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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1885
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- Deutsch
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3, 5. Januar. Nichtamtlicher Teil. 39 einen Plan des Angriffs des Admiral Vernon auf Porto Bello enthielt. Neben diesem Beispiel der ersten täglichen Zeitung ist hier das erste „psnn^-Mpse" aus der gleichen Zeit zu erwähnen, welches gelegentlich illustriert war, und zwar „TKs ?snn/ Uonckon Lost, 01' Tbs NorninA ^ävsrtissr", ein dreimal wöchentlich erscheinendes Blatt, welches u, A. 1748 eine Abbil dung des Feuerwerks enthielt, das am 7. Oktober gelegentlich des Friedensschlusses in Aachen zur Ausführung kam. Wir kommen nun zum Schluß des achtzehnten Jahrhun derts und zur Gründung der Viwss (im Jahre 1788 resp. 1785), des Obssrvor (1791) und anderer noch jetzt bestehen der Zeitungen. Die ll'imss brachte nur zwei- oder dreimal Illustrationen, und zwar am 10. Januar 1806 eine Abbildung des Leichenwagens und des Sarges Nelsons und 1817 Ansich ten von Stätten der Wirksamkeit des Sozialisten Robert Owen. Dagegen errang sich der „Olmsrvsr" bald einen Ruf für seine Illustrationen. Der damalige Besitzer William Clement er kannte bald die Anziehungskraft von Bildern, und als 1820 „Ssll's Uils in llonäov" gegründet wurde (eine Zeitung, die auch heute noch besteht), welche versuchte, dem „Obssrvsr" in dieser Beziehung Konkurrenz zu machen, dauerte es nicht lange, bis er dieselbe erworben hatte und für seine eigene Rechnung weiterführen konnte. Jin folgenden Jahre kaufte er auch den bereits 1769 gegründeten „NorninA Obroniols" an, der sich jedoch bald als eine verfehlte Spekulation heraus stellte und 1834 wieder verkauft wurde. Welchen Erfolg ge legentliche Illustrationen hatten, beweist die Nummer des 06- ssrvsr vom 22. Juli 1821, welche anläßlich der Krönungs feier Georgs IV. vier große Illustrationen enthielt, die von den besten Künstlern der damaligen Zeit angefertigt waren. Von dieser Doppelnummer, die 14 Pence kostete, betrug der Absatz nicht weniger als 60 000 Exemplare, und da die Stempel steuer damals 4 Pence für jeden Bogen, also 8 Pence für jedes Exemplar dieser Nummer betrug, so machte dies eine Ausgabe von 2000 Pfund Sterling allein für Stempeltaxe. In der Folge brachte der Observsi- noch häufig Illustra tionen, von denen die letzte gelegentlich der Ernennung des Prinzen Albert als „Olmuastlor" der Universität Cambridge am 12. Juli 1847 erschien. Seitdem erschienen im 06?srvsr keine Illustrationen mehr. Ein Zeitgenosse des „Observsr", der gleichfalls seinen Lesern häufig Illustrationen, wenn auch meist sensationellen Charakters vorführte, war „Vbs Wsstrl^ Obrouiols", das im Jahre 1836 gegründet war. Als dieses Blatt im Jahre 1837 wäh rend der Verhandlungen über ein Verbrechen, das von einem gewissen Greenacre begangen war, Illustrationen hierzu brachte, erreichte es einen Absatz von ca. 130 000 Exemplaren. Von anderen Zeitschriften, die als Vorgänger der IlUmtrateck Uouäon blsws gelegentlich illustriert waren, sind noch zu erwähnen lks 8uu- äa./ liniss, lllbo ^Vssbt^ Usralä und besonders das Von dem berühmten Buchhändler und Literaten Charles K night herausgegebene ?suu^ Navarras. Im Jahre vor dem Erscheinen der „Illustratoll Uonckon dlovs", 1841, wurde „llunoll" gegründet, das älteste und gleich zeitig bedeutendste englische Witzblatt. Die Veranlassung zur Herausgabe dieses Blattes entstand in einer Taverne in Wych Street, wo eine Anzahl junger lebenslustiger Herren, Schrift steller, Schauspieler und Künstler, zusammen zu kommen Pflegten, andere Leute verlachten und glossierten, oder die Ausführung aller möglichen lustigen Streiche berieten. Zu dieser lustigen Gesellschaft gehörten auch der Humorist Mark Lemon und der