Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1845
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1845-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1845
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18450520
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184505201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18450520
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1845
- Monat1845-05
- Tag1845-05-20
- Monat1845-05
- Jahr1845
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
515 1845.^ unbekümmert, fort wie zuvor sich nur auf ihren kleinen Geschäftskreis zu beschränken und trotzdem doch bedeutenden Gewinn zu sammeln, bis die Erfindung des Dampfdruckens auch sie zu mehr Thätigkeit aufrüttelte. Es war ohngesahr um jene Zeit (1825), daß Archibald Eonstable von Edinburg dem Sir Walter Scott und Mr. Lockhart einen Plan verschlug, den ganzen Buchhandel durch die Hülfe des Dampfes und dadurch bewirkten wohlfeilen Drückens umzuwandeln. „Der Geist der Wissenschaft, rief er aus, möge sein Bestes bereits gethan haben oder nicht, aber Buchdruckerei und Buchhandel befinden sich als Mittel die Welt zu erleuchten und dadurch Geld zu verdienen betrachtet, noch in ihrer Kindheit. Ja diese beiden Geschäfte liegen noch in ihrer Wiege." Die Grundzüge seiner Idee waren folgende: „Ein Band jeden Monat, der nur drei Schillinge oder eine halbe Krone kostet, muß und wird nicht nur von Tausenden oder zehn Tausenden, sondern von hundert Tausenden, ja von Millionen gekauft werden. Zwölf Bändchen im Jahre, an jedem nur ein Half-Penny, (ohngefähr ein halber Neu groschen) Gewinn, wird mich reicher machen, als der Besitz aller Ver lagsrechte der großen Quartanten, die je gedruckt sind oder je gedruckt werden. — Zwölf Bändchen nur, aber so gut, daß Millionen wün schen müssen, sie zu haben und dabei so wohlfeil, daß selbst jeder Fleischerbursche sie haben kann, wenn er mir erlaubt, ihn mit einem Sixpence (Fünf Neugroschen) die Woche zu besteuern." Die Aus sichten waren glänzend und vielleicht auch nicht einmal zu ausschwei fend, aber leider war es bestimmt, daß sie erst von Anderen verwirk licht werden sollten, denn Eonstable war schon in dem nächsten Jahre genöthigt, seine Zahlungen einzustellen. Als seine Verhältnisse wieder geordnet waren, fing er zwar das Kisoelln»^ an, aber leider mit zu geringen Mitteln, einem durch seine zerrüttete, bedrängte Lage und seine fehlgeschlagenen Hoffnungen verkümmerten, niedergedrückten Geiste und deßhalb ohne Nachdruck und Erfolg. Er selbst starb bald darauf, seine Nachfolger setzten die angefangenen Ausgaben zwar fort, aber mit so wenigem Erfolge, daß auch sie schon nach einigen Jahren aufhörten. Sein Plan ging aber dadurch nicht verloren, denn Mur ray in seiner Leimig bibrar^, Longman L Eo. in ihrer Osbinet 6^- olopaeilia und ähnlichen solchen Sammlungen, Eolburn und Bentley in ihrer bialiunul I.ibr-u^ führten ihn mehrere Jahre mit mehr oder- weniger Erfolg durch, und es schien in jener Zeit fast, als wenn gar keine andern Bücher als diese monatlich erscheinenden Bändchen zu 5 oder 6 Schilling verkauft würden. Mittlerweile hatte auch die Gesellschaft zur Verbreitung nützlicher Kenncnisse (8ooiet)- kor tlie ftilftision ot' Osel'ul linorvIellAe) eine Reihe von Sechs Penny-Ausgaben begonnen, welche die hauptsäch lichsten Wissenschaften umfaßten und damit den Weg zu noch größerer Wohlfeilheit gezeigt. Bemerkt zu werden verdient übrigens, daß diese vergleichungsweise wohlfeilen Ausgaben nicht von den arbeitenden Klassen selbst, für die sie doch eigentlich bestimmt waren, gekauft wurden, sondern ihren Absatz hauptsächlich in dem Mittelstände fanden, so daß, um wirklich in die Masse des Volks zu dringen, noch wohl feilere Werke oder wenigstens andere Wege nochwendig zu sein schie nen, und R. und W. Chambers begannen deßhalb (1832) das Lllin- burxk äouriuil herauszugcben, um dies zu versuchen. Zeitschriften, von denen wöchentlich 1 Bogen zu geringem Preise erschien, die jedoch bei sonst sorgfältiger Zusammenstellung nach wissenschaftlichem Wcrthe gar nicht strebten, waren schon