Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1844
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- 1844-12-13
- Erscheinungsdatum
- 13.12.1844
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- Deutsch
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3819 108 3820 verlangende Norden nicht auf seiner Seite:— ob die Macht.... muß abgewartet werden- Berlin, d. 5. December 1844- Julius Springer. . . * Wir haben in Nr. 106 d. Bl. einen gegen den in Rede stehenden Aufruf der Südd. Buchh.-Zeit. gerichteten Ar tikel ausgenommen, es ist daher wohl nicht mebr als billig, auch dem Vorstehenden Raum zu gönnen, wir wünschen aber nicht, und gewiß ist die Mehrzahl unserer Leser damit einverstanden, daß der alte Streit für und gegen die Ngr. wieder erneuert und fortgesetzt werde. Was zu sagen war, ist wohl zur Genüge gesagt: bleibt es ja doch Jedem unbe nommen, an der alten Ordnung der Dinge festzuhalten, so lange er sich nicht überzeugen kann, daß den alten Groschen die letzte Stunde geschlagen hat und der Uebergang zur neuen Thalercintheilung durch innere Nothwendigkeit ge boten wird. d. R. Die Berechnung der Probeblnttcr von Zeitschriften betreffend. Herr I. A. R ombcrg in Leipzig hat unterm 1. d. M- ein Circular, die Fortsetzung seiner Zeitschrift für Baukunst betreffend, erlaffen, worin es u. a. heißt: „Die Herren des thüringischen Buchhändler-Vereins, die in ihrer letzten Versammlung beschlossen haben: „daß keine Zeitschriften mit Berechnung auf den ganzen Jahrgang (also nur Probeblätter ohne Berech nung oder besondere Berechnung der einzelnen Nummern oder Hefte) gegeben werden sollen," scheinen nur an die Winkelblätter gedacht zu haben. Das Verlangen, Hefte, z. B. wie mein Januar- und Fe bruarheft von 484ä, welches, beiläufig gesagt, 6 Druck bogen Text, 6 Kupfertafeln in 4 und 8 Stahlstiche in Ro- val-Folio enthält, und für circa 800 Thlr. — nicht hcrge- stellt ist, ohne Berechnung geben zu sollen, ist allerdings eine starke Zumuthung. Die Berechnung einzelner Hefte würde den Herren Commissionairen eine noch größere Last aufbürden und zu Defectcn Veranlassung geben, während ich z. B. vollständige Jahrgänge von 1842 mit 3 Lhlr. — zu- rückkaufe. Hiernach brauche ich wohl nicht weiter auf die Ungereimt heit dieser Gesetzgebung cinzugehen; traurig ist cs nur, daß durch solche Ordonnanzen manche Sortimenter irre geführt werden und man bei Unternehmungen, die die ganze Kraft eines Mannes erfordern, auch noch seine Zeit dazu verwen den muß, schiefe Ansichten zu berichtigen." Die angefochtene Stelle, die zunächst nur für die Mit glieder der thüringischen Krcisversammlung bindende Kraft hat, der aber eine allgemeine Annahme wohl zu wünschen wäre, heißt (s. Börsenbl. Nr. 95, Sp. 3229.): „Als Neuigkeit keine erste» Blätter oder Hefte von Zeit schriften mit Berechnung auf den ganzen Jahrgang (also nur Probeblättcr ohne Berechnung oder besondere Be rechnung der einzelnen Nummern oder Hefte)". Wäre Hr. Nomberg mit dem Sortimentshandel ver trauter, als dies der Fall zu sein scheint, so würde ihm be kannt sein, daß es der Verbreitung von Probeblättern sehr störend in den Weg tritt, wenn der Preis des ganzen Jahr gangs darauf haftet. Oder soll dem Sortimcntshändlec zu- gemuthet werden, den ganzen Betrag aufs Spiel zu setzen, falls der Kunde ihm