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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1844
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1844-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1844
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- Deutsch
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3773 107 3774 Die neue Thaler - Einthcilung besonders vom süddeutschen Standpunkte aus betrachtet.*) Nach den neuesten Erklärungen einer bedeutenden Zahl geachteter Buchhandlungen kann eine allgemeine Rück kehr zur alten Rcchnungsweise nicht mehr erwartet werden. Es hat vielmehr den Anschein, daß bei der jetzt statksindenden Abstimmung für die Abtheilung des Thalers nach Drei ßigsteln eine entschiedene Majorität sich Herausstellen werde. Wie die Verhältnisse jetzt vorliegen, dürfte daher die Auf gabe sein, so rasch als möglich die Unbequemlichkeiten und Nachtheile zu beseitigen, die unausbleiblich sind, so lange zwei verschiedene Thaler-Eintheilungen in den Buchhändler- Rechnungen neben einander laufen. Vom süddeutschen Buchhandel hat sich jedoch bis jetzt nur eine verhältnißmäßig kleine Zahl der neuen Rechnungs weise angeschlossen. Die Hauptursache davon ist wohl in der Besorgniß zu suchen, daß in Folge der Aenderung der bisherige Nutzen bei Reduktion der norddeutschen Preise in Reichsgeld dem süddeutschen Sortimcntshandel entgehen könnte. Man hat Behauptungen und Berechnungen dar über aufgestellt, die, wären sie richtig, allerdings uns Süd deutschen die Pflicht auferlegen müßten, mit voller Kraft dagegen zu kämpfen. Diese angeblichen Nachtheile sind aber, wenigstens nach meiner, aus der ruhigsten Prüfung hervorgegangenen, innigsten Ueberzeugung überall nicht vorhanden. Der Thaler bleibt auch künftig der gleiche Thaler, und was steht daher entgegen, wo er zu 1 fl- 48 kr., wo zu 1 fl. 45 kr. bisher reducirt worden, ihn auch ferner ebenso zu berechnen? Was aber die Thalertheile betrifft, warum sollten die Sortimentshändler jedes Landes nicht ebensowohl zu einer Reduktion sich vereinigen können, bei welcher sie den gleichen Nutzen wieder haben, wie bei der bisherigen Reduktion der Altgroschen? Soll denn der Um stand, daß der süddeutsche Sortimentshändler den halben und drittel Thaler statt mit 12 gGr. und 8 gGr. fortan mit 15 Sgr. und lO Sqr. in seine Buchhändler-Eonti einzu tragen hat, — in öffentlichen Blättern und norddeutschen Catalogen werden ohnehin die Preise längst nach Sgr. oder Ngr. angckündigt — ihm unmöglich machen, diese fort während mit 54 kr. und 36 kr- zu berechnen? Was uns jetzt Noch thut, möchte daher nicht die Fortsetzung eines Kampfes sein gegen eine bereits ins Leben getretene T Hat sache, die wir nicht mehr Hintertreiben können, sondern eine Uebereinkunft der Sortimentshändler Süddeutschlands oder der einzelnen Länder zu einer gleichsörmigen Re duktion der ganzen und Dreißigstel-Thaler, die uns dieVor- theile der bisherigen Reduktion wieder bietet. Von einer solchen Convention kann und wird kein solider Buchhändler sich ausschließen; keiner wird von seinem bis herigen Gewinne freiwillig aufzugeben Lust haben. Wer aber nicht beitretcn oder Wer unter der verabredeten Re duktion verkaufen wollte, würde sich in die gleiche oppositio nelle Stellung gegen seine College» begeben, wie Derjenige, der jetzt die Altgroschen unter der angenommenen Reduktion berechnete, und wo jetzt die soliden Buchhandlungen im *) Wir machen