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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1844
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1844-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1844
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- Deutsch
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3141 93 3142 nicht der Mühe werth! Es ist eine ganz gewöhnliche Sache, daß, wer die Messe persönlich besucht und das Treiben kennen lernt, seine Verwunderung ausdrückt, wie diese Berge von Büchern sich entwirren, und wie daS Ehaos sich allmählig in die größte Ordnung auflöst. — Jeder Ge schäftsmann irrt sich mal — soll denn der Leipziger Markt helfer allein die Menschennatur verleugnen, und soll nie ein Versehen der Art von ihm ausgehen? Ohne allen Ver lust der Art ist bis jetzt noch kein Verleger in oder außer Leip zig durchgekommen. Wie es in solchen Fallen zu gehen pflegt wissen wir alle, jeder wehrt sich und citirt bei dieser Veranlassung die Pünktlichkeit seines Eommissionairs, eine Bemerkung die letzterer attestirt; da jedoch auch der andere Eommissionair diese lobenswerthen Eigenschaften nicht minder für sich und seine Leute in Anspruch nimmt, so bleibt nichts übrig als eine delikate Meinungssache, welche zwar die Ge- müther, doch nie das Paquet von seinem unbekannten Platze bewegt. Das gewöhnliche Ende der Verhandlungen ist, daß der Verleger den Posten streicht, damit soll aber nickt gesagt sein, daß er von Rechtswegen der verlierende Theil sein muß, sondern ich meine nur, so istder gewöhnliche Verlauf, wozu auch vielleicht der Umstand beiträgt, daß die Sortimentsbuchhändler sehr hartnäckig jede Vergütung ver weigern. „Als auswärtiger Buchhändler würde ich bei solchen „Fällen in billigen richtigen Anschlag bringen, daß jeder „Mensch sich mal irrt. Aber sobald ich die Entdeckung „machte, daß Unregelmäßigkeiten der Art sich bei meinem „ Eommissionair bes onders häuften, daß ein ausgemachtes ,, Mißverhältniß gegen andre Statt fände, so würde ich ei gnen andern Eommissionär wählen." großherzogl. badischen Diensten entlassen und ihm Pension und Orden entzogen. Aus Rache wegen dieser wohlverdienten Straf erkenntnisse hat nun Möller, nach längcrm Aufenthalt in Frank reich, eine Schmähschrift aufgesetzt, die nicht nur die großher zogliche Familie und einzelne Glieder derselben zu verunglimpfen sucht, sondern auch die großherzogl. Regierung und alle öffent lichen Zustände Badens aufs gemeinste herabzuwürdigcn trachtet. Ja, Möller hat sich sogar erfrecht, sein schändliches Machwerk mehrfältig höchsten und hoben Orts zum Kaufe anzubicten, in dem er gegen eine beträchtliche Summe die Handschrift ausfol- gcn und den Druck unterlassen wollte. Es versteht sich von selbst, daß ein solches niederträchtiges Anerbieten mit der gebüh renden Verachtung behandelt worden ist. Aber gegen alle Erwar tung hat die Schmähschrift einen Drucker gefunden, und esl wird in diesen Tagen der Versuch gcmacdt werden, sie in 6000 Erem- plaren längs der Grenze in das Großhcrzogthum einzuschmug- grln und abzusctzen. Obgleich nun diese Druckschrift ohne alle Bedeutung ist und von Jedermann als ein Ausfluß der Rache und Bosheit gehörig gewürdigt werden dürste, so erachtet es das Unterzeichnete Ministerium dessenungeachtet für angemessen, alle Mittel aufzubicten, um dem verbrecherischen Treiben des Ver fassers entgegenzuwirkcn. Es wird daher dem Zollpcrsonal, der