damals nicht selten, dies war aber der erste Versuch auch eigentlich wissenschaftliche Gegenstände auf diese Weise zu verbreiten, dem das renn^-KaAsrine, das 8aturlla^-KoAa- r.ino und andere mit mehr oder weniger Glück und Geschick bald nach- solgten und eine ungeheuere Verbreitung fanden. Diese Zeitschriften erst, denen, von derselben Firma verlegt, bald eine Reihe wirklich wohlfeiler Volksschciften folgte, haben auch die größer» Verleger aus ihrer sichern Ruhe aufgerüttclt, den Büchecverkehc durch die Wege, die sie bahnten, so bedeutend erweitert, daß auch in kleinern Städten jetzt überall buchhändlerische Etablissements begründet worden sind, und so eine völlige Umwälzung des englischen Buchhandels hervorge bracht. Nach der letzten Zählung gab es in Großbritannien 13,355 Verleger, Sortimentshändler und sich mit Bücherverkauf beschäfti gende Buchbinder, von denen 5499 allein in London wohnen. In Schottland wurden 2547 buchhändlerische Etablissements gezählt, von denen in Edinburg 786 waren. H b st. Kupfcrhochdrnck (Glyphographic). Nach vielen Versuchen ist es den Herren Kechele L Rost in Leip zig gelungen, Bilder jeder Art durch einen galvanoplastischen Proceß auf der Kupferplatte erhaben darzustellen, so daß sich dieselben wie jeder Holzschnitt in der Buchdruckerpresse drucken lassen. Die vielen Versuche, welche andere Künstler machten, scheiterten hauptsächlich daran, daß die feineren Linien und Punktirungen sich nicht so präcis und schön Herstellen ließen, wie es im Holzschnitt möglich ist, oder daß die Erhöhung so gering wurde, daß ein unreiner Druck die nöthige Folge war. Diesen Uebelstand beseitigte» die Herren Kechele k Rost ganz und lieferten bereits so treffliche Arbeiten sowohl in Kupferstich als Holzschnitt- und feinerer Zeichenmanier, daß wir es für unsere Pflicht erachten, unsere Herren College» auf diese Arbeiten aufmerk sam zu machen. Die Herstellung geht ungemein schnell von Statten, da eigentlich nur die Herstellung der Zeichnung, die ja jeder Lithogra phie und jedem Holzschnitt auch vorausgeht, in Betracht kommt; die Herstellung der erhabenen Kupferplatle selbst ist das Werk weniger Stunden. Natürlich ist demnach auch der Preis ein weit geringerer als der der Holzschnitte, so daß man mindestens um Vs billigere Plat ten erhält, die den großen Vortheil noch außerdem haben, daß die Kupfermasse, die auf galvanischem Wege sich ansetzt, von solcher Härte ist, daß 20,000 Abdrücke gleich schön und scharf sich Herstellen lassen. Dabei bleibt die Matrize unversehrt und es lassen sich so viel Hoch druckplatten davon nehmen, als nur irgend gewünscht werden. Wir bitten unsere Collegen freundlichst, die Künstler durch Auf träge in ihren Bemühungen zu unterstützen und sind überzeugt, daß Jeder sich vollkommen befriedigt finden wird. . E. G. Galvanoplastische Karten. In Bezug auf die in Nr. 44 o. S. 472 befindliche „Anfrage und Aufmunterung" des Prof. V. in E. theile ich hier mit, daß das gal vanoplastische Institut des Hrn. v. Hackwitz in Berlin bereits den Ver such gemacht hat, Reliefkarten auf galvanoplastischem Wege herzu- stellen und ist bereits eine solche Karte von Africa, so wie eine andere von Palästina erschienen. Ob sie in der Kupfer- oder Silberfarbe deut licher sind, als die Stuttgarter oder Pariser Reliefkarten möchte ich bezweifeln, wie auch, daß sie billiger herzustellen sind. St. Sch. Am 5. Mai hat zu Brüssel eine große Vereinigung von Buchdru ckern, Schriftgicßern, Buchbindern und Brochircrn stattgefundcn. Der Zweck ihrer Versammlung war, über zwei dem Könige und der Dcputir- tenkammer cinzureichende Bittschriften zu bcrathen, worin sie für die Auf rechthaltung des Nachdrucks, der ihnen Brod und Unterhalt gewähre, bitten. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. (Mitgethcilt von Wfg. Gerhard.) Französische Literatur. 8o«i>i!>-, psseri., Oommentaire <lu 6oäs «l'instrnction criminelle, con- tensnt I'explicntion <le clisgue nrticle de ce 6v6e et des principn- les lois gui rnpportent; survr d'nn lorinnlaire d'eectes, In 8. knris, auteur. 7 tr.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder