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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1844
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1844-03-08
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1844
- Sprache
- Deutsch
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653 20 654 turfreunden von Rang und Anstand, die man aus über großer Zartheit nicht um die Aussage einer Wahrheit bitten wollte, wird sich wohl keiner finden, der von mir je ein franz. Buch anders als mit obigem Aufschlag ge kauft hat;— Bücher, die in Deutschland einen La denpreis haben, wurden von mir niemals anders als zu diesem, ohne den geringsten Nachlaß verkauft, und denjenigen, der da sagt, irgend ein Buch unter dem Ladenpreise gekauft zu haben, erkläre ich hiermit für einen Lügner, desgleichen jenen Kunden, welchen ich Rabatt angeboren haben soll, — den Provinzial-Buchhänd- lern, welche Sortiments-Bedarf von hier beziehen, habe ich genau denselben Rabatt gewährt, wie die übrigen hiesi gen Buchhandlungen, der Beweis dafür ist leicht zu füh ren, — ich frage also nun den Anonymus, worin die Schleuderei besteht, welche den Pesther Buchhandel und mich ruiniren soll? — Nachdem ich jenen Aufsatz im Börsenblatts gelesen harte, verfügte ich mich sogleich zu dem Nestor des hiesigen Buch handels, Herrn Eggcnbcrger senior, ich theilte diesem achtungswerthen Herrn den Aufsatz mit, und bat ihn, sich die Mühe zu nehmen, mein Einnahme-Cassa-Buch, in welchem jedes verkaufte Buch als einzelner Posten notirt ist, einer Durchsicht zu würdigen, und wenn unter den vie len Tausend Posten auch nur ein einziges unter dem Ladenpreise verkauft sei, wolle ich mich gerne schul dig bekennen, wenn jedoch aus dieser Durchsicht das Ge- gentheil hervorgegangen, erbäte ich mir, daß ein derWahr- heit gemäß ausgestelltes Zeugniß, von sämmklichen hiesi gen Handlungen gezeichnet, als Widerlegung jener Ver dächtigungen sogleich ins Börsenblatt eingcrückt werde; zu ganz gleichem Zwecke erbot ich mich auch, sämmtliche Kun- den-Conris vorzulegen, — Herc Eggcnbergcr sen. sagte mir: daß er keinen Theil an jenem Aufsatze habe, gewährte mir aber leider meine obige Bitte nicht. Von da ging ich noch zu Herrn G. Hcckcnast, mit dem ich sonst in frcund- lichcrBeziehung stand, und wiederholte hier mein Ersuchen, ich appellicte sogar an seine Loyalität! konnte aber leider auch ihn nicht zu dieser Mühe von einigen Stunden bewe gen —- (denselben Vorschlag hatte ich schon 8 Tage früher, also lange bevor ich noch von jenem Aufsatz im B.-Bl. et was wußte, Hrn. E. A- Hartlcbcn gemacht). — Nachdem ich nicht voraussetzen kann, daß bei so drin gender Aufforderung jene ehrenwerthen Herren der Wahr heit nicht auf den Grund gehen wollten, so muß ich glauben, daß dieselben von der gänzlichen Unwahrheit aller gegen mich ausgestreuten Verdächti gungen vollkommen überzeugt sind. — Ich habe im Eingänge jenen Aussatz von No. 10 böswillig und perfide genannt, die unlautern Absichten, welche denselben veran laßt haben, gehen am deutlichsten daraus hervor, daß derselbe, geschrieben, mit Verdächtigungen ange füllt und zum Abdruck ins Börsenblatt abgesandt ward, ohne abzuwarten, ob und in wie fern ich mich zu rechtfertigen im Stande sei. — Nach meinen Begriffen giebt öS jedoch eine rächende Nemesis und das Resultat ei-! nec jeden Verdächtigung, eines jeden Unrechts, einer jeden Unbill, fällt früher oder später mit zehnfachem Ge wichte auf das Haupt des Urhebers zurück. Pesth, den 15. Februar 1844. Gustav Emich. Wahrheit — Lüge! In Nr- 15 d. Bl. ist ein Aufsatz „Schnelligkeit der Leip ziger Pressen" aus Hcllcr's Rose» übergegangen, der