2683 82 2684 eben wollen, bezweifle ich keinen Augenblick und habe darum Namen genannt, die außer im Buchhandel auch bei den Juristen Klang haben. Die in dem angeführten Artikel der „Preßzeitung" auf gestellte Ansicht ist nicht nur an sich unhaltbar, sondern sic müßte auch, wenn sich ihrer erst die leidige Spekulation bemächtigt, eine unabsehbare Verwirrung und Anarchie über den deutschen Verlagshandel bringen. Den deutschen Verlagshandel auf die in Deutschland lebenden Autoren beschränken, heißt ihm eine harte, unge rechte Gewalt anthun, gegen die ich hiermit protestire. Berlin, 20. August 1844. Julius Springer. Bemerkung und Frage. In No. 79 des B.-Bl. steht eine merkwürdige „Aner kennung"; die diplomatisch verblümten Worte derselben lauten: Gewiß mit Recht verdient das Verfahren einer der ersten Verlagshandlungcn Leipzigs die vollste Anerkennung, indem dieselbe des Ansinnen einer auswärtigen öffent lichen Anstalt, Rabatt-Bedingungen bei direkter Bezie hung des Verlegers zu gewähren, wie sie nur unter Buch händlern stattfinden sollten, entschieden zurückwies- Sollte denn das schlichte Rechtlhun wirklich so selten unter uns geworden sein — und warum wird besonders her vorgehoben, daß es eine Leipziger Handlung war? Ist das Ernst, oder ist cs ein Scherz, wie Heine's: „Man spricht in den höchsten Kreisen von einem allerhöchsten Rciseprojekt nach dem Norden" ? Und doch ist es Ernst. Aber warum nicht wahr und klar mit der Sprache herausgehcn — warum nicht einfach: Die Hallische Königl. Universitätsbibliothek hat mir ein Eirculac solches Inhalts übersandt; ich habe den mir ge machten Antrag zurückqewiesen, und glaube daß alle meine Geschäftsgenossen ein Gleiches thun werden — denn sonst geschähe nicht Ordnung und Recht. — ? Noch ein Mal frage ich: Warum nicht schlichte freie Wahrheit? Und was frommt der Ruhm? M- Das Königl, Preuß. Ober-Censur-Gericht hat für folgende außerhalb der deutschen Bundesstaaten in deutscher Sprache er schienene Schriften: 1. Georg Herwegh und die Königl.-Preuß. Hofpocten, von Vict. Hcrrmann. Schaffhausen 1843, Brodlmannsche Buchh. 2. Gegenwart und Zukunft, oder: ist Deutschland reif zu einer Reorganisation? Ebend. 3. Politische Flüchtlinge, Demagogen und Sykophanten in der heutigen Schweiz, geschildert von Mager. Nr. I. Aarau 1843, Christen. 4. Deutsches Noth- u. Hülfsbüchlein für vorsichtig liberale Esser und Trinker. Zürich 1844, literar. Comptoir. 5. Gesicht des Todesbotcn über den Erdkreis. Ein hebräisches Gedicht. Urtext und Ucbcrsetzung Hrsg. v. B. Hirzel. Zürich 1844, Orell, Füßii L Co. da die beiden ersten die Würde des Königs verunglim pfen, die zweite außerdem Grundsätze aufstellt, welche mit dem monarchischen Princip unvereinbar und zur Unzufrie denheit mit den deutschen Verfassungen aufzureizen geeignet sind, nicht minder einen anmaßenden Tadel über bestehende Gesetze ausspricht, mithin beide Schriften gegen Art. IV. der Censur-Jnstruct. v. 31. Jan. 1843 verstoßen, — die dritte aber durch die auf namentlich genannte Personen be züglichen, Ehre verletzenden Aeußerungen die im ß. V- der Censur-Jnstruct. gezogene Grenze überschreitet — der Inhalt der vierten gegen Artikel IV. — und das fünfte wegen Verunglimpfung mehrer mit dem preuß. Staate in freund schaftlicher Verbindung stehenden Regierungen, durch gehäs sige und aufregende Darstellung des Verhältnisses der Rei chen und Armen, ebenfalls gegen genannten Artikel der Censur-Jnstr. verstößt, die nachgcsuchte Erlaubniß zum Debit versagt. Verantwortlicher Redacteur: I. de Marie. Bekanntmachungen. Dächer, Musikalien n. s. w. unter der Presse. s6Iv6.) In 8 Tagen erscheint bei uns: Der ewige Jude. Ein Gerliner Pupperrtpiet von A. Bierglas. Mit 1 Federzeichnung von I. Böhmer. Preis 5 Ngr. (4 gSr.) Wir bitten zu verlangen, aber nicht unsre Firma mit der der löbl. Gsellius'schen Buch handlung in Berlin zu verwechseln! W. Gesellius ö Co. in Pemmin.