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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1844
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1844-07-02
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1844
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- Deutsch
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1869 61 1870 Gediegenheit des Buches zu schmälern, so bleibt eine freie Uebersetzung stets ein alleinstehendes von dem Uebcrsetzer neu geschaffenes Werk. Zudem ist es allbekannt, daß die ausländischen Verleger viele deutschen Produkte in fremde Sprachen übersetzten und nie wurden solche Ausgaben in Deutschland als Nachdruck betrachtet, ohne nun der Wesche'schen Ausgabe irgend zu nahe treten zu wollen, hat Herr Diezmann die der: masteres 6s ?sri5 gewiß mei sterhaft geliefert, und da eine oder die andere Uebersetzung einen höheren Schwung erhalten muß, so wäre eine Ori ginalausgabe (im strengen Sinne des Worts) gewiß schon für den großen Leserkreis eines in Deutschland mit Unge duld erwarteten Werkes, möge es nun die Namen Thiers, Chateaubriand, Sue rc. an der Spitze führen, nicht wün- schcnswerth. Herr C. Sue hat alle seine Rechte an den Verleger des Constitutione!, Herrn Ve'ron, in jeder Beziehung ver kauft, und lautete die Ankündigung in mehreren franz. Journalen, wohl selbst auch in der AUgem. Augsb. Zeitung, dahin, daß H. E> Sue erst nach dreimonatlichem Erscheinen eines jeden Bandes im Constitutione! das Manuscript an derweit vergeben könne. Erscheint nun nach 3 Monaten oder noch später eine andere Ausgabe inBänden bei einem franz. Verleger, so wäre dann, wenn H. Kollmann auch seine vielleicht später erscheinende französische Ausgabe als Original ankündigt, die Pariser in Deutschland als Nach druck zu betrachten; denn in Privatstipulationen kann das Gesetz nicht eingehen. — Nach § 29 des Gesetzes vom 5. Februar 1844 heißt es: Solche im Auslande gedruckte Schriften, an welchen einer inländischen Buchhandlung, wenn auch nur antheilig mit einem ausländischen Verleger, ein Verlagsrecht oder das Recht eines dem Verleger gleichzuachtenden Commiffionairs zusteht, sind in jedem Bezüge den in hiesigem Verlage er schienenen Schriften gleich zu achten. Es kommt nun darauf an, ob, bei Erlaß dieses Gesetzes, unter dem Worte: „Schriften" nicht nur Bücher, sondern auch die Feuilletons der Journale eingerechnet und darunter verstanden wurden, und ob ein Abdruck aus einem im Aus lande erscheinenden Journale, der in reiheweisen Nummern ausgegeben und höchst wahrscheinlich noch später in Paris als ein Buch durch Abfindung mit H. E. Sue veröffent licht wird, in Deutschland nicht von jedem Verleger aus den Spalten des Constilutionels abgedruckt und als Buch herausgegeben werden darf? Herr Sue ist wohl schwerlich der teilnehmende Ueber- setzer; wenigstens wird dieser der deutschen Sprache nicht so mächtig sein, was wohl auch aus seiner letzthin im Börsenblatts eingcsandten Anzeige hecvorgeht, die doch lediglich für deutsche Buchhändler bestimmt, gewiß darin der deutschen Sprache den Vorzug einräumen; demnach ist Herr Wesche als dritte Person, nämlich als Uebersetzer zu betrachten, und die Gesetze haben hier keine Bestimmung, daß der ausländische Verleger des Originales einen noch im Auslande lebenden Uebersetzer ermächtigen kann, eine für Deutschland nur allein rechtmäßige Ausgabe zu bringen. Selbst durch Contract ist diese nicht gegründet und eine gezahlte Summe geht hier wohl schwerlich für Verlagsrecht, sondern nur für den Vortheil früheren Erscheinens in Be tracht. In dem veröffentlichten Verlagsscheine ist übrigens nur von einer Verlagsberechligung, nicht aber von der all einigen die Erwähnung gemacht und eine Uebersetzung Wesche's kann sich so kein anderer Verleger zucignen. — * * * Ein neues Moment des deutschen National- Bcwusrtseins. Unter dieser Ueberschrift enthält Nr. 147 der Vossischen Zeitung Folgendes, das in unserm Kreise wohl einige Be herzigung verdienen möchte: „Es spricht sich überall aus, mit tausend Stimmen, mit tausend Anklagen: Wir wollen ein Volk sein, nicht allein in der Heimath, auch in der Fremde. Unsere Markte sollen nicht mehr vom Auslande überschüttet werden, die Producte unsrer reichen Natur, unsres regsamen Kunstflei ßes wollen wir selbst über die Meere führen, Handelsver träge, Eonsuln, eine deutsche Flotte! ruft es, um die deut sche Production draußen zu schützen gegen Piraten, gegen Chicanen, Willkühr und Druck. Wehe über die, welche anstehen, dies natürliche Verlangen der deutschen Nation zu gewähren; denn haben wir erst Schutz in der Fremde, treten wir erst auf mit dem Selbstbewußtsein, welches uns ziemt, dann brauchen unsere Kaufleute an den Küsten über dem Ocean die englischen und französischen Agenten nicht mehr demüthig anzugehen, sie, in ihrer Qualität als Eu ropäer, auch unter ihre Flügel zu nehmen, dann brauchen unsere Fabrikanten nicht mehr den englischen Stempel auf ihre Maaren zu drücken. Wir haben sie in Kunstfleiß und Kunstfertigkeit ereilt und übereilt — nur erst den Stolz, daß wir sagen: es ist deutsche Waare, und unsere Producte haben gesiegt! — Ehre den Producten unsers KunstfleißcS, aber ihr Ruhm ist noch jung, etwas älter und anerkannter ist der Ruf unsrer Gelehrsamkeit; unsere Lite ratur fand schon seit 3 Decennien im Auslande Anerken nung. Darauf ist doch nun der Deutsche stolz! Auf dem Ungeheuern Weltbüchermarkte herrscht seine Farbe; die Werke des deutschen Geistes gehen in unzählbaren Exem plaren durch alle Welt, wo deutsche Sprache gesprochen wird? — Man frage darüber in Leipzig zur Meßzeit nach und erfahre, wie es mit dem Markt für deutsche Bücher steht, die nicht Gesammtwerke von Tobten sind, oder leichte, wohlfeile Modewaare. Es ist viel darüber geklagt, nach den Ursachen geforscht, es sind auch Mittel angegeben, wie dem abgeholfen werden könne, alle bis jetzt vergeblich; aber das große Publikum hat doch vielleicht noch keine Ah nung von dem eigentlichen Nothstandc des deutschen Buch handels. Davon spreche ich hier nicht, es ist ein zu weit läufiges, zu ernstes Thema; nur ein Ehrenpunkt kam mir heute in den Sinn, als ich die letzte Nummer eines Jour nals durchflog, welches nicht in die Hände des deutschen Publikums kommt, das Börsenblatt für den deut schen Buchhandel. Wurden große Nationalwerke darin angekündigt? Die würden schwerlich Verleger finden, weil die Verleger keine Käufer wissen. Ich fand wie gewöhn lich wohlfeile Ausgaben alter Classiker, noch wohlfeilere 131 *
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