Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1844
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- 1844-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1844
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3283 96 3284 Ballen, die sich jährlich zweimal über die fruchtbaren Ebenen von Leipzig, und dann weiter über ganz Deutschland wäl zen, aus einem Ueberschwange von Glut hervorgehen, die in deutschen Köpfen und Herzen arbeitet, und, wenn sie nicht ihre eigne Werkstatt zerstören soll, einen Ausweg durch die Druckerpresse suchen muß. Es würde wenig Kenntniß der Natur voraussetzen, wenn man einwenden wollte, daß doch viele dieser Erscheinungen von einem heißen Ursprünge wenige Spuren zeigten; da ja bekannt ist, daß auch die Lava sich bald nach ihrem Austritte in die freie Luft erkältet und festsctzt; wie viel eher der Gedanke, wenn er auch glühend heiß im Kopfe empfangen worden, auf dem langen Wege durch den Arm und die Schreibfeder! Und da Jenes unter dem heißen Himmel Italiens geschieht, wie viel mehr unter dem 50. Grade nördlicher Breite und höher hinauf. — Nicht geringer ist die Ähnlichkeit, ja noch weit auffallender, in Rücksicht auf die Mannichfaltigkeit der Bestandtheile und ihre oft rohe und formlose Beschaffenheit; endlich auch iii! Rücksicht auf den Erfolg und die Wirkung. Wie ein Strom der Lava den andern überflutet, und der jüngste auf dem ältern erstarrt, so auch der Strom der Literatur, der meist nur von einer Messe zur andern flüssig bleibt, und, wenn er sich abgekühlt hat, oft nur als Material zu andern Din gen dient. Und um noch Eines hinzuzufügcn, was eigentlich! das Ziel ist, auf das wir mit dieser Vorrede losstcuern, so wird nun unter der erstarrten Decke des einen und des anderen dieser Glutströme vieles Köstliche aufbewahrt, das, wenn es durch Zufall oder Absicht wieder hervorgezogen wird, die Welt erfreut, und, wie ein aufgegrabenes Pompeji, mit Be wunderung und Staunen erfüllt. Und sollten sich also nicht die Bergleute der Literatur, die pflichtmäßig in der oft dunkeln Tiefe arbeiten müssen, während sich die fröhliche Lcsewelt über' ihren Häuptern auf der blumenreichen Oberfläche ergeht, ein besonderes Geschäft daraus machen, Schriften, welche un verdienter Weise vergessen worden, in's Andenken zurückzu- rufcn, und die Masse des Neuen, woran die Welt nie genug hat, durch das Alte zu mehren? — Wir für unfern Thcil halten es um desto mehr für un sere Pflicht, den Namen und Ruhm von Schriftstellern, die für die Unterhaltung ihrer Zeitgenossen gearbeitet haben, von Zeit zu Zeit aus dem Lande der Vergessenheit aufzurufen, da wir selbst bei der Lescwelt ein gleiches Geschäft treiben und den geheimen Wunsch hegen, — wir sprechen ihn aber hier laut und offenherzig aus — einst nach unscrm Ableben, am Ausgange des zwanzigsten Jahrhunderts etwa, von dem Her ausgeber der dann ohne Zweifel im größten Formate Tag für Tag erscheinenden Zeitung für die immer mehr und mehr leselustige elegante Welt ebenfalls wieder aus dem lastenden Staube gezogen zu werden. Um uns aber eine Art von Recht auf diese Wohlthat zu verschaffen, haben wir uns vorgenom men, sie selbst gegen die Schatten der Vorzeit auszuüben und in einer Folge von Blättern Schriften, die es uns zu verdienen scheinen, durch Angabe ihres Inhaltes und ausge wählte Stellen wieder in Erinnerung zu bringen. Magdeburg, im Oct. 1844. Bekanntlich