auf die unter den Inseraten Sp. 3803 »ub Nr. 8663 u. 8664 befindlichen Erklärungen des Hrn- Göpel und der löbl. Metzler sehen Buchh. aufmerksam. D. R. Stande sind, die zu Contraventioncn geneigten Collegen zur gegenwärtig adoptirken Reduktion der Altgroschen anzuhal ten, warum sollten sie da nicht ebenso die Mittel haben, sie zur Einhaltung der zu adoptirenden Reduktion derDreißigstel- Thaler zu nöthigcn? Zu einer solchen Vereinigung über die Reduktion der Dreißigstel-Thalertheile in süddeutsche Währung liegt aber schon in diesem Augenblick das dringendste Bedürfnis vor, nachdem bereits gegen 200 Firmen erklärt haben, vom neuen Jahre an die neue Eintheilung annehmen zu wollen. Wir können gewiß überzeugt sein, daß keine der Firmen, die zur neuen Berechnung übergegangen, dabei die Absicht hatte, den süddeutschen, östreichischen w. Handlungen althergebrachte Vortheile bei der Reduktion schmälern oder entziehen zu wollen. Einen Beleg dafür giebt uns die Reductionsscala in Reichsgeld, zu welcher die BerlinerHandlungcn in Nr.98 des Börsenblatts unaufgefordert u. freiwillig sich verpflichtethaben. Lassen wir daher nun den voraussichtlich erfolglosen Kampf ruhen, entwerfen wir dagegen eine gleichförmige Re- ductionsscale für die Dreißigstels-Thaler, die schon vom neuen ^ Jahre an unentbehrlich wird, und richten wir dann an un sere norddeutschen Collegen das Gesuch, auf Titeln, Um schlägen, in Zeitungen, Anzeigebeilagen, Catalogen und wo immer sie Reichspreise anzeigen mögen, diese nach unserer Reductionsscale aufzunehmen. Gewiß werden Alle, nach dem Beispiele der Berliner, gerne uns hier die Hand bieten, wenn dagegen auch wir ihnen entgegen kommen. Sie wer den, wenn wir jetzt in großer Mehrzahl mit diesem Gesuche uns für die neue Rechnungsweise erklären, unser billiges Ansinnen nicht zurückweisen. Beharrt aber die große Mehr zahl der süddeutschen Collegen auf dem alten Principe, so möchte später weniger zu erreichen sein, was wir jetzt mit Leichtigkeit gewinnen können. Ebenso werden auch die östreich'schen Handlungen und die Collegen in andern Ländern, wo bisher eine höhere Re duktion der Thaler - und Groschenpreise stattgefunden, jeden Nachtheil von sich entfernen können durch zeitige Vereinigung zu einer angemessenen Reductionsscale. Im Interesse des gestimmten Buchhandels und der Ordnung scheint mir daher, nachdem die Aussicht einer allge meinen Rückkehr zu den Altgroschen verschwunden ist, höchst wünschenswerth, die Uebergangsperiode nun so sehr als mög lich abzukürzen. Für jeden Einzelnen wird es jetzt Pflicht, dazu mitzuwirken, daß die höchst bedauerliche Jnconvenienz von zwei verschiedenen Thaler-Eintheilungen neben einander auf Einem Conto, die besonders für Sortimenter, welche zugleich verlegen, fast unerträglich ist, je eher je lieber besei tigt werde. Wie jetzt die Karten liegen, vermag ich nur in dem unverweilten Uebergange einer möglichst großen Zahl von Handlungen zur neuen Rechnungsweise den Schlüssel zu erkennen zum kürzesten Auswege aus diesem unseligen Labyrinth, und kann daher nur mit dem dringenden Wunsche schließen, daß eine entschiedene Mehrzahl der Collegen aller Länder sich entscheiden möchte, schon mit dem neuen Jahre 1845 die neue Rcchnungsweise anzunehmen, damit die ge störte Einheit in unserem Rechnungswesen wicderkehre so bald als immer möglich. Stuttgart, 2. Decbr. 1844. Heinrich Erhard. 263 *
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