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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1869
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1869-01-20
- Erscheinungsdatum
- 20.01.1869
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Erscheint Außer Sonntags täglich. — BiS Abend« 7 Uhr eingehende Anzei gen kommen in der zwettnächsten Nummer zur Aufnahme. Börsenblatt für den Beiträge für daß Börsenblatt sind ct» die Redaction, — Anzei gen aber an die Expedition desselben zu senden- Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum de» Börsenderein» der Deutschen Buchhändler. 15. Leipzig, Mittwoch den 20. Januar. 1869. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Die ordentliche Generalversammlung unseres Vereins wird Montag den 25. Januar Nachmittags >ch-3 Uhr stattfindcn, was wir in Gemäßheit unserer Statuten (§. 14.) hier durch bekannt machen. Das Nähere enthält die besondere Einladung, welche jedem Mitglied durch die Bestellanstalt zugegangen ist. Leipzig, den 18. Januar 1869. Die Deputation des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. R. Härtel, Vorsitzender. S. Hirzel, Secretär. Nichtamtlicher Theil. Carl Haslinger.*) Aus der Mitte der Wiener Bürger und Komponisten ist wieder einer der ehrenwerthesten dahingcgangcn in jenes unbekannte Land, aus dem es keine Rückkehr gibt. Carl Haslinger, Besitzer der Hof-Kunst- und Musikalienhandlung „Carl Haslinger, gnonänm Tobias" ist nicht mehr. Schon seit längere' Zeit verrieth sein blei ches Antlitz, die Schlaffheit seiner ganzen Gestalt, daß eine böse Krankheit in dem Inneren jenes Mannes wühle, dessen Acnßeres bisher von Fülle und Gesundheit strotzte und ein unzerstörbares Wohlsein zu verbürgen schien. Am verflossenen Christtage (25. De- cember 1868) fühlte sich Haslinger schon des Morgens sehr unpäß lich. Dennoch ließ er das Festmahl, welches gleich ihm die meisten Wiener Bürger von altem Schrot und Korn an diesem Feiertage ihrem Geschäftspcrsonal und den zunächststehenden Geschäftsfreun den zu geben pflegen, nicht absagen. Er genoß zwar sehr wenig von den servirten Gerichten und edlen Getränken, -allein er achtete wie sonst nebst seiner Gattin in liebenswürdiger und heiterer Weise auf die leisesten Wünsche seiner Gäste. Nach beendigtem Diner blieben zwei Commis zurück, um eine Partie Tarock mit Haslinger zu spie len; doch heftiger Fieberfrost nöthigte ihn, das Bett zu suchen. Die bange Gattin sendete rasch nach dem Arzte; aber die dargereichten Arzneien fruchteten nicht mehr, der Krankheitszustand verschlimmerte sich, und der Kranke, der stets bei vollem Bewußtsein blieb und über keine Schmerzen klagte, ward schwächer nnd schwächer, bis er nach Mitternacht (am 26. Dcccmber kh2 Uhr früh) sanft und still den letzte» Athen, aushauchte.... Carl Haslinger ward am 11. Juni 1816 zu Wien geboren, absolvirtc am akademischen Gymnasium vier Schulen und wendete sich in frühester Jugend der Musik zu. Schon als Knabe leistete er Ueberraschendes im Clavierspiel, in welchem er es unter Carl Czcr- ny's Leitung zu großer Meisterschaft brachte. In die Composttions- lehre ward Haslinger von dem gediegenen Ignaz Ritter v. Seyfried eingeweiht. Schon mit 18 Jahren trat Haslinger mit einem äußerst *) Aus der Oesterr. Buchh. Correspvndenz. ScchSunddreißigster Jahrgang. schwierigen Klavierstücke in die Oeffentlichkeit, betitelt: „Vo)-»AS »ur Is Ulliu. Variation» «io Lravonr paur In kianokorts avso orellnstrs." Sein Drang zu», Componiren blieb stets gleich lebhaft, so daß er im Laufe der Jahre eine Reihe von 131 Tonwerken der verschiedensten Art, größeren und kleineren Umfanges, herausgab.... Als Klavierspieler erfreute sich Haslinger nicht nur in Wien, sondern im ganzen österreichischen Kaiscrstaate eines großen Rufes, den er in früheren Jahren durch Kunstreiscn in den Kronländcrn zu befestigen wußte. Leider blieb seit dem Jahre 1859 infolge einer Nervenkrankheit die rechte Hand etwas gelähmt und er sah sich mit schwerem Herzen genöthigt, aus der Reihe der Virtuosen zu treten. Um die Kunst erwarb er sich noch ein besonderes Verdienst durch seine musikalischen Soireen, die durch mehr als 30 Jahre mit vielem Kostenaufwand in seinem Salon unter Mitwirkung der vorzüglichsten einheimischen und fremden Künstler stattfanden. Was die Laufbahn Haslinger's als Geschäftsmann betrifft, so übernahm er nach dem am 17. Juni 1842 erfolgten plötzlichen Ab leben seines Vaters, Tobias Haslinger, in Gemeinschaft mit seiner Mutter die zu europäischer Geltung gekommene Hof-Kunst- und Musikalienhandlung und trat nachher am 24. März 1848 in den Alleinbesitz derselben. Der Sohn verstand es, das weitberühmte Etablissement auf der Höhe des erlangten Weltrufes zu erhalten, was bei den gesteigerten Anforderungen der Gegenwart, bei dem Er löschen der privilegirten Verlagsrecht«: bezüglich der Koryphäen Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, nicht leicht war. Doch er besaß eine allumfassende, unermüdliche Geschäftstätigkeit; alles, was er unternahm, hielt er fest und führte es mit energischer Ver ständigkeit durch. Nebst dem geistigen Verkehr mit Künstlern und Componisten unterzog er sich auch den weitläufigsten Ausschrei bungen und Vormerkungen seines Geschäftsbetriebes, um sein Per sonal nicht zu überbürden, und außerdem schrieb er selbst die meisten Arrangirungen von Opern und Orchesterwcrken für seinen Verlag. Nach dem Tode des mit seinem Vater und ihm eng verbündet gewesenen Walzerheros Johann Strauß trat Haslinger mit dessen. Söhnen in conlractliche Vereinigung, die sich aber im Jahre 1863 2V
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