hatten sich vor 2 Jahren hier eine Anzahl be sonderer Verehrer des trefflichen H. Zschokke, ihres Landsmanns, vereint, dessen Geburtstag zu feiern und dieser Feier dadurch eine höhere Weihe zu geben, daß sie den Gefeierten als ein Zeichen ihrer Liebe und Verehrung baten, sich für sie 'und seine Vaterstadt überhaupt malen zu lassen. Das Bild ist dem Maler Schräder in Düsseldorf, der dazu beauftragt wurde, au ßerordentlich gelungen. Unverwerfliche Augenzeugen versichern, daß man nichts Getroffeneres finden könnte, und es ist nun ehren voll im Nathhausc hier den Bildnissen mehrerer verdienter Mag deburger angereiht worden. Unmöglich konnte man aber die Gelegenheit vorübergchen sehen, ohne eine Lithographie darnach fertigen zu lassen, um allen Verehrern Ischokkcs in allen deut schen Gauen sowohl, als im Auslande die Freude zu verschaffen, sich die wahre und einzig richtige Auffassung der Persönlichkeit dieses ausgezeichneten Deutschen zu eigen machen zu können. Der Hoflithograph Brückner hier hat diese Aufgabe auf die erfreulichste Weise gelöst und ein Abbild geliefert, was in treuer charakteristischer Darstellung und säubern Arbeit nichts zu wünschen übrig läßt. Man kann nicht umhin, das ganze deutsche Volk und be sonders Buchhändler, welche die Bedeutendheit Zschokkes, des Verfassers der „Stunden der Andacht" und so vieler un vergänglichen Schriften, am besten kennen und zu würdigen wis sen, darauf aufmerksam zu machen, um so mehr, da mit der Herausgabe ein guter Zweck verbunden ist und der Ertrag dem hier ins Leben getretenen Zschokke-Vercin zur Verbrei tung guter Leseschriften im Volke, überwiesen wird. K. Der Senat der Stadt Hamburg hat den Herausgebern des Berliner Taschenbuchs: H. Kletke, Alex. Dun ckcr und Eduard Häncl, welche den Ertrag desselben— ohne Abzug der Herstellungskosten — zur Hälfte für die Abgebrannten Ham burgs bestimmten (die andere Hälfte floß in die Berliner Ar- mencasse), eine Dankurkundc übersendet, nebst einem Medaillon, aus dem Erz der geschmolzenen Glocken gefertigt- (Berliner Topische Z.) Kissingen, 15. Oct. Dem thätigen und unternehmenden Buchhändler Carl Jügel aus Frankfurt a/M. ist durch höch sten Ministerial-Bcschluß gestattet worden, sein während der Sommer-Saison schon längst hier bestehendes literarisch-artisti sches Magazin, verbunden mit einem Lese-Institut für Bücher, Journale und Zeitungen, auch für die Winter-Monate hier fort- bestchen zu lassen, wodurch wir nun dem geistigen Verkehr nicht mehr so entfremdet sein werden, wie dies seither wohl der Fall war, wo diese nützliche und für einen Badeort von solcher Bedeutung ganz unentbehrliche Anstalt während des Winters ge schloffen war. Einbeimische sowohl als Fremde, welche den Winter hier zubringen wollen, was bei den in dieser Saison sehr billigen Subsistenzmitteln, so wie dem vorhandenen Komfort sehr zu empfehlen sein dürfte, finden nun ein Mittel mehr, ihre müßigen Stunden auf eine angenehme und nützliche Weise aus zufüllen. Kissingen gewinnt durch solche Einrichtungen stets mehr an Bedeutung, und wenn seine eminenten Heilquellen es bereits längst in den ersten Rang der deutschen Bäder gestellt haben, so ist cs recht, daß es auch in allen anderen Beziehungen nicht zurückbleibt, um diesen Rang in jeder Weise zu behaupten. (Mg. Preuß. Zeit.) Verantwortlicher Redakteur: I. de Marie.
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