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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1844
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1844-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1844
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- Deutsch
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3591 103 3592 Unter diesen 18,980,650 Menschen befinden sich 2,347,781 Sklaven in den südlichen Staaten und 391,483 freie Farbige. — Der Religion nach bekennen sich 650,000 zur Hoch kirche unter 21 Bischöfen, — 1,483,000 zur römisch-katho lischen Kirche unter 1 Erzbischöfe und 15 Bischöfen, — dann sind 3,150,000 Methodisten, 2,381,000 Presbyterianer, 1,219,000 Resormirte, 1,481,000 Congregationalisten. Die klebrigen gehören vielen andern Sekten an, die alle gleiche Rechte in Ausübung ihrer Culte genießen. — Im Gesammtgebiele der Union bestehen 173 Universitä ten und Collegien mit 16,847 Studenten, 3,245 Akademien und grammatikalische Schulen mit 171,189 Schülern, und 47,380 Primairschulen mit 3,245,000 besuchenden Kindern. Es ist schwer in Worten dieGränze des Unterschiedes zwischen einem Collegium und einer Akademie genau anzugeben,— nur können Letztere nicht die höheren wissenschaftlichen Grade ertheilen. Es giebt weiter noch 28 medizinische, 38 theologische (dar unter 18 Seminarien), 8 Rechts- und eine Kriegsschule, welch' Letztere ganz auf den Plan der kwolo pol^te'cknchue zu Paris basirt, gleiche Anforderungen stellt und gleich' Gedie genes leistet, und hierin mit jeder ähnlichen Anstalt bei uns rivalisiren kann. Jede dieser sämmtlichen vorerwähnten An stalten besitzt eine größere oder kleinere Bibliothek (Alle ver eint schon über 1,300,000 Bände,) und werden seit einigen Jahren alle Mittel aufgeboten, dieselben stets reichhaltiger zu gestalten; auch sind mehrere größere dieser Anstalten be reits mit dem löblichen Beispiele vorangegangen, besondere Fonds, blos zur Anschaffung des Bessgpen in der ausländi schen, namentlich deutschen Literatur, auszuwerfen. Es wäre somit denselben nur noch die Gelegenheit zu bieten, auf eine leichtere Weise als dies bisher der Fall war, und zwar aus Mangel eines der deutschen Literatur würdigen buchhänd lerischen Etablissements in einer der größeren Städte der Union, —- zur Kennlniß und in den Besitz der Erscheinungen unserer so reichhaltigen, jedes Gebiet des Wissens umfassenden Lite ratur zu gelangen. — In der Art und Weise, wie der Plan eines Solchen kürzlich mehreren größeren Handlungen zur Ausführung vorgelegt wurde, glaubt auch der Schreiber die ser Mittheilung, dürfte sowohl den so zahlreichen Deutschen wie auch den sich mehr und mehr für deutsche Literatur in- teressirenden Amerikanern, für sich selbst wie für ihre allent halben werdenden, schon oben erwähnten Bibliotheken, eine große Erleichterung,—dessen Gründernaber eine lohnende Zukunft werden. Kein Volk als Solches kann sich größerer und liberalerer Mittel und Wege zur Bildung, Erziehung und Aufklärung rühmen, und leistet hierin mehr als das Amerikanische. Tauchten bisher auch weniger einzelne Männer hervor, als dies bei uns der Fall ist, so beweisen doch ihre Leistungen im Allgemeinen, sowie ihre stets sich meinenden medizinischen, historischen, philosopbischen, landwirthschaftlichen, naturwis senschaftlichen w. Gesellschaften, ihre Athenäen und übrigen wissenschaftlichen Vereine in allen größeren Städten, sowie die jährlich wachsende Zahl der dortigen literarischen