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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1862
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1862-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1862
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18621008
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»z? 125, 8. October. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 2l01 spiele beweisen. Vor einigen Jahren ging Mitte October eine größere Sendung (aus mehreren Ballen bestehend) mit vielen Weihnachtsartikeln von Leipzig hierher ab, welche erst wenige Tage vor Weihnachten am Bestimmungsorte eintraf und dann auch erst theilweise, da der Fuhrmann des schlechten Geschirres und schlechten Weges halber einen Ballen unterwegs halte liegen lassen, welcher dann auch glücklich postksswm, d. h. im Januar ankam. — Im Herbst des vorigen Jahres hatten sich sür den Vers, dieses nicht weniger denn drei Sendungen aus Leipzig in Riga angesammelt, welche dann alle auf Einmal ankamen und von denen die zuerst abgegangene Sendung wenigstens zwei Mo nate unterwegs war. — Dergleichen Unannehmlichkeiten wieder holen sich gewiß bei vielen Handlungen in Rußland alljährlich. — Hr. Chelius selbst wird übrigens von der von allen wohlmeinen den Verlegern längst gebilligten Maßregel: Sendungen von No vember und December auf neue Rechnung zu übertragen, gewiß sehr wenig berührt, da er ja in der Regel seine Sendungen zur Eompletirung des Lagers bereits im August und spätestens im October macht und jeder vernünftige Sortimenter gewiß nicht Sendungen, die vor Weihnachten eintreffen, auf neue Rechnung übertragen wird. Was ihn deshalb veranlaßt, Aeußerungen wie die inNr. 113 d. Bl. zu veröffentlichen, ist nicht wohl einzusehen, k. 2. In Nr. 113 d. Bl. führt Hr. R. Chelius in einem Aufsatz: „Ueber die russischen Rechnungen" meinen Namen in lobender Weise an, woraus man fälschlich schließen könnte, als theile ich in dieser Angelegenheit nicht den Standpunkt meiner College» in Rußland. Ich habe indeß ebenfalls in alte Rechnung immer nur das ausgenommen, was bis Ende December alten Styls (Mitte Januar nach neuer Zeitrechnung) in meinen Händen war. Da die Sendungen nach hier trotz aller Eisenbahnen stets 4 bis 5 Wochen unterwegs sind, anderseits unsere Meßarbeiten be reits im Januar beginnen, so wäre damit wohl allen billigen Anforderungen entsprochen. Dorpat, im September 1862. Thcod. Hoppe. Miscellen. „Die preußische Nachdrucksgesetzgebung erläutert durch die Praxis des litterarischen Sachverständigen-Vereins. Herausg. von vr. L. E. Heydemann u. 0r. O. Dambach (gr. 8. 40 bis 42 Bog. Preis 2H -/?)." Unter diesem Titel wird demnächst im Verlage von Hrn. Th. Ehr. Fr. Enslin in Berlin ein Werk erscheinen, wodurch das reichhaltige Material, welches der litterarische Sachverständigen - Verein in einer 25jährigen Praxis gesammelt hat, in einer Auswahl der besonders interessan ten Fälle mit namentlicher Angabe der Parteien, der betreffenden Büchertitel und der gerichtlichen Entscheidungen, zum ersten Male allgemein nutzbar gemacht wird. Der ausgegebene Prospcct ent hält eine so reiche Casuistik, daß sich darin wohl alle Formen des Nachdrucks durch Fälle aus der Praxis erläutert finden dürften. Wenn nun auch bei einem Werke von solchem Interesse mit Ge wißheit anzunchmcn ist, daß dasselbe zumal von Seiten der Buchhändler, Prinzipale wie jüngerer Genossen, allgemein die willkommenste Aufnahme finden werde , so ist die Verlagshand lung, um die Anschaffung zu erleichtern, gleichwohl erbötig, Exemplare, welche für den eigenen Gebrauch bestimmt sind, mit 40 Proc. gegen baar zu liefern; wir halten uns dadurch um so mehr verpflichtet, diese Erscheinung, welche