das Probeblatt nicht zurückgiebt und auch die Fortsetzung nicht haben will? Der vorsichtige Sor timentshändler wird ein solches Blatt lieber gar nicht ver senden und er thut ganz recht daran. Damit wird aber das Interesse des Verlegers nickt gefördert. — Wer den Zweck will, muß auch die demselben entsprechenden Mittel wollen, also: wer will, daß der Sortimenter sich für die Verbreitung einer Zeitschrift intcressire, der setze ihn durch Probeblätter (ohne Berechnung) dazu in Stand, oder sind sie, wie man Hrn. Romberg einräumen kann, zu kostbar zum Ver schenken, so stelle man wenigstens dafür einen besondern Preis. Diesen Ausnahme-Fall haben „die Herren des thü ringischen Vereins" bei ihrer Sachkenntnis sehr wohl be rücksichtigt, damit aber auch jedem zu rechtfertigenden Ein- wandc gegen ihre Maßregel begegnet. 64. Abraham a St. Clara über die Buchbinder. Nützlich über nützlich ist die Hand des Buchbinders, indem ein Buch ohne Einband nichts anderes ist, als ein Spie gel ohne Rahmen, ein Haus ohne Dach, eine Hacke ohne Stiel, ein Mensch ohne Kleid, ein Garten ohne Zaun, eine Stadt ohne Mauer, ein Roß ohne Sattel ec.; der Band macht erst, daß man ein Buch bequem und mit Nutzen lesen kann. Der heil- Petrus Cälestinus soll, wie seine Lebensbeschrei bung beweist, im Bücher-Binden sehr gut erfahren gewesen sein, deshalb ist heilig zu glauben, daß er keine solche Fehler begangen habe, wie einer oder der andere aus diesen Leuten, von allen redet man keineswegs. Einige heften die Bücher so nachlässig zusammen, daß die Blätter bald herausfallcn, wie die Blätter von einem Buchenbaum, denen die harte Hcrbstluft gleich den Rest giebt. Zuweilen findet man einen so sauberen Bruder, welcher nur ein halbes Jahr beim Handwerk gewesen, der anfängt, für sich selbst zu stechcn, aber leider! ein jeder Stich ist fast ein Stichwort, welches den Autor des Buches verdrießen kann, denn er gräbt oft dcrgestaltcn in die Schrift hinein, daß er die Buchstabe» abzwickl, wie der Schmied die Hufnägel, oder aber er haust mit dem Schneideisen weit ärger, als Petrus mit dem Säbel, mit dem cr dem Malcho ein Ohr abgehauen hat. Einige sind wohl auch, welche theils aus Unerfahrenheit, theils aus Saumseligkeit die Bögen ver setzen, und folglich dem ganzen Buche einen Schaden und eine Schande zufügen, oder aber ist ein so ungeschlachter Gesell, welcher den eisernen Hammer gar zu unmäßig gebraucht, daß nachmals der neue Druck gezwungener Weise die Farbe, welche er unlängst genossen, wieder von sich geben muß, wodurch das ganze Buch beinahe unbrauchbar wird. Es wird auch wohl nicht mangeln, daß nicht zu Zeiten einer anzutrcffcn ist, welcher zwar mit Cardcban umspringen kann, aber gleichwohl nicht cordebonisch im Gewissen ist, sondern vielmehr seine Seele in Schwcinledcr eingebunden hat; ein solcher aber muß auch wissen, daß in den Büchern die Clausuren oder Gesperrt auf- und zu- gehcn, in der Hölle aber eine Clausur sei, welche ewig versperrt bleibt. Im klebrigen sind cs ohne Zweifel sehr viele, ja die meisten Buchbinder, welche nicht allein einen goldenen Schnitt zu machen wissen, sondern auch einen goldenen Wandel führen, und die Bet-Bücher so fleißig einbindcn, als auch andächtig durchlesen. Verantwortlicher Nedacteur: I. de Marie.
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