Deutsch
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Nr. 7. ^ * jährlich frei Gcjchäftsstc^lc od^ Z^Nark ^i PostüVerweisung »! für '^- 6.statt I8M. 6t^/engefuche werden miNOPf. pro ^ Ma're" j?hr!?ch?^N<Ä ^en!^^^0nd'^^.lgt^i^fer^ng:* für Nich^ ^ RMMm'd^MrftM^rÄMLrSMI^^'W'WUMr^^'Alpzi9. Leipzig, Dienstag den 11, Januar 1816. 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Betätigung kriegsverletzter Offiziere im Buchhandel. Die »Wohlfahrtsrundschau«, Organ des deutsche» Hilfs bundes für kriegsvcrletztc Offiziere, die von Zeit zu Zeit der Berliner »Täglichen Rundschau« beigelcgt wird, bringt in ihrer Nummer vom 25, Dezember 1915 einen Artikel über die Aus sichten kriegsvcrletzler Offiziere im Buchhandel, der diese Aus sichten im ganzen sehr günstig beurteilt. In einer redaktionellen Bemerkung dazu wird freilich — und unseres Erachtens mit Recht von vornherein und im Gegensatz zu dem Verfasser des Arti kels betont, daß »nach Rücksprache der Schriftlettung mit Ver legern die Aussichten kriegsverletzter Offiziere im Verlags- wie im Sortimentsbuchhandel nicht so günstig zu beurteilen sind«. Natürlich hat zu dieser Frage in erster Linie der Buchhandel selbst Stellung zu nehmen. Der Buchhandel steht selbstverständlich allen Bestrebungen, kriegsverletzten Kämpfern nach Kräften das Fortkommen zu erleichtern, sehr freundlich gegenüber, er ist aber loie jeder andere Berufszweig, ja in mancher Beziehung noch mehr als andere, von wirtschaftlichen und ausbildungstechnischen Bedingungen abhängig, die ihm seine Maßnahmen hinsichtlich der Personalfrage gebieterisch vorschrciben. Der Verfasser jenes Artikels mißt dem Buchhandel wegen seines Ansehens, wegen der Art seiner Arbeit und wegen der da-j zu passenden Bildungsstufe des Offiziers besondere Bedeutung i für die Aufnahme kriegsverlctzter Offiziere bei. Die Kenntnis' der fremden Sprachen, die dem Offizier meist eigne, befähige ihn hier besonders, und wenn die Gehälter im Sortiment auch meist niedrige seien, so könne doch, sagt der Verfasser, der Vcrlags- buchhandcl wesentlich höhere Gehälter zahlen und werde gern an die Spitze seiner Abteilungen Leute von der Energie und Organi sationsgabe des deutschen Offiziers stelle». Vor allen Dingen komme eine Tätigkeit in fpezial-militärwissenschaftlichen Verlags häusern für den kriegsverletzten Offizier in Betracht, Das ist alles ganz schön und gut, und der Buchhandel wird, wie gesagt, gern seine Hand dazu bieten, kriegsverletzten Offi zieren eine ihren Fähigkeiten und Kenntnissen angemessene Tä tigkeit zu öffnen, aber der Verfasser schränkt ja selbst schon - ohne es ausdrücklich zu wollen — die Möglichkeiten stark ein. Das Sortiment scheint auch ihm, vielfach nicht in Betracht zu kommen, und am letzten Ende bleibt sein Hauptaugenmerk auf den spezial-iinilitärwisscnschaftlichcn Verlag gerichtet. Aber für wie viele — oder besser: für wie wenige Bewerber ist da Platz! Mi- litärwisscnschaftlichc Spezialvcrlagsbuchhandlungen sind nichts dicht gesät, die leitenden Stellen in ihnen auch nicht— oder sie! sind besetzt. Und damit kommen wir auf den springenden Punkt, i der nun überhaupt für alle Richtungen des Verlagsbuchhandels! Geltung hat, Eingesessene ältere Leute zu verdrängen, liegt weder Anlaß > noch Möglichkeit vor, da deren Bedeutung gerade in ihrer lang-j jährigen Erfahrung, in der Kenntnis der vielen Einzelheiten, in! der nur durch langjährige Übung zu erlangenden Umsicht und namentlich in ihrer Personalkenntnis liegt. Selbst wenn der neue Mann aus dem Militärfach eine Reihe von Personalbezic- hungen milbringt, so