»« « in «LLLIIV vom r.Febr.iyz8 in seinem Aufsatz „Deutsch-franz. Begegnungen im deutschen Roman 19^7": §x> -v5n diesem erstaunlichen Buche hat das deutsch-französische Problem eine künstlerische Gestaltung gefunden, die sich auf äußerste Sachkenntnis gründet und weitab von allen fertigen und bequemen Formeln liegt. Der Held der Handlung ist ein gebürtiger Deutscher, der als naturalisierter französischer Bürger, Gutsherr und Gemeinderatsmitglied seit 25 Jahren in Nordfrankreich lebt, als der Ausbruch des Weltkrieges ihn vor schwere Entscheidungen stellt. Er gehorcht schließlich der Stimme seines Blutes und büßt seinen „Verrat an Frankreich" mit dem Tode, der jedoch nur die Sühne für die tiefere Schuld darstellt, daß er einst die Heimat und die Gemeinschaft seines Volkes um der Fremde willen verließ. Dieses tragische Geschehen hat Kuckhoff mit großer Sicherheit der Darstellungs mittel und einer bisweilen fast unheimlich anmutenden Menschenkenntnis gestaltet. Beseelt von einem fanatischen Willen zur unbedingten Wahr heit und Gerechtigkeit, hat er in der Darstellung alles vermieden, was dazu dienen könnte, die rassisch bedingten Wesenöunterschiede des deutschen und des französischen Menschen aufzuheben. Er zeigt vielmehr an zahl reichen psychologisch klar erfaßten Charakteren auf, daß diese Unterschiede naturgegebene sind und in ihrer ganzen Tragweite ohne Beschönigungen, Anklagen oder Entlastungsversuche in Rechnung gestellt werden müssen, wenn das deutsch-französische Problem ernsthaft behandelt werden soll. Insbesondere geht es ihm darum, in der Gestaltung der verschiedenen Ver treter beider Völker den unbedingten Glauben an die Ehre der Nation sichtbar zu machen, einen Glauben, ohne dessen gegenseitige Anerkennung m 1 iL Baye Ro Ausstattung: Prof.i Kartoniert RM 5.- IN VL» Welch ein feiner ^ Kuckhoff ist, spül Augenblick an. vorragend durch! undgleichzeitigm die dem Leser Ausführlicher Prospekt steht Ihnen kostenlos zr Ihren Bedarf auf deil heute keine Verständigung mehr denkbar ist. ««««»LV VI 584 Nr. 8S Mtttwoa com an HH o v« " IN »«LLNSLLVlLrV »L« ^ §)as Problem des Menschen zwischen zwei Völkern gestaltet in äußerst lebendiger, spannender und überzeugender Darstellung Adam Kuckhoff in seinem Roman. Ein Deutscher hat lange vor dem Krieg ein französisches Mädchen geheiratet und ist dadurch Bauer in einem französischen Dorf und Besitzer eines großen und in tadelloser Ordnung sich befindenden Hofes geworden. Als der Krieg ausbrach war er fast 20 Jahre natura lisierter Franzose. Da wird er durch den Kriegsausbruch in tiefgehende innere Zwiespalte hineingerissen. Er fühlte sich als Franzose und meinte es damit durchaus ehrlich. Erst das Mißtrauen der andern bringt ihm stärker zum Bewußtsein, daß er durch sein Blut Angehöriger des Volkes ist, mit dem die neue Heimat im Krieg liegt. Als drei versprengte An gehörige einer deutschen Patrouille auf seinem Hof ein Versteck suchen, um den sie verfolgenden Franzosen zu entgehen, da wird er vor die unaus weichliche Entscheidung gestellt. Er entscheidet, oder vielmehr sein Blut entscheidet in ihm für das Volk, aus dem er kam. Für diese Entscheidung erleidet er den Tod, oberflächlich gesehen, den Tod des Landesverräters, in Wirklichkeit aber den Tod der Treue für das Volk, aus dessen Schicksal sich keiner durch eigenen Willen entfernen kann, ohne dafür sühnen zu müssen. Die Stärke Adam Kuckhoffs ist, daß er nicht vom Problem her eine Handlung aufbaut, sondern mitten aus dem lebendigen Strom des Lebens eine Frage aufstcigcn läßt, deren Antwort er uns in seinem Buche in unvergeßlicher Weise gibt. Die Handlung des Romanes „Der Deutsche von Bayencourt" gäbe eine Filmhandlung von stärkster fl. Weiß. 4-6.Tsd. Leinen RM 6.50 llist und Dichter tan vom ersten künstlerisch her- poniertes Buch oetischeMelodie, ergeßlich bleibt. Leseprobe und Urteilen erfügung. Wir bitten, estellzettel anzugeben 1^« . N L« Dynamik ab. . Februar 1939 585