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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1844
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- Ausgabe
- Band
- 1844-08-06
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1844
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- Deutsch
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2275 71 2276 1832 dem Minister Altenstein einen dctaillirten Plan zu Errichtung einer den ganzen preuß. Staat umfassenden Schulbuchanstalt überreichte, deren Zweck im § 2. desselben wie folgt angegeben ist: „die König!. Schulbuchanstalt hat folgende drei vereinte Zwecke; 1) Sie will gute und zweckmäßige Schulbücher in die Hände von Lehrern und Schülern bei den Volks und Bürgerschulen bringen, ohne Befehle schlechtere ältere Schriften verdrängen, und schlechtere neue, die nur aus buchhändlerischcm Erwerbstrieb hervor gegangen sind, nach Kräften abhalten. 2) Sic will gute Bücher zu wohlfeilem Preise liefern, um so Lehrer und Schüler in ihren nöthigen Lehr- und Lernmitteln zu unterstützen. 3) Sie will für den Volksschulstand und das Volks- schulwcscn einige äußere Mittel gewinnen, und solche besonders für die Wittwcn und Waisen der Schul lehrer, sowie zur Unterstützung wichtiger Anstalten verwenden. In Summa will also die Anstalt das innere und äußere Heil der Volks- und Bürgerschulen vermittelst der Schul bücher befördern." Die in Vorstehendem dargelegte gute Absicht des Vers-, der noch heute die Ausführung seines dem Buchhandel wie der Literatur gleich verderblichen Plans für heilsam hält, wol len wir nicht verkennen. Wer sich näher dafür intcressirt, wolle das Detail des Plans in gedachter Schrift von S. 114 bis 136 Nachlesen, uns gewährt cs aber Freude, statt aller weitern Kritik den unterm 3. Novbr. 1833 darauf erfolgten Bescheid des Ministers Alten sie in mitzuthcilcn; er lautet wie folgt: „Das Ministerium hat den unter dem 6. November zu-, eingereichten Plan zur Errichtung einer Schulbuchanstalt einer nähern Prüfung unterworfen, und läßt der Sorgfalt, die Sie auf die Abfassung desselben verwendet haben, gern alle Gerechtigkeit widerfahren, trägt jedoch Bedenken, auf die Ausführung einzugehcn." „Die Nothwendigkcit der von dem Staate zu organisiren- dcn Schulbuchanstaltcn scheint nur da vorhanden, wo der Staat entweder dem bisher ganz vernachlässigten Schulwe sen zuerst seine Aufmerksamkeit widmet und, um die Reform zu beschleunigen, unmittelbar selbst Hand anlegcn muß, die nicht vorhandenen Lehrmittel zu beschaffen und ihre Verbrei tung zu fördern, oder wo er ein bestimmtes System in dem Schulwesen stabil erhalten will, und dazu der positiven, die freie Entwickelung beschränkenden Maßregeln bedarf." „Eine solche Nothwendigkcit ist aber in unserm Staate nicht vorhanden. Es fehlt nicht an den nöthigen Lehrmit teln, nicht an dem Eifer, sie zu vervollkommnen. Und was dieser Eifer, das Beste zu liefern, hier und in andern deut schen Staaten, in denen das Schulwesen fortgeschritten ist, vermocht hat, ist der Sache reichlich zu Gute gekommen, und in ihm selber, wie in der aufmerksamen Leitung der den Schulen zunächst Vorgesetzten Behörden haben sich die hin reichenden Mittel gefunden, das Schlechte von dem Guten zu sondern und jenem den Eingang in die Schulen, so wie überhaupt zu häufigem Wechsel der Lehrmittel zu wehren." „Der vorgelegte Plan enthält freilich Bestimmungen, wodurch die Freiheit in der Production und in dem Gebrauch guter Lehrmittel möglichst gesichert werden soll- Allein es kann nicht fehlen, daß wenn der Plan seiner Absicht gemäß vollständig zur Ausführung kommen sollte, die Aufforderung und der Reiz zur Production vermindert werden würde, und damit auch das auf die Vervollkommnung gerichtete Bestre ben, welches schon darum von der größten Wichtigkeit ist, daß es den sich Versuchenden, mag ihm sein Unternehmen gelingen oder nicht, bedeutend fördert. Gewiß würde der Ge brauch sich bald auf die von der Staatsschulbuchanstalt her- ausgegcbenen Schriften beschränken, die doch immer nur von sehr Wenigen verfaßt sein und auch nur unter der Autorität einiger Wenigen, die mit der Auswahl und Approbation beauf tragt wären, erscheinen könnten. Ohne es bestimmt zu wol len, würde die Ausführung des Plans ein Monopol schaf fen, das sich als solches mit den übrigen Institutionen des Staats nicht wohl vertrüge." „Davon abgesehen würde übrigens der von der Anstalt zu erwartende Gewinn an anderweitig zu verwendenden Mit teln nicht groß sein- Von den jetzt vorhandenen, schon hin reichend beschäftigten Beamten der Schulverwaltung würde die Leitung der sich in die Provinzen verzweigenden Anstalt unmöglich übernommen werden können, und es würde da her eine Menge von Hülfeleistenden besoldet werden müssen, und dadurch ein so großer Kostenaufwand verursacht werden, daß sich der äußere Vorthei! der Anstalt gegen die von ihr zu befürchtende Gefahr der Beschränkung einer frei sich ent wickelnden Literatur, zu der die pädagogische ja auch gehört, als sehr unbedeutend Herausstellen würde." „Indem das Ministerium Ihnen diese der Ausführung Ihres Planes cntgegenstehenden Bedenken eröffnet, bemerkt es noch, daß die dazu in Anspruch genomiüenen Mittel un ter den gegenwärtigen Zeitumständen nicht disponibel gestellt werden können." Mögen die hier ausgesprochenen Ansichten eines preußi- , schen Ministers jetzt und immer Geltung haben, und auch in den Theilen Deutschlands zur Anerkennung gelangen, wo zurZcit noch dem Buchhandel und der freien Geistesthä- tigkeit minder günstige Grundsätze befolgt werden. d. M. Börse in Leipzig am 5. August 1844. im Lierzchnthalcr-Fuß. Kurze Licht. Ang. Gesucht. 2 Monat. Ang. Gesucht. 3 Monat. Ang. Gesucht Amsterdam . . . . — 140z — 139K — — Augsburg . . . . 102z — — — — — Berlin 89 z - — — — — Bremen mz - — — — — BrcSIa» 99; — — — — — Frankfurt a. M. . . - sösz — — — — Hamburg . . . . I50A — I49A — — — London — 6.23 — Pari» 80 — 79; — Wien 104; — — — — Louisdor II Holl.Duc. 6^.t!aiscrl.Duc.6H, BreSl.Duc.6A. Paff.-Duc. 6t-, Cono.-SxecleS u. -Äuldenb, Cono. Zchn-u.Z>ran;ig-Kr. 5. Verantwortlicher Redacteur: I. de Marlc.
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