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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1845
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1845-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1845
- Sprache
- Deutsch
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1322 ^105 Nichtamtlicher Th eil Die Buchbinder und die Bücher. Wir wollen hiermit auf einen Uebelstand aufmerksam machen, der, sicher von Vielen schon empfunden, endlich einmal einer öffent lichen Rüge bedarf. Wir sprechen von der unsinnigen Behandlung, welche ein großer Theil der deutschen Buchbinder den Büchern ange deihen läßt, zum Schaden des guten Geschmackes und der Augen der Leser. Um den Einband eines Buches recht elegant und leicht zu machen, wird dasselbe häufig so furchtbar gepreßt, daß es, da die eine Seite sich auf der andern abzieht, trotz allen Aufwandes von Seiten der Verleger, einen widerwärtigen Eindruck macht und die Augen der Leser ruinirt, die dann über schlechten Druck und mesquine Ausstattung der deutschen Bücher klagen. Wir haben kostbar ausgestattete Werke (aus dem Verlage von Eotta, Brockhaus, Wigand, Teubner, Westermann ic.) gesehen, die von den ersten Buchbindern in Berlin, Hamburg, Leipzig ic. gebunden, und durch übermäßiges Pressen und Beschneiden auf eine schauderhafte Weise maltraitirt waren. Jeder Verleger, dem sein Verlag lieb ist, wird gewiß eine Abhülfe dieses Uebelstandes wünschen, und diese ließ sich vielleicht dadurch erreichen, wenn auf die Rückseite des Umschlages der Bücher eine Zeitlang die Bemerkung gesetzt würde: „die Buch binder werden im Interesse der Käufer ersucht, die Büchecnichc zu stark zu pressen und zu beschneiden, damit Druck und Format nicht verdorben wir d." * * * * Zur Groschen - Angelegenheit. Vom 1. Januar 1846 an werden Unterzeichnete mit den Hand lungen , mit welchen sie über Leipzig in Verbindung stehen nach Thalern zu 30 Groschen rechnen. Karlsruhe, 29. November 1845. A. Bielefeld. Eh. Th. Groo», Verlage-Buch!). Kunstverlag. Herderschc Bu chbandwl.g. C. Macklot. «. Holymann. C. F. Müllersche Hofbuchhandlung. Artist. Institut, H.Gutsch S, Rupp. Aranr Noeldekc. Die Bücherverzeichnisse betreffend. Unleugbar ist kein Ort zur Anfertigung von Verzeichnissen der neuen Erscheinungen auf dem literarischen Markte so geeignet als Leip zig, und der Sortimentshandel muß es dankend erkennen, daß ihm von dorther in dieser Hinsicht bedeutend unter die Arme gegriffen wird. Indessen will es dem Einsender scheinen, als sei eine Ueberfüllung ein getreten, die insofern schadet, als sie Manchem die Last aufbürder, doppelte Anschaffungen zu machen, wo einfache sonst genügen würden. Gegenwärtig finden folgende verschiedene Mittheilungen statt: 1. Im Börsenblatt wöchentlich zweimal. 2. Zu demselben die monatliche Uebersicht- 3. Die bei Hinrichs erscheinende wöchentliche Bibliographie des Herrn de Marie. 4. Dieselbe monatlich wissenschaftlich geordnet. 5. Der Weid mannsche Meßkatalog zweimal im Jahre. 6. Das Hinrichssche halbjährige Verzeichniß. 7. Das vierteljährliche neue Verzeichniß des Hcn. Thun. Diese Verzeichnisse dienen einem doppelten Zwecke. Nr. 1 und 2 sind ausschließlich dem Buchhandel selbst gewidmet und diesem un entbehrlich. Nr. 3 und 4 sind offenbar nur auf die Verbreitung im Publikum berechnet und,in der ganz richtigen Voraussetzung, daßdazuNr. 