Origi nal-Erscheinungen (im Jahre 1843 an Zahl 874) und die leider nur zu wenig bei uns gekannt und verbreitet sind, sowie der stets bedeutendere Aufschwung des dortigen Buch handels und die Großartigkeit seiner Geschäfte, — sie be weisen, daß das geistige Fortschreiten der Nation in glei chem Schritte mit dem stets mehr erblühenden Materiellen gehl. — Auch diese Vereine und Gesellschaften haben ihre Bibliotheken (so das Athenäum zu Boston 41,000 Bände, die New-Borker literarische Gesellschaft 49,000 Bände, der kaufmännische Verein in New-Pock 37,000 Bände, die phi losophische Gesellschaft in Philadelphia 63,000 Bände, die Congreß-Bibliothek zu Washington 31,000 Bände und so viele Andere) und sind auch von dieser Seite neuerdings be deutende jährliche Gelder zu deren steter Vermehrung ange wiesen worden, wobei ebenfalls der Wunsch bedeutenderer Anschaffungen ausländischer, namentlich deutscher Literatur ausgesprochen wurde. Dies sind Thatsachen, die Niemand läugnen kann, und will man auch ungeachtet derselben, noch an dem Gelingen und Gedeihen eines deutschen buchhändlerischen Etablisse- mentes in den Vereinigten Staaten zweifeln, — will man auch behaupten, die größere Zahl der dortigen Deutschen lese nicht,— traurige Erfahrungen lägen bereits vor,—> das Rechtsverhältniß, namentlich zwischen Gläubiger und Schuldner, seie nicht genug gekannt rc., so bleibtaufall dieß die Antwort: 1) daß die Zahl gebildeter Deutschen, mit hin auch Käufer dort (abgesehen von allen sich um deutsche Literatur interessirenden und gewiß auch kaufenden Amerika nern) viele, viele Tausende umschließt. (Auch der deutsche Bäuerin Amerika kauft und liest, wenn's auch keine Klas siker gerade sind, — er liest und hat gewiß mehr Sinn für Lektüre als so viele unserer Landleule im Vaterlande, die sich geistig weit über den Stand des Bauern erhoben wähnen; — 2) daß Credit an F rem de, in dem Sinne, wie Schreiber dieses den erwähnten Plan zu verstehen und aufzufassen glaubt, nicht verlangt wird, und somit auch keine Garan tie fehlt und keine Gefahr existirt, da ein solches Etablissement b'igcnthum deutscher Buchhändler wäre und bliebe, und dieses nur mit einigen größeren Buchhandlungen (deren Viele sehr solide, so solide als nur irgendwo) in den bedeutendsten Städtenein offenes Oonto haben würde, und über de ren Solvabilität an Ort und Stelle genug Gelegenheit bliebe sich zu vergewissern, — und 3) daß die Rechtsverhältnisse zwi schen Gläubiger und Schuldner der Art wie in jedem civili- sirten Staate sind. Es besteht nur die Rechtswohlthat der gänzlichen Cedirung alles Eigenthums im Fall des Jnsol- ventwerdens und auch diese hat ihre gewissen Gränzen und ist in den meisten Staaten in neuerer Zeit so genauer richter licher Untersuchung unterworfen, daß jetzt hierin eben so viele Garantie geboten ist, als man sie bei uns hier nur haben kann, in ähnlichen Fällen nur haben wird. Nach all' dem ist gewiß nicht mehr zu zweifeln, daß ein Etablissement, vom deutschen Buchhandel ausgehend, sei es nun auf Aktien, oder andere Weise, in den Vereinigten Staaten ein Bedürfnis) der Zeit ist, und mit Geist, Thätigkeit,Umsicht und Klugheit geleitet*), sicher alle Erwartungen übertreffen wird. So zerstreut auch theil- ') Anmerkung. Jedenfalls müßte, nach der Ansicht des Schreiber» dieser Mittheilung, derjenige Mann, dem daS Vertrauen würde, dorthin gesandt zu werden, mindestens S Monate in einer grö.
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