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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1844
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- 1844-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1844
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- Deutsch
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3775 107 3776 Zur Dreißiggroschenrechnuna» Außer den bisher veröffentlichten unbedingten Beitritts erklärungen zur Rechnung mit dreißigstel Thalecn sind mir eine Anzahl Erklärungen zugegangen, welche entweder 1) die Sache durch Abstimmung des Börsenvereins ent schieden haben wollen, oder 2) ihren Beitritt an die Bedingung knüpfen, daß die Mehr zahl sich für die neue Rechnungsweise erklärt, oder 3) nur einen Aufschub der Einführung verlangen, um vor her ihre Laden-Preise zu ändern, so daß sie keine Gro schenbrüche geben, und einen neuen Vcrlagskatalog zu drucken. Alle diese Erklärungen sind insofern zustimmend, als sie den Uebergang zur neuen Rcchnungsweise als nothwendig betrachten. Auf die erhobenen Bedenklichkeiten ist zu cr- wiedern zu 1), daß der Börsenvercin weder seinem Statut noch der bisherigen Praxis zufolge das Recht hat, dem Einzelnen vorzuschreiben, wie er rechnen solle. Die Ucbereinkunft von 1838 wegen der Zahlung ist kein Vereinsbeschluß, sondern eben nur eine freie Ucbereinkunft unter vechältnißmäßig we nigen Einzelnen, der sich die große Mehrzahl (meist still schweigend) angeschlossen hat, weil sie eine von den Umstän den gebotne Veränderung in schonender Weise einführte. Zu 3). Unbequemlichkeiten sind für den Verleger aller dings mit dem Uebergange verbunden, indessen erschrecken diejenigen, welche in ihrem Sortimcntsgeschäfte schon Jahre lang nach Silbergroschen gerechnet haben, vor einigen Gro- schenbcüchen nicht mehr. Der Verleger, welcher einmal keine Brüche will, kann es machen wie Herr Reimer und die Weidmannsche Buchh., die statt 11(4 Sgr. (9 Ggr.) blos 11 Sgr. noliren u. s. w. Kein College wird das übel neh men. *) Diese Unbequemlichkeit für den Verleger ist eben auch nur vorübergehend. Die meisten gangbaren Artikel können bei der nächsten Auflage der neuen Rechnungsweise angepaßt werden, die übrigen drängt die Fluth der Zeit bald so in den Hintergrund, daß sie die laufenden Rechnungen nicht lange mehr in irgend erheblicher Weise belasten werden. Ich habe so eben meinen Verlagskatalog revidirt, um ihn mitPreisen in Dreißigsteln neu zu drucken, und darin den wirklichen Betrag von keinemPreise geändert. Das hat viele Brüche gegeben, aber auf den Rechnungen wird es darum doch ziemlich bruchlos hergehen — leider, möchte ich hinzufügen, denn es sollte mir recht lieb sein, wenn recht viele von den alten Artikeln mit Gcoschenbrüchen darin hcrvortcäten. Allerdings habe ich dabei auch das Opfer gebracht, daß ich einige Artikel, von denen ich bisher nur U Rabatt gegeben, *) So eben geht mir noch die Beitrittserklärung einer großen Buchhandlung in den östreichischen Staaten zu, welche mehr Sor timent als Verlag hat, und daran den Vorschlag knüpft, den Tha- ler in I20stcl zu theilen, um alle Brüche zu vermeiden. Gesprächs weise hatte ich selbst früher schon vorgeschlagen, den Thaler gleich in halbe Groschen oder kvstel zu theilen, habe aber diese Idee fallen lassen, um nicht dadurch Anlaß zu neuen Abweichungen zu geben. in die ordinaire Linie verwiesen habe. Das kann auch nie mand übel nehmen. Zu 2). Diese Erklärung kann keine Entscheidung herbei führen. Um Entscheidung aber ist cs hauptsächlich zu lhun. Ich verkenne keineswegs die ehrenwerthe collegialische Ge sinnung, welche dabei zu Grunde liegt und sich in dem mir vorliegenden Votum eines reinen Verlagshändlers mit fol genden Worten ausspricht: „Es ist bekannt, daß ich mir schon vor drei Jahren ein ganzes Jahr (1842) hindurch die Mühe gab, meine Facturcn und Rechnungen in Gutengro- schcn und Silbergroschen neben einander zu führen und zu schreiben, um damit den Uebergang zu bilden und zugleich den Beweis zu liefern, daß Niemand um 1 Pfennig zu kurz kommen könne. Ich habe dem Lärm und Geschrei gegen Einführung der Sgr. nachgegebcn und bin beim alten Münz fuß geblieben, so sehr nöthig und wünschenswert!) ich auch die Einführung der neuen Thalcreintheilung halte. Ehe ich nun aber zur definitiven Annahme dieser Rechnungsart schreite, muß ich wünschen, daß das Verlangen danach von der Mehrzahl der Sortimentshandlungen ausgehe, denen gegenüber ich nie gern als Zwinghcrr dastehen mag." Diesen Standpunkt nehme auch ich vollkommen an und würde überhaupt mich für die neue Thalertheilung nicht in- teressirt haben, wenn ich nicht überzeugt wäre, daß cs we sentlich im Interesse des Sortimentshandels (für das ich nach dem Vorgänge meines verehrten Meisters Perthes von jeher gekämpft habe und noch kämpfe) läge, durch allgemeine Einführung der Dreißigtheilung der jetzigen Verwirrung ein Ziel zu setzen. Ehe ich mich in der letzten Ostermesse ent schloß, im Verein mit Herrn Enslin in Berlin, dem die Ehre gebührt, bei dieser Sache, wie bei der Ucbereinkunft von 1838 die Initiative ergriffen zu haben, und Herrn H. Erhard in Stuttgart zur Herstellung der Einheit auf dem einzig mög lichen Wege Hand anzulegen, hatte ich mit vielen Socti- mentshändlern gesprochen, die fast ohne Ausnahme dafür waren, die Mehrzahl dcr Thüringschen Versammlung bestand aus solchen und bestimmte die drei einzigen gegenwärtigen Vertreter des reinen Verlagshandels durch ihre einmüthige Zustimmung zu meinem Vorschläge, »sich gleichfalls ohne Weitres dafür zu erklären. Die Mehrzahl der Handlungen, welcke bisher ihre Beistimmung eingesandt, sind gleichfalls Sortimenter und darunter solche aus Ländern, wo die Sgr. nicht gelten. Diesen Erklärungen waren häufig Bezeugungen vollkommner und herzlicher Billigung beigefügt und meist von solchen Handlungen, die mehr Sortiment als Verlag haben. Dieß Alles hat mich in der Ueberzeugung bestärkt, daß die allgemeine Einführung der Dreißigstel eine Wohl- that für den Sort.-Handel ist, und daß diese Wohlthat als solche von den meisten schon jetzt anerkannt wird und von den übrigen auch anerkannt werden wird, sobald die Einför migkeit erreicht ist. Die einzige Ausnahme scheinen die Reichsbuchhändler zu bilden; einer derselben (in Baiern) schreibt an den Thü ringer Verein: „alle aufgezählten Unbequemlichkeiten stehen in keinem Verhältnisse mit dem Verluste, der den süddeut schen Buchhandlungen daraus erwachsen würde, wenn solche
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