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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1844
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1844-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1844
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- Deutsch
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2077 66 2078 Die erwähnten Abänderungen ergeben sich aus folgenden Debatten: Zu § 2. Hoff: Die Gesetze über Sortiment», und Verlagshandlungen sind in den einzelnen süddeutschen Staaten verschieden, so bedarf z. B. in Ba. den der letztere Hantel keiner Concession. Ich möchte wissen, ob die Com. Mission bei Redaktion des Paragraphen hierauf Rücksicht genommen hat? I. F. Liesching: Auch bei uns in Württemberg bedarf man zum VerlagShandel keiner besondern Concession, und eS wurde dich von der Commission nicht übersehen. Dagegen ging Letztere von dem Grundsatz aus, bei den allgemeinen Bedingungen der Aufnabmc möglichst weite Grenzen ziehen zu müssen, deßhalb wurde z. B. auch über den Leumund nichts beigefügt. Köhler: Warum sollen denn die Antiquare ausgeschlossen sein? Hoffm ann: Die Frage dürfte von keiner praktischen Erheblichkeit sein ; sie werden nicht beitrcten wollen. Köhler: Hat der Antiquar eine Concession, so ist er Buchhändler. 3. F. Liesch ing: Aber er wird selten eine Buchhandels,Conccs. sion haben, denn mit dieser wird es nicht mehr so leicht genommen. Landherr: Der Unterschied zwischen beiden Concessione» , der des Buchhändlers und Antiquars, ist genau bezeichnet. Jene verleiht die Regierung, diese die städtische Behörde. Köhler: Wenn aber ein Mann eintrcten wollte, wie Butsch in Augsburg, könnte man den auSschlicßen? Winter: Nach all dem dürste der Paragraph doch anders zu fassen sein, etwa i» der Weise: In den Verein kann ausgenommen wer. den : ->) wer eine Buchhändler,Concession hat. Dann sagen wir wei. ter: b> auch die Besitzer von Kunst- und Musikalienhandlungen tr. und c) kein Nachdrucker. I. F. Liesching: Der Kunst, und Musikalienhändler erwähn, ten wir in dem Paragraph nur deßhalb getrennt, weil wir vom Buch. Handel ausgingen und din Kunst, und Musikalienhändlern doch zugleich entgcgenkommen wollten. Präsident: Hiernach möchte der Artikel also zu fassen sein : In den Verein kann ausgenommen werden, wer n) die RegierungS.Concession, so weit solche erforderlich, für Buch-, Kunst., oder Musikalienhandcl erhalten und nachgewiesen hat, d) sich auf keine Weise mit Nachdruck und Nachdrucksverkauf befaßt. In dieser Fassung wird der Artikel einstimmig angenommen. Zu § I«. , Hoff: Zu diesem Paragraphen habe ich zwei Anträge zu stcl. len. ES ist allerdings wünschenswertst, dass das hier Vorgcschlagene zu Stande komme, daß wir namentlich jährlich eine Versammlung halten. Dagegen müssen wir nun auch einen Ort dazu bestimmen und dazu würde sich meines BedünkenS Stuttgart und Frankfurt ab wechselnd am besten eignen. Dich ist mein erster Antrag; der zweite besteht darin, daß der erste Montag im Juli VcrsammlungStag sei. Ich motivire meinen ersten Antrag mit dem großen geographischen Umfang, den der süddeutsche Buchhandel umfaßt, da bekanntlich auch die Rheinprovinzen dazu gehören. Nun erwäge man das Verhält, niß, worin sich gegenwärtig Stuttgart und Frankfurt zu einander bc, finden; ein Perhältniß, in dessen Folge in diesem Jahre zwei getrennte Abrechnungen statt finden. Wird Stuttgart einziger VersammlungS. ort, so dürfte die doppelte Abrechnung jedes Jahr wiederkehren, mit andern Worten: der eine süddeutsche Theil sagt sich von dem andern loS. So soll cS aber nicht sein; er zu verhüten ist die Aufgabe, die uns zu Theil geworden. Deshalb schlage ich vor, die Persamm. lung trete zur ungeraden Jahreszahl in Siuttgart, zur geraden in Frankfurt zusammen, und ich gebe auch dabei noch zu bedenken, daß dieser Wechsel die vom Mittelpunkt entfernter Wohnenden um so mehr veranlassen wird, wenigstens den ihnen näher liegenden VersammlungS. ort zu besuchen. Meinem zweiten Anträge liegt das Motiv zu Grunde, daß der von der Commission vorgeschlagene Tag der Leipziger Messe noch zu nahe ist. Wir thun den Sortimentshändlern einen Dienst, wenn sie erst Anfangs Juli abrechncn dürfen. Hoffmann: Der erste Antrag des Herrn Hoff würde zu weit führen, wenn darüber feste Abstimmung stattfände. Wird je darüber abgestimmt, so wünsche ich wenigstens, dass es von meinen Stuttgarter Collegen nicht geschehe. Geben wir vielmehr ten Entscheid sämmt. lichcn süddeutschen Buchhändlern anheim. Könitzer: Allerdings knüpft sich Herr» Hoffmann» Bemerkung an das, was heute schon einmal gesagt wurde, daß der süddeutsche Buchhandel hier nicht vollständig vertreten ist. Auch wir, die wir von Frankfurt abgeordnct wurden, haben einzig den Auftrag, unser» Coni. mittenten zu referiren. Bezüglich des Hessischen Antrags werden wir nicht pro ckomo sprechen, sondern stellen den Entscheid der Gesummt, heit süddeutscher Buchhändler anheim. Deßhalb wird sich denn auch die Frage kaum in diesem Jahre lösen lassen. Winter: Der Antrag des Herr» Hoff würde viele Bedenklich, leiten und Rivalitäten beseitigen, und hat meines Bedenkens in jeder Beziehung Vieles für sich. Man bedenke die Kosten, welche inSbeson. dere mit einer Reise in Württemberg verbunden sind. Ilm dasselbe Geld, wie nach Stuttgart, komme ich nach Cöln und Basel. Augenscheinlich wird schon auS diesem Grunde die Frankfurter Versammlung zahlreicher be. sucht werden, als die Stuttgarter. In Württemberg sind die Verkehrs mittel in den Händen von Privaten, die ihre Interessen gar trefflich auf Kosten des Publikums auSzubeuten wissen. So gehören die Posten dem Fürsten von TariS und nun hört man auch, daß die Eisenbahnen der Agiotage anheimfallen sollen. All das geht auf Rechnung des Publi. kums und schon deßhalb dürfte die Sache. Frankfurt gegenüber, in die, ser Beziehung nicht zu Gunsten Stuttgarts stehen. Hoffmann. Ob die Eisenbahnen der Agiotage anheimfallen, ist noch nicht gewiß, während die Schwierigkeiten im Fall eines Wechsels der Abrechnungsorte in die Augen fallen. Gleichwol stellen wir Stutt. zarter di- Entscheidung der Frage unfern süddeutschen Collegen anheim. Ncff: Allerdings haben die Herren, welche zwischen Frankfurt und Stuttgart wohnen, Recht, wenn sie mit Herrn Winter überein, stimmen. Dagegen werden die Herren aus der Schweiz damit nicht einverstanden sein. U-brigcnS bin ich der Ansicht, daß hier ganz an. dere Momente maßgebend sind, nämlich die Frage, ob dem Bedarf, niste des süddeutschen Buchhandels mit einem solchen Wechsel gedient sein könne. Winter: Maßgebend für den Reisenden ist vor allem die Frage, wie viel Geld brauche ich und wie viel Zeit? und in dieser Beziehung läßt sich nicht leugnen, da» man aus der Schweiz wohlfeiler nach Stuttgart kommt als nach Frankfurt, während sämmtlichc rhcinländische Handlungen bei Frankfurt überwiegend im Vorthcile wären. Gewiß hahe ich gegen Stuttgart nichts cinzuwenden, allein ich ziehe den Wechsel auch schon deßhalb vor, weil dadurch dem Aufkommen eines PrineipatS begegnet wird. Hi mm er: Wir müssen immer bedenken, dass Oesterreichs An. schluß höchst wünschcnSwcrth ist. Erfolgt dieser, so kann wohl von Frankfurt allein keine Rede sein. Ne ff: WaS dem Bedürfnisse deS süddeutschen Buchhandels ent. spricht, das ist die Frage, und da läßt sich an der Nothwendigkeit einer Stabilität des AbrcchnungSplatzeS nicht zweifeln. Winter: DaS Abschlnss.Buch kann man nach Frankfurt so gut mitnehmen als nach Stuttgart, und alle andern Geschäfte lassen sich an dem einem Ort wie an dem andern besorgen. In Leipzig ver. hält sich dieß anders, weil wir dort unser Lager haben, deßhalb dient dieses Verhältniß nicht zum Maaßstabe des gegenwärtigen. Himmer: Soll gewechselt werden, so sehe ich nicht ein, warum ich nicht auch AugSburgS Rechte geltend machen sollte, und ich thue eS hiemit im Hinblicke auf Oesterreich, für welches Augsburg ganz besonders gut gelegen wäre. Ncff: Wird ein Wechsel der Plätze beliebt, so bleibt unser Zu. stand mißlich. Er hätte zur Folge, daß ein Theil der Handlungen ihre Abrechnungslisten, wie bisher nach Bequemlichkeit nach Frankfurt, ein anderer Theil nqch Stuttgart senden würde, und gerade diesem llebelstandc wollen wir ja mit aller Macht zu begegnen suchen. Hoff: Umgekehrt, der Wechsel wird ja gerade durch Firirung der beiden Plätze aufgehoben, denn nun weiß Jeder, daß er dieses Jahr in Stuttgart, nächstes in Frankfurt zu bezahlen hat. Nach Stuttgart kämen die Badener, Baicrn, Württemberger, Schweizer, nach Frankfurt die Franken, Hessen, Rheinländer, kurz es würde sich eine ganz feste Norm bilden, wobei von keinem Wechsel mehr die Rede sein könnte. Eines AuSliefcrungSorteS bedürfen wir gar nicht, cs handelt sich einzig um einen AbrcchnungSort. Könitzer : Herrn Hoffs Idee kommt hier nicht zum Erstenmal zur Sprache und, kann man den beiderseitigen Ansichten mehr oder weniger zum Vorwurf machen, daß sie sich auf Eventualitäten ein. 146»
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