ebenso sehr eine inte ressante Lectüre wie eine Quelle der reichhaltigsten Belehrung bilden wird, schon vorläufig der besondern Beachtung von allen Kreisen des Buchhandels zu empfehlen. Berlin, 2. Oct. Das Herrenhaus lehnte in seiner heuti gen Sitzung den von dem andern Hause beschlossenen Gesetzent wurf, betreffend die Vernehmung der Drucker, Verleger und Rcdac teure über Druckschriften (Börsenbl. Nr. 100), ab. Die preußische Hauptbankdirection macht unterm 4. Oct. bekannt, daß in den letzten Tagen eine Nachbildung einer Note de r P r eu ßisch en Bank zu lOOTHaler vorgekom men sei, die zwar bei einiger Aufmerksamkeit von den echten No ten namentlich an dem Wappen und dem dasselbe umgebenden rothen Felde sich leicht unterscheiden lasse, aber doch möglicher Weise zu Täuschungen führen könne. Im öffentlichen und Pci- vat-Jntercsse sei es daher unerläßlich, auch die Noten s 100 Thlr. vor deren Annahme genau zu prüfen und sich den Einzahler jedes mal zu merken. Aus Prag.— Die Art und Weise, wie Hr. F. A. Ered- ner seine hochgepriesene Humanität in der Praxis zur Ausfüh rung bringt, ist sicher der öffentlichen Mittheilung werth. Nach dem dessen überschätzter Einfluß gegen die behördliche Ertheilung mehrerer Buchhandlungs-Concesstonen für Prag in der letzten Zeit selbstverständlich von keinem Erfolg sein mochte, glaubt der selbe — voll von humaner Eollegialität — die neuentstandenen Geschäfte seiner besondern Gunst dadurch versichern zu müssen, daß er ihnen seinen eigenen Verlag durchgehends nur gegen baar ohne irgend welchen Rabatt (zum Ladenpreise) liefert! 8lipionti sat. Rüge. — Hrn. Theile's Buchhandlung (Ferd. Beyer) in Königsberg schuldete uns zur Ostermesse einen als conform anerkannten Saldo von 2 Thlr.; die Zahlung blieb jedoch aus, und statt auf einen Mahnzettel vom 11. Aug. um Entschuldi gung zu bitten, erwiderte dieselbe vielmehr: „Brauchen Sie's so nöthig, oder haben Sie nichts zu thun, daß Sie jede Woche einen Mahnzettel schicken? Es ist in der That lächerlich; übrigens ist Ihnen der kleine Rest in Leipzig angewiesen." Im allgemeinen Interesse der Ordnung und des Anstandes glauben wir dies Ver fahren der Oeffentlichkeit übergeben zu müssen. 0. Personalnachrichten. Am 27. September feierten zwei Gehilfen der k. k. Hofbuch druckerei von Gottlieb Haase Söhne in Prag, der Schriftsetzer Herr Benedict Klutschak und der Buchdrucker Herr Wil- helm Co rdier, ihr 50jähriges Dienstjubiläum; der Erstere hatte diese Zeit seit Anbeginn, der Zweitgenannte seit 29 Jahren im Haase'schen Geschäfte zrzgebracht. In der feierlichen Anrede, womitHr. Gottlieb Haase die beiden Jubilanten beglückwünschte, erklärte er denselben, um ihnen wegen ihrer Zukunft jede Sorge zu nehmen, daß sie, wenn cs ihnen auch nicht mehr möglich sein sollte, ihrem Berufe nachzukommen, sie doch ihren jetzigen Gehalt bis an ihr Lebensende ausbezahlt erhalten werden, er halte es für eine angenehme Pflicht, ihnen auf diese Weise seine und seiner Brüder Dankbarkeit für ihre vieljährigen Dienste und für ihre treue Anhänglichkeit an ihr Haus zu bezeigen. Als An denken an den festlichen Abend überreichte der Redner jedem der beiden Jubilanten eine goldene Ankcruhr, auf welcher der Name des Jubilanten cingravirt war. „Ich kann", fuhr er sodann fort, „nicht unterlassen, den Wunsch auszusprcchen, daß es unfern Kindern gegönnt sein möge, in ihrem späteren Alter ähnliche Feste zu erleben und sich der Treue und Anhänglichkeit von recht vielen der heute hier versammelten Hrn. Gehilfen unseres Hauses erfreuen zu können; ich wünsche, daß unsere Hrn. Jubilanten den jüngeren Angehörigen Gutenberg's noch lange als aufmun- ternde Muster voranleuchten mögen."
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