Erscheint jeden Dienstag ». Freitag; während der Buchhändler. Messe zn Oster», täglich. D. Bö kutschei rsenb für dm l Bi lass > lchhand Beiträge für das Börsen blatt sind an die Redac tion; — Inserate an die Erpedition desselben zn senden. e l und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigcnthui» des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. ^ 45. Leipzig, Montag am 6. Mai 1850. Amtlicher Thei l. Verhandlung der Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, am Sonntage Cantate den 28. April 1850. Die Sitzung, zu welcher sich die Mitglieder im großen Säule des Börscngebäudes zu Leipzig zahlreich eingesunden hatten, wird Vormittags 9 Uhr von dem Vorsteher K. Baedeker eröffnet, mit folgenden Worten: Sie haben, geehrte Herren und Freunde, Herrn Ruthardt aus Breslau im vorigen Jahre zu Ihrem Vorsteher erwählt. Herr Ruthardt hat, wenn auch mit Widerstreben, damals dieses Amt angenommen, er hat es jedoch kurz vor der Messe nieder gelegt. Er schreibt unterm 28. Marz Folgendes: Durch mancherlei Veränderungen im Gcschäftsverhältniß bin ich entschieden behindert, den Cantatcsonntag in Leipzig zu seyn und werde auch nachher nur einige Tage dort zubringen. Dadurch sehe ich mich genölhigt, Sie beiderseits zu ersuchen, das etwa in korm-rlüs mir vorher Obliegende gütigst zu übernehmen. Da ich nun voraussehen kann, daß dieselben Umstände auch ferner stattsinden werden, demnach die bisherige Hauptfunction als Vorstandsmitglied, Wirksamkeit in der Messe, von mir nicht geübt werden kann, außerdem aber, wenn etwas für Reorganisation des ganzen Vereins geschehen soll, die Thätigkeit des Vorstandes eine ganz andre werden muß, so fühle ich mich durch andre Verpflichtungen behindert, solchen Ansprüchen gerecht zu werden, und erachte es für Schuldigkeit, das Gesuch um eine Neuwahl statt meiner zur Tagesordnung zu bringen. Zum Stellvertreter haben Sie damals mich erwählt. Seit 10 Jahren war ich nicht mehr zur Messe in Leipzig, bin also mit Vorstands-Obliegenheiten, wie mit Meß- und Börscngcbrauchen nur sehr unvollkommen bekannt. Wie aber die Dinge heute liegen, habe ich für ein Gebot der Pflicht und Ehre erachtet, nicht ebenfalls zurückzutrctcn. Ich bin bisher nicht in dem Falle gewesen, in größeren Versammlungen den Vorsitz führen zu müssen, ich werde deshalb Ihre Nachsicht doppelt in Anspruch zu nehmen haben. Jndcß weiß ich, was Sic in der Cantateversammlung vorzugsweise lieben: ich werde kurz sinn und unnöthige Worte zu vermeiden suchen. Sollten Sie glauben, daß von anderer Seite unnölhig gesprochen wird, sollten Sie die Versammlung über den Gegenstand der Verhandlung für genügend unterrichtet Hallen, so giebt Ihnen der Schluß des § 18 der Statuten das beste Mittel, den zu lang gezogenen Faden abzuschneidcn. Dieser Schluß lautet: „Es liegt dem Vorsteher ob, auf den Antrag von drei Mitgliedern über den Schluß der Debatte abstimmcn zu lassen". Ich ersuche nunmehr Herrn Friede. Fleischer, das Amt dcs Ordners auf der rechten, Herrn Voigt, dasselbe auf der linken Seile zu übernehmen. Im Laufe dcs verflossenen Geschäftsjahres sind aus unserem Vereine durch den Tod folgende College» ausgeschieden: kl. Mitglieder des Börsenvcrcins. I. W- Boike in Berlin. H. W. Damian in Gratz. H. G. Engelhardt in Freiberg. I. G. W. Große in Stendal. F. A. Herbig in Berlin. G. C. Knapp in Halle. C. Reimarus in Berlin. E. H. Schröder in Berlin. C. Krctzschmann in Magdeburg. Siebzehnter Jahrgang. 79