Gendarmerie und den übrigen Angestellten der Police! eröff net, daß eine angemessene Belohnung für die Beschlagnahme obiger Druckschrift oder für die Arretirung oder glaubhafte Aus- mittelung und Anzeige ihrer Verbreiter, oder für die Entdeckung und Anzeige einer Niederlage derselben ausgesctzt ist. Dabei bemerkt man dem sämmtlichen Aufsichkspersonal, daß die Druck schrift nach glaubhaften Anzeigen in aller möglichen Weise, na mentlich aber in kleineren Pcnticn durch Boten oder einzelne Personen über den Rhein geschafft werden und zugleich Nieder lagen in verschiedenen Grenzwirthshäusern stattfindcn sollen, von wo aus der Verkauf heimlich geschehen könnte. Auch sollen ein zelne kleine Buchhandlungen, Buchhändler und dergleichen mit dem Absätze beauftragt sein. Karlsruhe, 2. Oct. 1844. Großherzogl. badisches Ministerium des Innern. Der Ministerial-Direclor: Eichrodt. Vliisson. Prospekte ohne Preise. (Für alle HHrn. Verleger.) Die außerdeutschen Buchhändler, welche fast allgemein keine Nova annehmen, werden aus diesem Grunde mit mehr Sorgfalt und Erfolg, als andere, Anzeigen von er schienenen oder zu erwartenden Büchern verbreiten. Leider stellt sich aber gerade ihnen ein großes Hinderniß hiebei ent gegen, indem sie in den meisten Fällen deutsche Bücher theurcr, als zu den auf den Prospecten angezeigten Thaler-, geschweige den für süddeutsche Verlagsartikcl bestimmten niedrigeren Guldenprcisen verkaufen müssen. Es wäre deß- halb sehr zu wünschen, daß die Herren Verleger nur solche Prospekte ins Ausland sendeten, in denen für den Preis ein weißer Raum gelassen ist. Kosten verursacht dieses Verfahren gar nicht und jede auswärtige Handlung wird bezeugen, daß es von gro ßem Nutzen sein würde. *m. P. Bekanntmachung des grvßhcrzoglich badischen Ministeriums des Innern. Der ehemalige großherz. badische Hauptmann Möller wurde wegen Landeevcrrath durch oberhofgenchtliches Urtel vom 26. Febr. 1842 zu einjähriger Zuchthausstrafe verurtheilt, die er auch im Zuchlhause zu Bruchsal erstanden hat. Desgleichen wurde der selbe durch höchste Verfügung des großherzogl. Staatsministe riums vom 9. Juni 1842 in Folge obiger Verurthcilung aus Als dem Schriftsteller Balzac bei seinem Besuch in Brüs sel ein belgischer Nachdrucker auf seiner Villa cin brillantes Fest gab, sagte dieser schmunzelnd, nachdem er ihm das Haus und dessen prachtvolle Einrichtung gezeigt: „dieß Alles habe ich mir von dem Wiederdruck Ihrer Schriften gekauft!" — „Dann wollen Sie mir wohl diese Villa schenkenversetzte von diesem naiven Gcständniß überrascht, Balzac. — „Warum nickt gar!" antwortete lackend der Nachdrucker, — und legte wohlwollend seine Hand auf Balzac's Schulter: „Sie haben zwar Talent, das ist nicht zu läugnen — Unsereins aber har kaufmännisches Genie. Daher der verschiedene Erfolg!" Börse in Leipzig am 21. Octobcr L844. im Lierzehnthaler-Fuß. Kurze Licht. Anq. Gesucht. 2 Monat. Ang. Gesucht. 3 Monat. Nng. Gesucht. Amsterdam . . . . — 140 — — — — Augsburg . . . . — «02L — — — — Berlin - 99z — . — — — Bremen Uli - — — — — Breslau — 99Z — — — — Arankfurt a. M. . . — 57 — — — Hamburg . . . . — 1501 — 149.1 — — London . 6.231 — Paris - 80- - 79L - ?9Z Wien . . l04r - Louisdor 11 1, Holl.Duc. 6s ,Kaiserl.Duc.6^ , BreSl.Due. 6Z, Paff.-Duc.61, Conv.-L-pecieS u. -Gulden 4^, Cono. Zehn-u-Z>ranjig-Kr. 41- Verantwortlicher Redacteur: I. deMarle. 220 *
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