ersetzen diese meist noch lange nicht die durch speziell buchhändlerische Betätigung erworbene umfassende und unterscheidende Personalkenntnis nebst der Fähigkeit, Lücken sol cher Kenntnis rasch durch geeignete Erkundigung anszufüllen. Ein guter Arzt ist noch lange nicht ohne weiteres ein tüchtiger medizinischer Verleger und ein guter Soldat an sich noch lange kein guter Verlagsbnchhändler für militärische Literatur, wenn auch die speziellen Fachkenntnisse im Buchhandel sehr geschätzt werden. Jedenfalls muß aber der Betreffende die Kunst, Ver leger zu sein, in nuoo besitzen und Liebe zu Büchern mitbringen. Die Unmöglichkeit, vorhandene Kräfte zu verdrängen, bezieht sich aber natürlich nicht allein auf die älteren, nicht ins Feld ge zogenen Männer in leitenden Posten, sondern ebensosehr auf die aus dem Felde znrllckkehrenden buchhändlerischen Angestellten, Für diese zu sorgen ist die erste Pflicht des Buchhandels, Auch diese sind Anwärter auf die gehobenen Stellungen, auf die der lriegsverlctzie Offizier rechnet; auch sie kommen mit gewaltig er weitertem Blick, mit militärischen und Sprachkenntnissen, mit ge steigerter Organisationsgabe heim. Mindestens 6090 Buchhändler stehen im Felde, und wir hoffen doch, daß recht viele von ihnen zurückkchren werde». Sie erwarten aber um so mehr ein späteres Aufrücken in gehobene Stellungen, als während des Krieges eine große Anzahl weiblicher oder anderer Hilfskräfte im Buchhandel neu eingestellt worden ist, die naturgemäß auch nicht sofort wieder auf die Straße gesetzt werden können und sollen. Der Buch Handel hat also ganz ernstlich Sorge z» tragen, neben diesen Kräf ten, die ihm in der Zeit der Rot bei der Aufrechterhaltung des Betriebes geholfen haben, die zurückkehrcnden Buchhändler — ob kriegsverletzt oder nicht — wieder auszunehmen, und zwar zu den mindestens gleich guten Bedingungen wie vordem. Nun wird wahrscheinlich auf lange Zeit hinaus ein großer Teil der Heeresangehörigen noch die feindlichen Gebiete besetzt halten müssen. Also die Heeresangehörigen werden nicht alle aus einmal zurllckfluten, und leider werden auch manche überhaupt fehlen. Als Ersatz für diese kommen zunächst die zurllckkehrenden Buchhändler in Betracht, gegebenenfalls kann aber selbstverständ lich und wird auch an Iriegsverletzte Offiziere gedacht werden, wenn sich solche dazu melden und den Buchhandel nicht nur als Lückenbüßer betrachten, Neigung und Hochachtung vor diesem Beruf ist notwendig, der auf stille geistige Knüpfungen gerichtet ist. In welchem Maße der Buchhandel ein Bedürfnis »ach neuen Kräften haben und aufnahmefähig sein wird, läßt sich heule sehr schwer sagen. Unser Volksheer hat einen besonders großen Einschlag von Intellektuellen, und leider sind sehr zahlreiche Bü- cherintcresscnien und Bücherkäufcr gefallen. Der Buchhandel wird also ohne Zweifel erst allmählich wieder die volle Beschäftigung, die er vor dem Kriege hatte, zurückerlangcn. Er wird sie, wie ich fest glaube, in verhältnismäßig kurzer Zeit zurückerlangen, da die Bedeutung des Buches, des Wissens, der ernsten geistigen Arbeit sich ganz hervorragend zur Geltung gebracht hat und der Krieg eine Fülle neuer Probleme der Bearbeitung zugcführt hat. Die Bearbeitung dieser Probleme wird auf einige Zeit an die Stelle unpraktischer Studien treten, für die vor den, Kriege Kraft und Geld vorhanden waren. Eine Umschaltung wie überall wird auch hier eintretcn; also keine rückläufige Bewegung, wie ich glaube, aber auch kein so bedeutender Aufschwung in den ersten Jahren, US
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