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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1850
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1850-06-14
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1850
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- Deutsch
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702 ^ 57 auf manche Angriffe gegen unseren Verein und gegen den Vorstand desselben zu schweigen, weil wir mit einem öffentlichen Hervortreten, zugleich Andeutungen über die künftige Gestaltung desselben geben wollten, was wir früher nicht gekonnt haben würden. Wie ungerecht jene Angriffe gewesen sind, werden die nachfolgenden Abschlüsse, Zusammenstellungen und Uebersichten zeigen. Jetzt, nachdem es gewiß ist, daß die beabsichtigte Buchhändler-Wittwen- und Waisenunterstützungscasse nicht ins Leben tritt, ist es an der Zeit, die Revision unserer Statuten vorzunehmen, und wir zeigen Ihnen an, daß wir bereits damit beschäftigt sind und im Laufe dieses Sommers den Mitgliedern des Vereins dieselbe zur Prüfung und respectiven Annahme vorlegen werden. Das bisherige wesentliche Princip des Vereins „die Unterstützung hülfsbedürftiger Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs- gehülfen und ihrer Wittwen und Waisen, „auch wenn sie dem Vereine nicht angehört haben", wird nicht geändert werden; aber es wird dem Vereine vorgeschlagen werden, mit demselben ein Institut zur Errichtung und Vertheilung von Unter- stützungsparcellen zu verbinden, dessen Aufgabe es seyn soll, solche Unterstützungen nicht allein aufCapital oder ganz sichere und fortlaufend fließende Beiträge zu gründen, sondern auch dieselben nur an bestimmte Kreise der Buchhändlergenossenschaft zu vertheilen, derartig, daß durch die Errichtung dieses Instituts den Wünschen und Bedürfnissen, deren Realisirung durch die projectirte Wittwen- und Waisencasse angestrebt wurde, in soweit als es dermalen in der Möglichkeit liegt, Rechnung getragen wird. Wir sind diesem Ziele sofort dadurch näher gerückt, daß wir in der diesjährigen Eantate-Hauplversammlung des BörsenvercinS der Deutschen Buchhändler folgenden und durch nachfolgende Worte eingeleiteten Antrag stellten! „Wenn unser Unterstühungsvecein auch bis jetzt allen an ihn gemachten Anforderungen hat genügen können, und es demnach scheinen möchte, als ob derselbe einer Vergrößerung und Ausdehnung nicht bedürfe, so würde dieser Schluß doch ein trü gender seyn, — denn unsere Mittel haben immer nur gereicht, augenblicklicher dringender Noch entgegen zu treten oder Krankheit zu mildern; nie aber waren sie ausreichend, eine dauernde Hülfe, etwa einer Wiltwe oder einer Waise, zu gewähren. Das lebhafte Bedürfnis zu einer solchen Art der dauernden Hülfe ist aber leider vorhanden und nicht etwa vereinzelt, sondern sehr allgemein und durch das ganze Gebiet des Deutschen Buchhandels verbreitet; das haben wir in unserer langjährigen Amtsführung auf das Entschiedenste zu erfahren Gelegenheit gehabt. Die projectirte Buchhändlerwittwencasse, die im Voraus von Ihrem wohlwollenden Sinne mit einem auf die Einnahme des Börsenblattes begründeten Zuschüsse von jährlich 1500 aus der Börsencasse und mit manchen ihr zugesagten Geschenken ausgestattet wurde, sollte diesem Mangel entgegentreten. Durch mehrere Jahre hindurch legten ver schiedene Commissionen verschiedene Pläne vor, die aber alle nicht realisirt werden konnten, und es bleibt nun nichts übrig, — wenn überhaupt dem als allgemein anerkannten Bedürfnisse einigermaßen Rechnung getragen werden soll, — als auf dem Wege, unseren Verein weiter auszubilden, vorzuschreiten. Der Vorstand des Unterstützungsvcreins stellt daher folgenden Antrag: Die Generalversammlung wolle beschließen: 1) Die dem Untecstützungsvereinc für hülfsbedücftige Deutsche Buchhändler rc. in Berlin überwiesenen 300 jährlich werden auf die Summe von 500 jährlich erhöht. 