berühmte Karrikaturzeichner Leech, welche die Gründer des bösen Spötters wurden und damit ihre Namen unsterblich gemacht haben. Natürlich fehlte es Lunob nicht an Nachahmern und Rivalen, aber kein einziges anderes englisches Witzblatt vermochte ihm bis jetzt den Rang streitig zu machen. Die bekanntesten anderen sind u. A. Illoonsbius, Unn, lluäv, 8er-g.p8 rc. Nun kam das für die Geschichte der englischen illustrierten Presse denkwürdigste Jahr 1842. Am 14. Mai erschien die erste Nummer der „Illustralsä llonäou Sie enthielt nicht weniger als 16 gedruckte Seiten und 32 Holzschnitte in bis dahin noch nicht dagewesener schöner Ausführung, zum Preise von 6 Pence. Der Gründer des Unternehmens, Herbert Ingram, hatte sich lange mit diesem Plane getragen. Als Zeitungshändler hatte er die Beobachtung gemacht, daß stets solche Nummern der Londoner Zeitungen — oder wie seine Kunden einfach verlangten „Uouäou Horvo" —, welche gelegentliche Illustrationen brachten, einen rascheren und erhöhten Absatz fanden, und so trat er denn nach vorhergegangenen umfassenden Vorbereitungen mit seinen „Illu- strateck Uonctou dloves" hervor. Es war ein Glückstreffer von der ersten Nummer an. Die Schwierigkeiten jedoch, mit denen die Herausgeber (Ingram L Coole) anfangs zu kämpfen hatten, waren ungeheuer, da es eine Hauptsache war, mit den illustrierten Neuigkeiten rechtzeitig zu kommen und nicht zu lange hinter den Tagesblättern zurückzubleiben. Der Absatz der ersten Nummer, wobei allerdings Neugierde auch eine Rolle gespielt haben mag, betrug über 26 000. Über die Herstellung einer illustrierten Zeitung, über die Anstrengungen, die nötig sind, ein solches Unternehmen cinzu- führen und in die Höhe zu bringen, über die Unkosten, welche die Einrichtung des Mitarbeiterstabes erfordern, der Spezial artisten, die in allen Teilen der Welt, bei allen besonderen Er eignissen, auf dem Kriegsschauplätze rc. verteilt sein müssen, brauche ich dem Leser sicher nicht weiter zu sprechen. Genug, die „lUastratsä I-onäou dlsrvs" war ein Unternehmen, das sich glänzend bewährte, welches aber seinen ungeheuren Er folg nicht zum geringsten der Energie und Thatkraft des Be sitzers, den unerschrockensten Anstrengungen, Vorzügliches zu leisten und mit allen möglichen Mitteln den Zeitaufwand zur Beschaffung der Neuigkeiten aufs Minimum einzuschränken, verdankt. Wer all dies ausführlich und anziehend geschildert lesen will, der möge nach dem zu Anfang erwähnten interessanten Buche „Vbs Uietorial ?rs88" von Mason Jackson greifen. Im Jahre 1869 wurde ein Konkurrenzunternehmen „IRs Orapbio" von W. L. Thomas, einem früheren Mitarbeiter der „lUustimteä Uouäou gegründet. Wenn die neue Zeitung, die zum gleichen Preise und in gleicher Ausstattung wie letztere erschien, die „Illustratsä Uouäon blsvs" auch nicht überflügelte, so halten sich beide doch beständig fast auf gleicher Höhe, da keine der anderen den Vorrang lassen will und beide stets gleich große Anstrengungen machen, nur Gutes und Hervorragendes zu leisten. Zu den Männern, die Originalbeiträge zum „Orapbic" lieferten, zählen u. A. Sir Frederick Leighton, H. Herkomer Fildes, Holl und Schriftsteller wie Anthony Trollope, Wilkie Collins, Charles Reade rc. Ein einträgliches Unternehmen ist die Publikation der „0llristiirg,8 iUuriibör'( der später auch noch eine „8r>mmsr-dlumbsr" folgte. Die lUrmtratsä Uonckon blsvvs führte zuerst 1855 Farben druck bei ihren Obristums-Xumbors ein, und in den letzten Jahren beträgt die Auflage, welche, wie beim Orapdio, meist schon durch Vorausbestellungen völlig absorbiert ist, nicht selten über eine halbe Million, so z. B. 1883: 650 000 Exemplare. Auch die gewöhnlichen Nummern der „dlovs" und des „Oraxbio", deren Preis bei beiden 6 Pence (^-- 50 Pf.) beträgt, 6*
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