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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1845
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1845-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1845
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- Deutsch
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537 1845.) verkaufen als im Inland, haben, glaube ich, zu wenig geführt. Man bedenkt hier nicht, daß bei der Ueberzahl von Büchern, die in Deutsch land erscheinen, die Auflagen nothwendig klein sind, und daß die Ver fasser im Allgemeinen in Deutschland Honorar in Fällen erhalten, wo hier nicht daran zu denken ist, denn ein französisches Buch, das in ei ner Auflage von weniger als 1000 Ex. gedruckt wird, bringt nie ein Honorar. Endlich erscheinen in Deutschland jährlich Hunderte von gelehrten Werken, welche in Frankreich nie einen Verleger finden wür den, und es ist unvermeidlich, daß Bücher, die ihrer Natur nach nur ein geringes Publikum haben können, theurer sind. Eine andere Klage über den deutschen Buchhandel besteht in den Pränumerationen, wo für Bände, die noch nicht erschienen sind, vorausgezahlt werden muß. Diese Fälle werden allerdings in neuerer Zeit seilen, aber einige auffallende Beispiele, wo die später» Bände nicht geliefert wurden, oder wo ein Nachschuß von Bezahlung verlangt wurde, haben diese Methode hier in den größten Mißcredit gebracht, und man sollte den Versuch damit gar nicht mehr machen. Endlich gibt cs einen kleinen neueren Mißbrauch, den die Buchhändler bei Büchern, die sie hierher oder nach England schicken, durchaus vermeiden sollten, denn die Kla gen darüber sind allgemein, nämlich daß man die Bücher, anstatt sie zu heften, nur an dem Rücken zusammenlcimt. Die Folge ist, daß, wenn man sie aufschneidct, das Innere der Blätter herausfällt. In Deutschland, wo man gewohnt ist, Bücher sogleich binden zu lassen, mag dies gleichgültig sein; aber hier, wo man diese Gewohnheit nicht hat, schreckt diese kleinliche Ersparnis die Käufer ab, und ich möchte jedem Buchhändler, der Bücher hierher schickt, sehr ernstlich rächen, diese Exemplare heften zu lassen. Buchhändler - Schwindeleien. *) Eine sehr unangenehme Mode ist die des Ausgebens belletristischer Werke in Heften und Lieferungen, oder in kleinen Bänden ohne Ende. Damit treiben manche Buchhändler einen wahren Wucher, indem sie ein Werk, in Hefte zerstückelt, weit theuerer verkaufen, als cs bei einer Ausgabe in angemessenen Bänden der Fall sein würde. Sehen wir diesem Treiben etwas näher in's Auge. Zuerst erscheint eine Lieferung, deren Umschlag oder beigelegter Prospect sehr lockende Bedingungen mittheilt. Das Werk, heißt cs hier oft, wird in etwa 20 bis 24 Lieferungen erscheinen (wir nehmen diese Zahl hier beispielsweise an) und cs wird jede Lieferung nur so und so viel kosten. Der Käufer wird durch den anscheinend billigen Preis verlockt, sich das Werk lieferungsweise anzuschaffen; aber schon bei der 2. oder 3. Lieferung findet er sich mehrfach getäuscht. Statt daß, wie in der Ankündigung des Werkes gesagt wurde, immer binnen einer bestimmten Zeit eine Lieferung ausgegeben werden sollte, vergeht eine lange Zeit, in der er gar keine erhält, und endlich kommen drei oder vier Hefte auf einmal, wodurch sein Ausgabe-Budget oft einen harten Stoß erleidet. Ein zweiter Uebelstand ist der, daß die Hefte nach dem Schlüsse des Werkes hin fast immer dünner werden und endlich, daß oft bedeutend mehr Hefte erscheinen, als angekündigt wurden. Sehr häufig wird auch der Kniff gebraucht, einer Lieferung einen oder ein paar Bogen mehr einzuverleibcn und dann keck auf dem Titel zwei Lieferungen anzugeben. Bei stückwciser Herausgabe größerer belletri stischer Werke wird für Käufer und Leser ein großer Uebelstand dadurch hcrbeigeführt, daß oft