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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1844
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1844-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1844
- Sprache
- Deutsch
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2075 66 2076 Auf meiner kleinen Reise berührte ick) auch Leipzig, das ich immer gern besuche. Diesmal gewissermaßen gezwun gen , einige Tage dort zu verweilen, glaubte ich meine freie Zeit nicht besser benutzen zu können , als an den Morgen und Abenden mich in dem jetzt in voller Schönheit pran genden Rosenthale, diesem wunderlieblichen Spaziergazige, den schon mancher die Messe besuchende College liebgewon nen hat, zu ergehen und während des Tages einige mir sehr werthe College» aufzusuchcn. Unter andern führte mich auch mein Weg zu Freund T., der ausgcbreitete Verbin dungen im Auslands hat und große Sendungen dahin macht. Herr T. läßt alle rohe Bücher vor der Absenkung collationiren, um seinen ausländischen Geschäftsfreunden das lästige und zeitraubende Defectverschreiben möglichst zu ersparen. Eben wurde eine große Sendung vorbereitet und Freund T. zeigte mir einen nicht unbedeutenden Stoß ge bundener und ungebundener Bücher, die theils verdorben, theils defect waren und umgetauscht — oder wo dies nicht thunlich war — die Defecte verschrieben werden sollten. Ich konnte mein Erstaunen über die Massen nicht bergen; Herr L. sagte mir aber, daß ihm dies gar nichts Unge wöhnliches sei, sondern daß er bei jeder größer» Expedition stets eine hübsche Partie zurücklasscn müsse, wobei der Austausch nicht sogleich zu bewirken wäre. Spaßes halber sah ich den zurückgesetzten Stoß genauer an und ich muß wirklich gestehen, anfangs über die grenzenlose Nachlässigkeit der Expedirendcn empört gewesen zu sein! — Daß Bücher defect ankommen, ist unangenehm, doch kann Niemand dafür und wird auch Niemand etwas darüber sagen, son dern das Fehlende ruhig verlangen; aber Bücher zu expc- dircn, an welchen eine, zwei, sogar drei Lagen fehlen; — solche, die gleich auf dem Titclbogen große Dintenflecke haben, welche durch mehrere Bogen geschlagen sind; —an dere, die Spuren von Burterbemmen oder anderen Alimen ten nur zu deutlich an sich tragen; >— noch andere, bei welchen Lagen zerrissen oder zerrieben sind, ebenfalls mit unbewaffneten Augen sichtbar; — ferner größere Werke, wobei einzelne Hefte oder Lieferungen ganz fehlen rc. :c. — dies scheint mir doch nicht in Ordnung und man wird un- willkührlich versucht, an den gänzlichen Mangel des Ge sichtssinnes bei solchen Expedienten zu glauben. Eine Leipziger Handlung hat es in solchen Fällen noch am besten; sic kann sich ein verdorbenes Exemplar lehr oft am Platze umlauschen; — einer Handlung in Dresden, Berlin rc. ist es gewiß schon weil fataler; sie kann und mag das erhaltene schlechte Exemplar keinem gebildeten Menschen anbieten und sieht sich genöthigt, den Besteller noch einige Wochen war ten zu lassen, bis ein anderes Exemplar oder der Defect kommt. Nun denke man sich aber einmal in die Lage der entfernt wohnenden College» in Amsterdam, Leyden, Utrecht, Dorpat, Riga, St. Petersburg, Moskau, Stockholm ic., wie diesen zu Mulhe sein muß, wenn sie endlich nach meh reren Monaten das verschriebene Buch erhalten und wegen seines traurigen Zustands keinen Gebrauch davon machen können!