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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1845
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- Ausgabe
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- 1845-07-08
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1845
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- Deutsch
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703 1845.^ liaben sollten, oder nvcll melir bedürfen, bit ten ^vir eu verlangen und empfeklen diesen OataloA Ilrrer besten Verwendung. Ibre sckötLbnren Aufträge werden wir „ns angele gen sein lassen aufs Oeuauests ausrufüllren. Cl,n, im luni 1845. 8te1tii»'sebe VerlagsWuobbdlg. s4872.j So eben ist das 6. Büchcrverzcichniß fertig geworden und liegt zur Versendung bereit. Handlungen, welche dasselbe zu erhalten wünschen, belieben sich hiehcr an die Buchhandlung der Her ren Mcpcr k Zeller zu wenden. Zürich, im Juni 1845. Fried. Dänikcr. s4873.j Statt Circulair. Prcßburg, den 12. Juni 1845. Am 22. April d. I. starb zu Tprnau der Buchhändler Felix Wächter, 46 Jahr alt, an den natürlichen Blattern, mit Hinterlassung fünf un versorgter Kinder aus erster Ehe und einer zwei ten Gattin, mit welcher er sich, gesund und lc- bensfrisch, kaum 10 Tage vor seinem Ende ver bunden hatte. — Bald nach diesem, geschäftlich mich nahe berührenden, Todesfälle besuchte mich ein angesehener Kaufmann aus Tprnau, Wächters vertrautester Freund, dem mein Verhältniß zu demselben bekannt war, in der Absicht, mir die wohl geahnte, jetzt aber erwiesene Zerrüttung des Geschäfts und die daraus erwachsende trostlose Lage der Familie zu schildern, zugleich aber auch meine Meinung zu hbren, ob cs, bei der klar vorliegenden Unmöglichkeit, den Creditoren voll ständig gerecht zu werden, dennoch zu erzielen sein dürfte, nach vorgängiger Uebereinkunft mit de» beteiligten Handlungen und deren Befriedi gung, das Geschäft aufrecht zu erhalten und dem selben unter genügenderGarantie neuen Credit zu erwerben, damit de» Kindern, worun ter ein Sohn von 18 Jahren, der in dem Ge schäft bereits thätig sei, die einzig mdglichc recht liche Erwerbquelle offen und gesichert bleibe. Der Edelsinn, der sich in dieser, mit der Erklärung verbundenen, Frage, daß sich für diesen Fall die Chefs dreier soliden Handelshäuser in Tprnau zu baarcn Vorschüssen und zur Garantie für den neuen Credit bereit erklärt, offenbarte, bestimmte mich, meine Vermittlung anzubieten, unter dem Vorbehalt, daß mir früher die Einsicht in die Wachtersche» Handlungsbücher gestattet werde. Erstercs hatte man erwartet, letzteres ward be reitwillig zugcstanden, und so habe ich denn in den lctztverfloffcncn Tagen an Ort und Stelle nicht sowohl bestätigt gefunden, auf was ich be reits vorbereitet war, sondern auch die leidige Ueberzeugung geschöpft, daß wir unter allen Um ständen ein Opfer bringen müssen. Zum Glück für die Kinder bestehen die Wachter'schen Schul den dem bei weitem großem Thcile nach in den seit 1841 unberichtigt gebliebenen Saldozahlungcn an die betreffenden Handlungen und in den For derungen zweier Buchdruckercicn; die geliehenen Capitale beschränken sich auf eine mäßige Summe, die wohl auch eine Reduktion erleiden wird, da cs Jedem einlcuchtet, daß auch nur Ein Versuch zu gerichtlicher Procedur das Ganze zu Trüm mern führt, ohne Aussicht auf ein nur annähern des Aequivalent. ES würde mich zu weit füh re», die Ueberschuldung