2) Von dieser Summe werden 250 in 5 Parcellen von je 50 getheilt und diese zur Unterstützung von 5 Witt wen von Börsenmitgliedern verwendet. 3) Jede Bewilligung einer Parcelle geschieht nur auf ein Jahr und muß nach Ablauf dieses Jahres von Neuem nach- gesucht und ertheilt werden. Die früheren Inhaberinnen einer solchen Bewilligung haben das Vorzugsrecht für den Fortempfang derselben vor neuen Bewerberinnen, in sofern ihre Hülfsbedürstigkeit eine gleiche geblieben ist. 4) Der Vorstand des Unterstützungsveceins wird beauftragt, einen Plan zur Erweiterung und Regelung dieser Stiftung von kleinen Pensionen von 50 auszuarbeiten und der nächsten Generalversammlung vorzulegcn." Dieser Antrag wurde in allen seinen Punkten einstimmig genehmigt und demnach eine Stiftung sofort, ohne zeitraubende Eommissionsberathung, ins Leben gerufen, die als Fundament unseres beabsichtigten, mit unserem Vereine in Verbindung zu setzenden Institutes zur Errichtung und Ertheilung von U nte rstü tzung sparcel len angesehen werden kann- Wir werden Ihnen ferner endlich mit dem Revisionsentwurfe der Statuten den Plan zur Stiftung einer solchen Unterstü tzungsparcelle nur für die hülfsbedürftigen Mitglieder unseres Unterstützungsvereins und deren Hinterlassenen aus den Zinsmitteln des eisernen Reservefonds zur Genehmigung Vorschlägen und Ihnen seiner anheimgeben, diese erste Unterstützungsparcelle des Vereins zum ewigen Andenken an den verstorbenen Stifter des Unterstützungsvereins die George Gropius'sche Unterstützung zu nennen. Wir hoffen, daß wir hiermit an das Ende des Anfanges der Regelung eines erreichbaren buchhändlerischen Unterstützungswesens gelangt sind. Noch haben wir zu berichten, daß wir mehrere Male vergebens versucht haben, die statutenmäßige jährliche Generalversamm lung um die Ergänzungswaklen für den Vorstand vorzunehmen, zu Stande zu bringen. Die Generalversammlung des Börsenvereins gab nun zwar in Folge dieser Unmöglichkeit dem Vorstande das Recht, durch eine Versammlung der Berliner Mitglieder des Un terstützungsvereins die Ergänzungswahlen zu veranlassen, aber auch eine solche zusammenberufene Generalversammlung, auf der L- Oehmigke an die Stelle des verstorbenen G. Gropius gewählt ist, wurde nur so spärlich besucht, daß wir Anstand nahmen, eine zweite zu berufen, da überdies unsere Bevollmächtigung zu dieser Berufung von einer Behörde ausging, die nach den derzeitig geltenden Sta tuten des Vereins in der Sache eigentlich nicht competent genannt werden kann. Wir haben daher unsere Aemter bisher fortgeführl und werden bei der Revision der Statuten die Bewerkstelligung der Ergänzungs-Wahlen durch gedruckte Stimmzettel Vorschlägen und auf diese Weise jenem Uebelstande abzuhelfen suchen. Aus diesem Grunde besteht der Vorstand jetzt auch, nachdem Herr T. Trautwein sein Amt als Pcüfungscommissarius niedergelegt hat, nur aus 5 Mitgliedern. Mit wahrer Genugthuung können wir endlich berichten, daß uns bei unseren Untersuchungen und Prüfungen der Hülfege- suche von allen College», Mitgliedern und Nichtmitgliedern des Vereines, ja selbst von Nichtbuchhändlern, diezweckmäßigsten Nachrichten ertheilt worden sind. Nie ist eine Anfrage unbeantwortet geblieben, oder ungenügend beantwortet worden, wohl aber müssen wir es rühmen, daß uns öfter, selbst ohne daß wir es verlangt hatten, zeitraubende und erschöpfende Berichte und mühevoll zu erlangende, sehr schätzbare
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