Werke mitten im Eontext abgebrochen, um ein paar Bogen ein Umschlag geschlagen, und diese für einen Band aus gegeben werden. Dadurch wird dem, was man einen Band nennt, völlig Hohn gesprochen. Ein Band ist ein völlig abgerundeter Thcil eines Werkes und cs wird ein solcher durch das am Schluffe desselben stehende „Ende des 1. oder 2. Bandes" von dem Folgenden rein ab gesondert. Die Absonderung geschieht gemeiniglich an einer der inter essantesten Stellen, aber doch nicht mitten im Eontexte. Solche „Bände" sind oft nichts als dünne, magere Hefte. Auf solche Buchhändler-Schwindeleien sollte ein wachsames Auge gerichtet werden und keinem Buchhändler erlaubt sein, dergleichen Aus gaben zu verkaufen, wenn er nicht vorher in einem Prospekte g enau die Art und Weise der Herausgabe anzeigte. Hannover. H. Flügge. Ucbcr Rabattverknrznng. Nachdem nun die Dreißiggroschcn-Frage bei vielem Hin und Her ziemlich durchgefochten, stellt sich ein höchst widerwärtiger Mißstand dieser Valuta schon jetzt heraus, oder man benutzt vielmehr die neue Rechnung zu einem solchen. Von einem bisher üblichen nnd regel rechten Rabatt, entweder oder sä, wird bald gar nicht mehr die Rede sein. Verschiedene Handlungen fangen an sä libitum zu variiren, das heißt, sie bewegen sich darin, wie es ihnen eben scheint. Würde es nun zwischen Vs oder sä sein, so hat dies am Ende nichts auf sich, cs ist einmal nicht anders, Einer thut's aus Interesse, der Andere einer glatten Zahl zu Liebe; so aber wird nun schon jede Gelegenheit wahr genommen, um von dem sä noch abzuschnciden, wie gewisse Leute vom Ducaten, was da gerade scheint; Einzelne gerathcn dabei auf Vz, sie wissen nicht wie und führen dann wohl auch extra bei ihren An kündigungen die beliebte Floskel: „und in allen soliden Buchhand lungen zu haben." Was soll nun wohl daraus werden? Auf der ei nen Seite drückt der Verleger, auf der anderen greift das Verlangen nach Rabatt von Seiten des Publikums zu; vielleicht treffen sich beide, Verleger und Publikum einmal aus sä- Glücklicher Tag! A. K. Die PortraitS von F. Perthcö und G. Reimer. Bekanntlich sind die Bildnisse dieser um den Buchhandel und die Literatur verdienten Männer in Del gemalt, und zum Andenken an ihr ehrenvolles Wirken im Börscnsaal in Leipzig ausgestellt worden. Viele Freunde und gewiß die meisten College» wünschen sich Kunstwerth habende lithographische Nachbildungen dieser PortraitS. Möchte da rum eine Herausgabe derselben veranstaltet werden. M. K. Verbote. In Baiern: Deutschlands Zukunft in kirchlicher Hinsicht, von einem deutschen Patrio ten. Leipzig, Bcrger's Buchh. Wundcrthäter und Ablaßkrämcr im l9. Jahrh. Wesel, Bagcl. Die Hauptsätze der christlich-apostolisch-katholischcn Gemeinde zu Schneidc- mühl, beleuchtet vom Standpunkte der christlichen Freiheit. Leipzig, O. Wigand. Offenes Glaubensbekenntniß der christlich-apostolisch-katholischen Gemeinde zu Schncidemühl in ihren Untcrscheidungslehrcn von der rdmisch-katho lischen Kirche, d. h. der Hierarchie. Rongc und Czcrski. Erhebung des evangelischen Geistes gegen die rö mische Hierarchie. Jena, Mauke. Rouge, Czcrski und die christkatholischc Kirche zu Schncidemühl. Ein Zei chen der Zeit, von C. G. M. Janj. Leipzig Pönicke L Sohn. Johann Lctzel der Ablaßkrämcr. Ein Seitenstück zu der Reliquicnvcrch- rung und dem heiligen Rock zu Trier. Leipzig, Orthaus. Das katholische Deutschland frei von. Rom. Von I. Fr. Wohlfarth. Weimar, Voigt. Abfertigung der Sporschilschcn praktischen Bedenken gegen den Versuch, eine sogenannte apostolisch-katholische Kirche in Deutschland zu gründen. Von E. Bauer. Grimma, Verlagscomptoir. Neuestes Traumbild, um Nummern zum Lottospiel zu errathen. 2. um- gcarb. Aull. Ulm, Ebner- *) Aus dem Allgcm. Anzeiger d. Deutschen, Nr- 113.
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