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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1844
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1844-05-03
- Erscheinungsdatum
- 03.05.1844
- Sprache
- Deutsch
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1251 39 1252 Schleuderei treffen, — würde man dann gegen obige Haupt- schleuderplätze *), wo vorzugsweise der Sitz und die Wur zel dieses Uebcls zu suchen ist, und jetzt durch die Eisenbahn verbindungen noch mehr als je, würde man, sage ich, ge gen diese Haupt- u. Stapelplatz?, mit allen Niederlagen unse res literar. Eigenlhums, trotz allem Gesammtwirken und Vereinen den Kampf siegreich bestehen? — Eines Theils hoffe ich, anderen Theils bezweifle ich es, welches von meh reren Eollegen geschehen wird, die den Geschäftsgang in dieser Hinsicht naher kennen gelernt haben, wir wollen je doch um so weniger den Muth sinken lasten, da durch alle diese Anordnungen noch einem anderen Uebel, dem der Eon- currcnz, ein Damm entgegengesetzt wird. Wie aber ist nun das Verhalten der Buchbinder und dergleichen Leute, die Eoncessionen als Buchhändler von den Regierungen, besonders in Preußen, zu erlangen ge wußt haben, jedoch mit dem Buchhandel nicht in direkter Verbindung stehen und deshalb von Leipzigs und Berlins Eommissionairen 25 "/», ja sogar 33(h "/« Rabatt erhalten und wohl nach wie vor schleudern würden? Sollen diese cznssi Buchhändler als Buchbinder, Buchdrucker !k. nun 10 A Rabatt erhalten, oder als wirkliche Buch händler, die sie in unseren Augen Nichtsein können, be trachtet werden? Im ersten Falle würden sich schwerlich deren Eommissionaire zu einem Rückschritt verstehen, und da der letztere u n denkbar, die Schleuderet fortbestehen.— Daß überhaupt solche Subjecte in ihrem Buchhändlerwahne so von Leipzigs und Berlins Eommissionairen Vorschub er halten, und thätig, zum Verderben des Gesammlbuchhan- dels, unterstützt werden, da dieselbe» keinen Begriff von unserem wahren Beruf und der erforderlichen Solidität und Reellität haben, ist das Verwerflichste, Verderblichste und Herabwücdigendste für uns Alle. Kann also der Zweck nicht ganz erreicht, der Krebs schaden nicht bei der Wurzel ausgeschnitten werden, so wird Alles nichts helfen. — * . * Wie wäre es aber, wenn der Gemeinsinn, wenn vor zugsweise Leipzigs Männer, denen wir bereits und beson ders die Gründung einer Börse, eines Börsenblattes und einer Bestellzettelanstalt zu danken haben, von deren Nutzen und Segen sich Jeder überzeugt haben wird und noch über zeugen kann, nun auch „Eine allgemeine Ausliefcrungsanstalt" gründeten, wo ein vom Börsenvereinc eingesetztes und ver eidetes Personal fortan für uns und im Gcsammtinteresse des Buchhandels ausliefcrtc. Die Vortheile für Alle und Jeden dürften groß zu nennen sein und eben deshalb, gleich dem Börsenbau, nur um so leichter, auf Actien zu rcalisi- ren und zn gründen sein. Die resp. Leipziger Eommissio naire würden nicht beeinträchtigt, im Gegentheil hätten solche wegen Vereinfachung und Eoncenlrirung des Auslie ferungs-Geschäfts weniger Arbeit, Local und Leute nöthig, wogegen aber dies Personal von ihnen, gleich der Bestellzettel anstalt, zu unterhalten und zu beaussichtigen wäre, Leipzig selbst in Bezug auf Buchhandel aber eine immer höhere Bedeutung gewinnen und den Gesammtbuchhandel immer enger an sich fesseln würde. Die Herren Verleger hätten dann ihr liter. Eigcnthuin sicherer lagern, und nicht den verschie denen Angriffen ausgesetzt, so wie billigere Lagermiethe zu zahlen, auch würde sich wohl eine zweckmäßigere Astecucanz hiermit verbinden lasten. — Die Sortimenter dagegen würden zu jeder Tageszeit schneller und pünktlicher ausgeliesert erhalten, während jetzt bei diesem und jenem Eommissionair eine außergewöhnliche Auslieferung nur von der Gnade, der Laune und der Ge fälligkeit des auszuliefcrnden Gehülfen abhängt, und endlich eine augenblickliche Einhaltung der Auslieferung zum Ge- sammtwohl gegen Schleuderec und schleckte Zahler auf Verfügung des Börsenvorstandes crsolgen könnte. Noch mehr hierüber anzuführen halte ich für überflüssig, ebenso noch näher auf Plan und Ausführung einzugehen; denn hat der Gcmeinsinn, haben Leipzigs Männer (wie schon bemerkt), eine Börse ic. gegründet, so werden sie, wenn es ihr Wille ist, zum allgemeinen Besten, Nu tzen und Segen auch eine Auslieferungsanstalt gründen. — Vorläufig dies meine Gedanken, Bedenken und mein Vor schlag. Wer es ehrlich meint, trete — aber ohne Persön lichkeit, gehästige und hämische Verkappung — dafür oder dawider auf; und nun Gott befohlen — Ihnen Allen recht gute und erbauliche Meßgeschäfle wünschend, freund lichen Gruß. Anclam, 26. April 1844. W. Dietze. *) Fern sei cs von mir — ich wiederhole es hier und be merke es wie 1841 ausdrücklich— daß ich mit dieser Anklage nur einen kleinen Thril der resp. Leipziger und Berliner Erliegen, freilich und leider zur schlechten Ausnahme gehörig, und eben nicht Auscrwählte von dem Herrn, beschuldige, welche schwer lich die Verpflichtung des rhein.-wcstph. Krcisoereincs unter schreiben werden, welches um so auffallender und undankbarer sein würde, da größtcntheils die resp. Herren Eommissionaire von den Gebühren der auswärtigen resp. Eollegen ihre Existenz ha ben, also auf der einen Seite von denselben leben, auf der an deren sie aber verderben, und somit sich selbst, welches doch das Ende vom Liede sein wird, wcnn's so fort geht. j Notiz. Die im Verlage von Binder in Leipzig erscheinende allgemeine Zeitung für Razional-Jndustrie und Verkehr w- enthält in No. 32 einen Artikel über die öffent liche Handelslehranstalt in Leipzig, worin cs am Schluffe heißt: „Außerdem möchte der Gedanke der Berücksichtigung werth sein, ob cs nicht zweckmäßig wäre, in dieser Anstalt, am Sitze des deutschen Buchhandels eine eigene Abthcilung zur Bildung junger Leute, die sich dem Buchhandel widmen oder widmen wollen, einzurichtcn. Hierbei wäre auf drei Ge sichtspunkte für die Lehrer, nämlich auf technische, merkantili- sche und literarische Ausbildung hinzuweisen. In Hocpstcin's trefflichem Buche, „Vorschule f. d. deutschen Buchhandel" ist jene dreifache Nothwcndigkeit der Ausbildung weiter ausgcführt." Möchte diese Bemerkung nicht umsonst gemacht sein! Verantwortlicher Redacteur: I. de Marie.
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