Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1845
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1845-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1845
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18450423
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184504236
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18450423
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1845
- Monat1845-04
- Tag1845-04-23
- Monat1845-04
- Jahr1845
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
424 38 Es wurde demzufolge von Herrn Enslin das über die letzte Ausschußsitzung aufgenommene Protocoll, wie es in der Beilage sub o. ersichtlich ist, vorgetragen und der Bericht über diese Erörterungen für die nächstjährige Generalversammlung zugesagt. Hiernächst trug VII. der Herr Eassirer des Vereins einen an den Börsenvorstand gestellten Antrag des Verwaltungsausschusses vor, wornach die alten schadhaft gewordenen Kachelöfen im Saale verkauft und an deren Stelle zwei eiserne Oefen angeschafft werden sollten, wozu der Börsenverein die Verwilligung der nöthigen, sich c». auf 400 4? belaufenden Summe aussprechen möge. Der Vorstand sprach sich hinsichtlich dieses Antrags im Allgemeinen dahin aus, daß er sich denselben bevorwortend anzuschließen nicht im Stande sei. Herr Earl Duncker aus Berlin, obgleich selbst Mitglied des Verwaltungsausschusses, war dem Anträge entgegen, doch wurde seine Ansicht von Herrn Friedr. Brock Haus bekämpft, welcher namentlich die Vermischung des Saales ins Auge zu fassen bat, die so viel Vor- khcile biete, daß man auch durch Herstellung dieser Oefen sich derselben zu versichern suchen müsse. Herr Frommann wünschte die ganze Angelegenheit der Ansicht und der Easse des Verwaltungsausschusses allein überlassen zu sehen. Nachdem hierauf Herr Duncker noch einmal zur Begründung seiner Meinung, welcher auch Herr Fleischer beitrat, das Wort ergriffen hatte, beantragte Herr Anton Winter dasselbe, was bereits Herr Frommann ausgesprochen hatte, und dieser Antrag fand all gemeine Zustimmung. Der Erledigung dieses Antrags schloß sich der Vortrag Herrn View egs über die Frage an: ob es zweckmäßig sei, den Anfang der Buchhändlermesse künftighin ohne Rücksicht auf den Eintritt der allgemeinen Messe auf einen bestimmten Tag, vielleicht den 1. Mai zu sixiren und zur Untersuchung dieser Frage eine Commission niederzusetzen. Hierüber entspann sich eine Discussion, welche namentlich Herrn Georg W i g a n d und H e y m a n n zu Theilnehmern zählte, deren letzterer sich gegen eine Trennung der Buchhändlermesse von der gewöhnlichen allgemeinen Messe aus mehrfachen Gründen durchaus aussprach. Herr Otto Wigand machte hierbei namentlich darauf aufmerksam, daß eine Verlängerung des ungeheuren beispiellos langen Cre- dits, der im Buchhandel die einzige Ursache der Ueberfüllung an Etablissements sei, ihm höchst schädlich erscheine, dieser aber mit einer Hinaus schiebung der Messe genau Zusammenhänge. Hiernach ergriff Herr View eg abermals das Wort, und suchte seinem Anträge, zur Zeit nur eine Commission festzusetzcn, welche sich über die Zweckmäßigkeit oder Unzweckmäßigkeit der beantragten Verlegung aussprechen sollte, weitere Begründung zu geben. Da Herr Heinr. Brockhaus diesem beilrat, nur die Bezeichnung jeden Tages aus demselben hcrauszulassen bat, änderte Herr Vieweg denselben in dieser Maasse. So wurde er denn auch allgemein angenommen und die Zusammensetzung der Commission aus 7 Mitgliedern beschlossen. Hierauf folgte ein Vortrag von Herrn B ar th über einen von ihm hinsichtlich des Börsenblattes angezeigten Antrag, doch ließ er denselben fallen, da die Zeit zur Beurthcilung des finanziellen Standpunktes der Einnahmen von dem Börsenblatts, wie er sich überzeuge, noch nicht eingetreten sei, eine solche Uebcrsicht aber vorher erforderlich wäre. Herr Vieweg trat nunmehr auf und sprach über die bereits oben angeregten Uebelstände, welche durch die jetzt gegen den Com missions- und Speditions-Buchhandel in Sachsen ergriffenen, für dessen Bestehen äußerst gefährlichen Maßregeln hervorgerufen würden. Der Leipziger Speditions- und Commissions - Buchhandel erheische die thätigste und nachdrücklichste Verwendung des gesummten Deutschen Buchhandels, da mit ecsterem auch letzterer durchaus gefährdet sei. Herr Carl Duncker aus Berlin und Ba rth aus Leipzig stimmten dem diesfallsigen Anträge Herrn Vi eWegs, geeignete Schritte bei der Hohen König!. Sächsischen Staatsregierung zu thun, durchgängig bei und Herr Frommann sprach sich darüber noch dahin aus, daß man der Regierung offen vorlegen müsse, was eigentlich den Deutschen Buchhandel Niederdrücke, und daß sich immer Wege fänden, Bücher, deren Vertrieb dem Buchhandel durch Verbote entnommen würde, auf andere Weise ins Publicum zu bringen, daß also einzig und allein durch derartige Maßregeln der Deutsche Buchhandel leide, ohne daß der beabsichtigte Zweck der Unterdrückung dieser Bücher erreicht werde. Herrn View eg's ausgesprochener Antrag, eine Commission festzustellen, welche diese Schritte leite, gab Herrn Anton Winter Veranlassung, zur Sache noch zu bemerken, daß er erstaune und erschrecke, von solchen Hemmnissen zu hören, welche in Sachsen dem Spe ditions- und Commissionsbuchhandel in den Weg gelegt würden, daß sich nötigenfalls wohl ein andrer Platz finden müsse, wo der Vertrieb ohne solche Gefahr für fremdes Eigenthum und fremde Buchhändler geschehen könne und daß er darauf antrage, die sämmtlichen in dieser An gelegenheit ergangenen Schriften durch den Druck zur Kenntniß des gesummten Deutschen Buchhandels zu bringen, auf welchen letzteren Vor schlag jedoch nicht eingegangen wurde. Die Versammlung beschloß hierauf durch einstimmige Annahme den Antrag des Herrn Vieweg um Niedersetzung der oben bemerkten Commission in der von Herrn Frommann vorgeschlagenen erweiterten Fassung zu dem ihrigen zu machen. Nachdem hierauf der Vorsteher der Generalversammlung noch mitgetheilt hatte, daß dem von mehreren Mitgliedern des Vereins ausgesprochenen Wunsche, Herrn Remmelmanns aus Wien Vorschläge wegen Errichtung eines Deutschen buchhändlerischen Etablissements in Amerika zu besprechen, gern Seiten des Vorstandes dadurch entgegengekommen werden solle, daß ihnen an einem zu bestimmenden Abende der untere kleine Saal im Börsengebäude eingeräumt werde, wurde diese Generalversammlung geschlossen, gegenwärtiges Protocoll vorgelesen und nach dessen allseitiger Genehmigung ordnungsmäßig unterzeichnet wie folgt. vr. Alexander Otto Kormann. Heinr. Erhard. S. Hirzel. Wm. Vogel. H- Schnitze. Carl Heymann. Frommann. Julius Springer. Nuthardt. I. F. Liesching.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder