für ven Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. HcrauSgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvcreins. M 77. Dienstags, den 27. August. 1844. Baarpackete. Im B,-Bl. Nr. 74 findet sich Seite 2391: „Einen großen Uebelstand im geschäftlichen Verkehre bilden in neuerer Zeit die Baarpackete" . . . „Da übrigens die Herren Verleger heut zu Tage gern alles kaufmännisch einrichten, so sollten sie auch bei Baarzahlungen Disconto geben." Beides ist begründet. Aber ich meine, wir müssen uns vielmehr freuen, wenn der Baarpackete immer mehr wer den, damit wir auf diesem, als dem einzigen Wege, vom Antiquarhandel unseren Grund und Boden zurückzuerobern — denn der Handel mit den Büchern, die, wenn auch vor Jahren erschienen, „im Buchhandel noch zu haben sind", gebührt den Sortimentshandlungen. Aber frei lich dann müssen sie auch Vorräthe haben, und so billig verkaufen, als die Bücher eben zu haben sind. Soll aber immer erst roh und zum Ladenpreise ü Oonck. verschrieben werden — so wird es unausbleiblich dahin kommen, daß die'ec Geschäftszweig (der wahrlich viel bedeutender ist, als viele Soctnnentsbuchhändlec jetzt glauben) bald ganz und gar dem Antiquachandel zufällt. Soll dem vorgebeugt werden, so müssen der buchhänd lerischen Baarpackete immer mehr werden, und sollen die ser immer mehr werden, so muß bei Baarzahlung besonde rer Vortheil gewährt werden. Dies empfiehlt sich auch bei der enormen Vermehrung der Firmen, wodurch es immer schwieriger wird, dieselben zu kennen und zu unterscheiden, namentlich die neuen. Deshalb geht mein Vorschlag dahin, daß in Leipzig (vielleicht in Verbindung mit der Bestellanstalt) ein allge meines Vaarconto errichtet werde, welches einem Jeden und so lange baar verlangtes auf Rechnung lieferte, als er baaren Vorschuß hätte. Dies streng festgehalten, wird jedes Risiko vermieden, und die Anstalt könnte dann mit Ilr Jahrgang. einem äußerst geringen, für immer feststehenden Abzüge alle Baarkäufe zwischen Sortimentern und Verlegern ver- milt ln. Vielleicht würde dann auch alljährlich ein Ver- zeichnjß gedruckt, solcher Bücher, welche die Anstalt (von den respektiven Verlegern dazu in den Stand gesetzt) das Jahr über zu einem bestimmten billigen Baarpreisc lieferte. Schlüßlich erinnere ich an die vielen Klagen der Sor- timeinsbuchkändlec über das Umsichgreifen des Antiquar handels, über das billige Baarveckaufen der Verleger an Antiquare, deren Verschleudern von Auflagenresten, Baar- lieferung der Verleger auf alle verschiedenen aus Bücher auktionen sich ergebenden Gebote u. s. w. — sollte es da nicht gut sein, wenn wir dem Strome selbst ein Bett grü ben, ihn dahinein leiteten und zu unserm Besten nutzten — oder, wollen wir abwarten, wohin er sich selbst Bahn bricht und was er dann verwüsten wird? M. Börse in Leipzig Kurze Dicht. 2 Monat. 3 Mona». am 26. August 1844. im Vicrzehiuhaler-Fuß. Ang. Gesucht. Ang. Gesuch!. Ang. Gefacht. Amsterdam . . . . - i4oz — 139; Augsburg . . . . 102.) — — — Berlin - 99) — — Bremen m; - — — BreSlau — 99? — — ' Frankfurt a. M. L7 — — — Hamburg . . . . - ibvz — 149z London — — 6.23 — Pari» 80 — — — Wien — I04z — Louisdor 11 Holl.Duc. 6A ,Kaiserl.Duc.6z , Brest.Duc. 6), Pass-.Duc.6z, Conr.-SPecieS u. .Gulden ü, Ern». Zehn-u. Ziranjig-Är. 5. Verantwortlicher Redacteur: I. de Marlc. 175