des Wachter'schen Nach lasses zu detailliren; zur Milderung eines Urtheils darüber aber will ich anführen, daß Wächter, der aus dem Schweizercanton Thurgau gebürtig war, in der Flik'schen Buchhandlung zu Basel, gelernt, darauf 2 Jahre bei dem hiesigen, wenig bekann ten und noch weniger berühmt gewesenen. Buch- und Kunsthändler Meiding er conditionirt und sich im Jahre 1822 in Tprnau, einer 6 Meilen von hier entfernten Stadt von etwa 6000 E., ganz mittellos ctablirt und in demselben Augen blick auch eben so mittellos vcrehlicht hatte, bei seinem Etablissement ganz außer Acht gelassen, wie der Mangel an gehöriger Legitimation für de» anzusprechendcn Credit sein Wirken beschrän ken und erschweren müsse, und ob er die Jahre, die Mühe, Aufopferung und Ausdauer überwin den werde, die erforderlich sind, in einem Lande wie Ungarn ein Geschäft zu gründen, für welches das größere Publikum erst empfänglich gemacht werden mußte. Das letztere ist ihm in den 22 Jahren seiner Selbstständigkeit zwar gelungen, indem er sich einen ganz hübsche» Wirkungskreis zu bilden gewußt; dennoch kann man diese Zeit nur ein Vegetiren nennen, dessen Krise durch die Manie auch Verleger sein und sich dadurch Gel tung verschaffen zu wollen, noch verwickelter wurde. Alle sein Artikel, besonders die für Deutschland berechneten, tragen den Stempel übel berechneter Speculation an der Stirn und haben dem unzei tigen Ehrgeiz, der Schuld an ihrem Dasein ist, auch empfindlich gelohnt. — Wächters Lebenswan del in Tprnau war übrigens ohne Makel; er galt für einen eben so sorglichen Vater, als Haushäl ter ; Armen half und WohlthätigkcitSanstalten unterstützte er oft über seine Kräfte. Dies und seine rege Theilnahme an dem öffentlichen Leben in Tprnau, haben ihm einen Kreis von Freunden gewonnen, die sein Andenken dadurch ehren, daß sie sich der schuldlos unglücklichen Familie anneh men und sie mit Rath und Lhat unterstützen wol len. Von drei derselben, den Herren Carl Rei sch e l, W. A. Smckal und Jos eph Wim mer, Chefs der ersten Handlungshäuser in Lpr- nau, accreditirte Männer von Ansehen und Ver mögen, bin ich beauftragt, sämmtlichen, bei Wächter bctheiligtcn, Handlungen den Antrag zu machen, ihre Forderung bis heute mit einen Nach laß von vier Fünftheilcn tilgen, also 20 für 100 acccptiren und sich herbeilasscn zu wollen, der Wachter'schen Buchhandlung ein neues Conto u n- ter Garantie dieser drei Herren zu er öffne». Das ist mein Auftrag; die Ausführung ist mir überlassen. Indem ich mich derselben freiwillig und aus inniger Theilnahme an dem Schicksale der braven Wachter'schen Familie auch gern un terziehe, wünsche ich nur, daß mir tue Arbeit durch Ncbenfcagen, die an der Sachlage doch nichts ändern können, nicht erschwert werde. Die jenigen Handlungen in und außer Oesterreich, die den Antrag einzugehcn geneigt sind, wollen mir den Auszug der Wachter'schen Rechnung unter meiner Adresse auf dem Buchhändlecwegc über Wien und Leipzig einsendcn und demselben ihre Erklärung über den angesprochenen neuen Credit beifügen, da ich nur solche berücksichtigen darf. Differirt Ihre Angabe mit Wächters Buche nicht allzusehr, so bin ich ermächtigt, sie zur Basis des Abschlusses anzunehmen und Ihne» die Auszah lung des Saldo in der gedachten Weise, nämlich 20 für 100, am I. November d. I. — de» österreichischen Handlungen in Wien, den äußer- österreichischen in Leipzig — zuzusichcrn. Diesen Termin so