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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1844
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- Band
- 1844-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1844
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- Deutsch
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2925 88 2920 Antwort ans die „Erklärung" de» Herrn I»r Earl Hartmann in No. 8L Vieser Blätter. Der genannte Herr hat versucht, sich wegen des Placats oder vielmehr vollständig qualisicirtcn Nachdrucks, dessen er sich in seinem „Handbuch der Mineralogie" gegen das „R amm cls b erg sch e Wörterbuch", welches in meinem Verlage erschienen ist, schuldig gemacht hat, zu verantworten. Es ist ihm dies, wie ihm aus den gerichtlichen Verhandlungen schon noch klar werden wird, schlecht genug gelungen- Vor läufig diene ihm nur zur Nachricht, daß sich, in hier üblicher Form, das polizeiliche Verbot auf das Gutachten der Sachver ständigen gründet, welche in seinem Werk einen, im gesetzlichen Sinne vollständig qualisicirten Nachdruck des Rammelsbergschen gefunden haben, aus welchem nicht weniger als volle Zwei drittel wörtlich, ohne irgend eine Verarbeitung, welche von eigener Geistesthätigkeit zeugte, in das Hartmannsche überge- gangcn sind. Der Prozeß gegen den Verleger, der allerdings nicht ge wußt haben mag, welch' ein unredliches Manuskript Herr Dr. Hartmann ihm verkauft hat, ist bereits cingeleitct und Hr. Ilr. H. kann sich darüber vollkommen beruhigen, daß der Ver klagte sicher von dem Richter gehört werden wird; ich aber bin über den Ausgang meiner in Weimar angestellten Klage schon deshalb völlig beruhigt, weil das dortige Gesetz zum Schutz des Schrifteigenthums mit dem Preußischen wörtlich gleichlautend ist, mir dem einzigen Unterschied, daß jenes noch einen viel aus gedehnteren Schutz gewährt als dieses. — Damit denke ich über die Sache für jetzt genug gesagt zu haben, kann aber nicht unterlassen noch hinzuzufügen, daß solche Stoppelwcrke, wie das in Rede stehende, unmöglich „hoch angesehen" in der Literatur sein können, sondern der Schriftstellerei vielmehr zur großen Schmach gereichen. Berlin, den 30. September 1844. C. G. Lüderitz. Das Grab eines Dichters. Die Sonne sank, ihre letzten Strahlen küßten ein Grab — ich befand mich mit mehreren Freunde» auf dem Kirchhofe zu Warmbrunn — diese untergehende Sonne nahm Abschied von dem Grabe eines Dichters, sie allein verherrlichte seine stille Ruhestätte, seine Zeitgenossen haben nichts gethan zu seiner Ehre. — Vielleicht hatte der Arme keine Orden, daß man ihn so ver gessen konnte, in einer Zeit, wo Monum ente an der Tages ordnung sind. Weis flog ist vergessen, seine heitere Laune er quickte manches gefühlvolle Herz, manchen ernst traurig Sin nenden — sein Grab ist öde, nur die Sonne bescheint es. Es liegt eine fürchterliche Wahrheit in diesem Vergessensein, es ist der Lohn der Welt. So rufe ich denn alle fühlenden Her zen an um eine k lei n c B ei st cu er zu einem einfach en Denksteine für den schlummernde» Dichter, damit der Fremde, der Weisflog's Schriften gelesen, beim Besuch des schönen Warm brunn auch sein Grab finden kann. Deutschland steuert zu großartigen Monumenten für Feldherr», deren Werk und Wort Tausende seiner Söhne in den Tod führte, es errichtet Denkmäler der Schlachten, wo so Viele des deutschen Volkes geblutet — sollte es nicht auch für das Grab eines Dichters etwas thun, der auch ein Deutscher war? Gewiß, das deutsche Volk ehrt seine Dichter, es widmet seinem Grabe einen einfachen Denkstein. Milde Gaben zu diescmZwecke nimmt der U n- terzeichnete für hiesige Gegend an. (Wollen die Hrn. College», worum ich bitte, mich mit ihren Beiträgen erfreuen, so wird Hr. A. F. Böhme in Leipzig so gefällig sein, sich der Annahme zu unterziehen.) Der Gesammtbctrag der Sammlung, so wie die Namen der verehrten Geber werden später dankbar veröffentlicht werden. Hirsch berg, im September 1844. A. Waldow. Die Deutsche Allgem. Zeit, meldet aus Köln: „Vor wenigen Tagen erschien in einer unserer bedeutendsten Buchhandlungen der Polizeicommissar des Bezirks in Begleitung eines Polizeiscrgcanken und stellte die Frage: ob noch Exemplare der bei Jackowitz in Leipzig erschienenen Schrift: „der preußische Unterofsicicr und der Schullehrer" vorhanden und ob deren überhaupt verkauft worden seien? Er fügte bei, daß er die noch vorhandenen in Beschlag nehmen werde. Es wurde ihm geantwortet, daß die > vorräthig gewesenen 7b Exemplare bereits sämmtlich abgesetzt seien, und der Commissar nahm diese Erklärung zu Protokoll. Der Eigenthümcr der Buchhandlung befragte ihn nun, auf welchen höhern Befehl sich dieses sein Verfahren stütze? Der Commissar, dem Vernehmen nach selbst früher Unterofsicier, er goß sich in Anklagen der erwähnten Schrift und erklärte, daß er aus eigner Machtvollkommenheit handle, weil der Verkauf eines so abscheulichen Buchs nicht geduldet werden dürfe. Wäh rend der Principal gegen diese Ucberschreitung der Befugnisse eines Bezirkscommissars protestirte und erklärte, das Protokoll keineswegs zu unterschreiben, sah der im Laden umhergehende Sergeant b Exemplare der mehrgedachten Schrift liegen, die schon verkauft, aber noch nicht abgcschickt waren. Er zeigte dies dem Commissar an, der ihm sofort befahl, die Exemplare wegzunehmen und zu versiegeln, was auch durch den Sergean ten, aber vorschriftswidrig in einem andern Zimmer und nicht im Beisein des Principals, geschah. Trotz aller Protcstationen des Letzteren begab sich nun der Commissar, ohne das aufge nommene Protokoll verlesen zu haben, mit den consiscirten Exem plaren hinweg. Am andern Tage hat der Principal eine ener gische Klage über diese eigenmächtige und mit Verletzung aller vorgeschriebenen Formen begangene Ucberschreitung der Amtsbe- fugniß bei der kdnigl. Regierung cingereicht, die ihm gewiß voll ständige Genugthuung zuerkennen wird. In den Bezirken der übrigen Polizeicommissare ist übrigens nach der erwähnten Schrift gar keine Nachforschung geschehen." Todesfall. Am 20. Septbr. starb, nach 4monatl. Leiden, Herr F r i e d. G e r h. A m b e r g e r in Solingen, in einem Alter von beinahe 48 Jahren. Das Geschäft wird von der Witlwe unter Leitung ihres ältesten Sohnes Friedrich Her mann fortgesetzt. Verantwortlicher Redakteur: I. de Marie. 205*
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