1 und 2 weder dienen können noch sollen, zweckmäßig und nütz lich. Nr. 5, 6 und 7 dienen dem Buchhandel und dem Publikum gleichzeitig. Wie wir aus einer Ankündigung der Hinrichsschen Buchhandlung erfahren, soll nun aber Nr. 4 vom neuen Jahre an nicht mehr monatlich, sondern vierteljährlich ausgcgeben werden, eine Verände rung, die uns nicht ganz gerechtfertigt erscheint, in dem concurrirenden vierteljährlichen Verzeichnisse des Hrn. Thun (Nr. 7.) aber wohl ihren Grund finden mag. Betrachten wir die Sache etwas näher, so finden wir also, daß es künftig zwei vierteljährliche (Nr. 4 und 7) und zwei halbjährliche (Nr. 5 u. 6) Verzeichnisse giebt, die alle vier ein und demselben Zwecke dienen, und wovon jedenfalls mindestens zwei ganz in Wegfall kommen könnten. Unsers Erachtens wäre z. B. allen Bedürfnissen ausreichend ent sprochen wenn vierteljährlich ein wissenschaftlich und halbjährlich ein alphabetisch geordnetes Verzeichniß erschienen. Beide würden alsdann sowohl den Buch händlern selbst als auch zur Verbreitung im Publikum dienen können, während für den mehr ephemeren Bedarf Nr. 1 und 2 dem Buchhandel und Nr. 3 dem Publikum verbliebe. Ein solches Arrangement dürfte um so mehr auf den Beifall des gesammten Buchhandels rechnen können, als ihm dadurch eine nicht unbedeutende und in der Thar unnützeAusgabe erspart werden würde, abgesehen davon, daß aus der Vereinfachung des Kalalogwesens über haupt auch andere Bequemlichkeiten erwachsen. Die schwierigste Frage ist nur, wie soll man zur Ausführung ge langen ? Die Hi n richssche und die Weidman nsche Buchh. sind seit einer langen Reihe von Jahren im Besitz von Nr. 5 und 6, wäh rend Hr. Thun durch vieljährigen Fleiß in Bearbeitung des Hinrichs schen Katalogs unleugbar Ansprüche daran erworben hat, aus dieser Art von Beschäftigung, so lange er sie nicht selbst aufgibt, nicht ganz verdrängt zu werden. Von diesen Dreien wird nun aber keiner dem Andern weichen wollen und hieran, fürchten wir, dürfte die Ausfüh rung dieses Vorschlages, wozu das beginnende neue Jahr sonst eine passende Gelegenheit böte, scheitern. Doch glaubt Einsender nicht alle Hoffnung aufgebenzu müssen, und wendet sich in dieser Beziehung mir Vertrauen an den Redacteur d- Bl., Hrn. de Marie, der nicht nur vielfach bewiesen hat, daß er dem Sortimenlshandel gern nützlich wird, sondern ja auch selbst den größten Theil der hier in Rede stehen den Verzeichnisse (Nr. 1—5) unter seiner Redaction hat und dem es daher möglich werden dürfte, eine Vermittelung herbei zu führen, die seiner Stellung nicht nur entsprechen, sondern in dieser sogar als un- abweisbarePflicht erscheinen möchte. Es sei derselbe hiermit öffentlich dazu aufgefordert, die nölhigen Schritte zu thun. Zk. V- 3- * * * Dem Verlangen des Hrn. Einsenders, das Vorstehende unver ändert abdrucken zu lassen, komme ich hiermit nach, und indem ich demselben für das mir bewiesene ehrende Vertrauen danke, bekenne ich mich recht gern zu den hier ausgesprochenen Grundsätzen und schließe mich dem Wunsche an, daß obige Vorschläge verwirklicht werden mögen, erkläre mich auch gern bereit, dazu persönlich die Hand zu bieten. Es wird alles davon abhängen, ob die Herren Besitzer der Hinrichsschen und Wei dmannschen Buchh. und Hr. Thun ebenfalls die hier ausgesprochenen Ansichten theilen; wäre dies der Fall, so zweifele ich nicht, daß auch sie gern das Ihrige dazu beitragen werden, einen Uebel- stand entfernen zu helfen, der allerdings dem Sortimentshandel in mehr als einer Hinsicht schadet, und ihm namentlich unnütze, weil doppelte Ausgaben aufbürdet. Es würde mir Vergnügen machen, hierüber später Befriedigendes mittheilen zu können. I. de Marie.
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