— Wie oft mag es Vorkommen, daß die Besteller die Bücher in dem jämmerlichsten Zustande annchmen, um nur nicht wieder Monate warten zu müssen. Zst es aber eigentlich nicht Pflicht eines jeden Verlegers, für gutes Geld, das er dafür verlangt, auch gute Waare zu liefern ? Und begeht er nicht gewissermaßen ein Unrecht gegen seine College», wenn er ihnen verdorbene Exemplare sendet, ganz abgesehen davon, daß vielleicht noch Hunderte von Exem plaren in der Niederlage liegen, dort modern und in eini gen Jahren makulirt werden? — Ich glaube daher im Interesse vieler College» zu Ham dein, wenn ich hiermit die Bitte an alle diejenigen, welch, mit dem Expediren der einlaufendcn Bestellzettel beauftrag sind, ausspreche: in Zukunft die zu versendender Exemplare hübsch anzusehen, ob es auch vcrkäuf licheExemp lare sind, und nicht gleich nach den erstenbestenzu greifen, ganz un bekümmert dar- um, wie sie aus sehen. Dies ist jedenfalls eine kleine Mühe, die man — glaube ich — verlangen kann, ohne un bescheiden zu sein. E. B. Auszug auö den Verhandlungen der Versannnluns süddeutscher Buchhändler in Stuttgart. Anwesend waren die Herren: PH. Krebs (Barrentrappsche t ^ BerlagSH.) j Z E. Könitzcr (Jägerschc B.) > Z. H.A.KcstlcrlVarrentrappschct O SortimcntSh. > ) s A. Willtcr (C. ff. Winter) aus Heidelberg. W. Meck lEmmctlingschc Buchh.> aus Konstanz. H. Hoff aus Mannheim. Bach sMacklotfche Buchh.) auS Karlsruhe. C. P. Tcheitlin aus St. Gallen. 2. P. Himmer tRicgcrscho B.) aus AugSburg. L. Dcnickc iliter.,artist. Anstalt) aus München. I. M. Dannheimcr aus Eß lingen. I. U. Landhcrr (Claß'sche B.) auS Heilbronn. F. Lindem»»» tWohlcrsche B.) auS Ulm. Ernst Nubling auS Ulm. Liebcck chauppschc Buchh.) > Z L. Ar. Aucs t-Z ^ L. Aster (Lstnndersche B.>) ? ---> E. Schmid (Kellcrsche Buchh.) auS Gmünd. I. Knapp aus Ravensburg. Freih. «. Cotta t3. G. Cot.'l lasche Buchh.) G. Ebncrschc Kunsth. C' SchM^'j (BeckLFränkel) I. Nomniclsbacher F. H. Kühler Julius Weise C. Scuberr(C'bncrLScubert) A. Licschiug (A.LicschingLC.) A. Krabbe I. F. Cast (Caflsche Buchh.) Carl Erhard C. A. Schmidt (SchmidtL § Spring) I N Engelhorn und Hochdanz ) ^ Herd. Lteinkopf § Ar. Schiveizcrbart iSchwei.! 3 zerbartS BerlagSh.) Carl Göpel I. F. Liesch,,ig (S. G. Lie, swing) A. Dittmarsch C> Hoffman» Pani Ncff K. Miillcr lBechcr L Müller) L. Hanel <3. F. Steinkopf) I. LchcjbIe<Scheitle,Riegcr LSatllerl L. Hallberger Hcinr. Erhard) (Metzlersche L. Werlih j Buchh.) Herr Hcinr. Erhard wurde mit großer Stimmenmehr heit zum Vorsitzenden ernannt. Commiffionsmitglieder waren die Hrrren: I. M- Dannheimcr, 2- P- Himmer, I. F. Liesching, Paul Ncff, C. P. Scheitlin. Protocollführer: Rechtskonsulent Wilh. Wagner. Die nun statlsindcnden Verhandlungen führen zu dem Re sultat, daß der im vor. Bl. mitgctheilte Entwurf der Statuten „mit den im Protokoll nicdergcUgten Abänderungen, und zwar, ohne daß derselbe als bindendes Statut für die sämmtlichcn süddeutschen Buchhandlungen angesehen werden soll, aber mit der Absicht, daß diese Anträge den Nicht- anwesenden zur Prüfung und Acußerung mitgethciltwerden" von der Versammlung angenommen wird.
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