die preußischen Buchhändler im Allgemeinen, uns Bres lauer aber spcciell auf eine Weise schildert, welche die Auf merksamkeit der gesammten deutschen Gesinnung auf uns lenken muß. Der ganze Inhalt des Aufsatzes ist bis auf unbedeutende Nebendinge eine Lobhudelei der Leipziger Buchhändler und Buch drucker auf Kosten ihrer Kollegen im Auslande, und wird von diesen gewiß mit Verachtung zurückgewiescn werden- Es ist unwahr, daß der hiesige Iustizcommissar Hr. Fi scher für seine Verthcidigung Sylvester Jordan's vergebens unter den preußischen Buchhändlern einen Verleger ge sucht hat! Es ist unwahr, daß er sich deshalb an viele Per sonen gewandt, von denen keiner Lust oder Math hatte, die Ar beit zu drucken. Es ist unwahr, daß durch dies Suchen nach einem Verleger Woche um Woche verstrichen, und dadurch die Befürchtung hervorgerufen worden, die Arbeit des Hrn. Fischer für den großen Marburger Gefangenen könne wirkungslos ge macht werden, da ein neues Erkenntnis! den Stand der Prozeß angelegenheit, um die cs sich handele, in jedem Augenblick we sentlich verändern könne. Es ist unwahr, daß Hr. Fischer an Hrn. O. Wigand geschrieben habe: „bei der Zaghaftigkeit der preußischen Verleger sei keine Aussicht, die Vcrtheidigungsschrift von hier aus in die Ocffentlichkeit zu bringen re." Wahrheit in der Sache ist folgendes: „Sogleich nach Vollendung der Schrift bot Hr. J.-C. Fischer mir allein solche zum Verlag an. Ohne eine Zeile gelesen zu haben, erklärte ich mich sofort zur Uebernahme bereit. Die möglichste Beschleunigung sei Noth, sagte er mir, denn jeden Augenblick könne der Spruch des Ober-Appellations-Gcrichts erfolgen und seine ganze Arbeit sei vergebens! Da die Schrift nicht 20 Druckbogen stark wurde, so machte ich ihn darauf aufmerksam, daß nach unfern Censur-Verhältnissen die Ein holung der Druck-Erlaubniß 8, wohl auch 14 Tage dauern könne; der Di uck selbst sei in wenig Lagen zu bewirken. Die zur Einholung der Druck-Erlaubniß erforderliche Zeit machte ihn im Interesse der hochwichtigen Angelegenheit bedenklich und ließ ihn die Frage an mich stellen: auf welche Art eine schnellere Veröffentlichung möglich sei? Da nun von Leipzig aus, als Centralpunkt des buchhändlerischen Verkehrs, alle Versendun gen geschehen, wodurch Wochen an der Transportzcit gewon nen werden, so schlug ich ihm Leipzig als Verlags-Ort vor. Auf seine Frage: wem ec das Manuskript senden solle, um der schleunigsten Förderung gewiß zu sein, nannte ich ihm den Buchhändler Hrn. O. Wigand." Herr Wigand hat mein in ihn gesetztes Vertrauen gcrccht- fertigct und die Schi ist rasch zur Ocffcntlichkcit gebracht. Mit Hrn. Wigand hatte Hr. Fischer, wie die Rosen richtig bemer ken, nie in der entferntesten Verbindung gestanden, ich aber stehe mit ihm in Verbindung und auf mich hatte sich Hr. Fischer in seinem Anschreiben berufen! Eben so wie Hr. Wigand sich nicht gescheut hat, diese Schuft, als Beitrag zur Rettung ei nes vielleicht unschuldig vcrurtheilten Deutschen, der Ocffent lichkeit zu übergeben, hege ich die festeUebcrzeugung, diese Ver öffentlichung würde nie an der Zaghaftigkeit eines preuß. Buch händlers gescheitert sein. Herr Fischer hat nicht für Geld ge schrieben, denn er hat für seine Arbeit nichts als einige Frci- Ercmplare zur Dertheilung an Freunde verlangt; der preu ßische Buchhandel und seine Mitglieder erfreuen sich in den Augen des Publikums einer bessern Gesinnung, als welche ihnen der Verfasser des Aufsatzes in Betreff der unbedeutende» Gcld- auslage für den Druck einer Schrift von 1Z'/z Bogen untcr- tcrxulcgen sich abmryt. 44*
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