weit hinauszuschicben, sehe ich mich ge- nöthigt, da cs kaum möglich ist, alle Rechnun gen bis Anfangs Octobcr hier zu haben, die dann erst noch zur Vergleichung mit dem Wachter'schen Buche »ach Tprnau wandern und von dort mit ihrer Anerkennung zurückkommen müssen, um sie mit Einem Male abthun zu können. Von Re- mittenden und Disponent»:» ist keine Rede mehr, cs sei denn, man verlangt ausdrücklich zurück, was von den cingesandten Artikeln etwa noch vorräthig ist- Die Rechnungen aber, die bis zu dem bemerkten Termine nicht cingehen, werde ich so betrachten, als würde darauf zu Gunsten der Wachter'schen Familie verzichtet. Ich darf hoffen, Niemand werde die Absicht, die mich zur Annahme des mir zugemuthctcn Auftrags bestimmt hat, verkenne» oder gar tadeln, und dennoch muß ich befürchten, es könne hin und wieder der Vorwurf austauchen , daß ich mich zum Vermittler einer Schuldenausgleichung her- gegeben, mit welcher eine Art Zwang verbunden ist. Diesem zu begegnen, erwiedere ich: Nicht die Garantie der drei Ehrenmänner für die jetzige Ausgleichung sowohl, wie für die pünktliche Sal dirung der neu anzuknüpfcndcn Rechnung in jeder Ostermeffe allein hat mir genügt: ich habe meine Anwesenheit in Tprnau auch dazu benutzt, die Ueberzeugung zu gewinnen, auf welcher Basis das Geschäft in der Folge ruhen wird. Die Zu sicherungen, die ich über diesen Punct erhalten und die Bürgschaften, die mir geworden, sind von der Art, daß ich kein Bedenken tragen würde, selbst die Handlung zu sortiren, wenn die Pro vision von 10 Procent, die ich gewähren könnte, die dirccte Verbindung mit den Verlegern nicht vorziehen hieße. — Da ich übrigens meinen Ein fluß in das Geschäft auch ferner zugcsichert habe, so behalte ich mir vor, Ihnen später zu eröff nen, in welcher Weise dje Wachter'schc Buch handlung mit Novitäten zu bedenken sein dürste. Mit aller Achtung und Ergebenheit Carl Friedrich Wigand, Vater. Wir eigenhändig Unterzeichneten bestätigen, 1) daß wir den Herrn C. F- Wigand, Vater, mit der Ausgleichung der Felix Wachter'schen Handlungsschuldcn in oben angegebener Weise beauftragt haben, und 2) daß wir, wenn die Herren Gläubiger in obigen Antrag eingehcn, sowohl für die Saldi rung der bis heute offenen Rechnungen bis 1. No vember d. I. wie auch für die der ncuanzu- knüpfendcn, in jeder Ostermesse die Bürgschaft übernehmen. Carl Ncisclicl. W. A. Tmrkal. Ich bestätige hiermit, daß sich ein Exemplar dieses Circulairs mit den Originalunterschriften in meinen Hände» befindet. Leipzig, 2. Juli 1845. Julius Kliukkiardt. s4874.j C. Robert, ehemaliger Zögling der Po lytechnischen Schule in Paris und Verfasser des Werkes: ,-reclierclres kistorigues des eveguez de Toni", sammelt Materialien einer vollständi gen Münzgcschichte der Stadt und des Bisthums Cambrai, welche nicht allein die Münzen der Merowinger, Carolinger, der deutschen Kaiser, der Bischöfe, der Freiherrn von Serain, Elin court, Walincourt, Crcvecoeur, Arleun rc., son dern auch die der Kapitel (mereants) sowohl als auch die Gewerks- und andere Zeichen und die lettons umfaßt. Diejenigen verchrlichen deut schen Sammler, welche im Besitz derartiger Sel tenheiten sich befinden, sind daher gehorsamst ge beten, davon entweder getreue Zeichnungen oder Abdrücke unter Nachnahme ihrer Auslagen an folgende Adresse gefälligst einsenden zu wollen : 8. — Intendant, iniiitairs a Hille.
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