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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.02.1837
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1837-02-03
- Erscheinungsdatum
- 03.02.1837
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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187 10 188 Man hatte Zeit Bücher zu lesen, denn die Journale bestanden noch nicht; man mußte sie zu diesem Zweckelkau- fen, denn die literarischen Eabi'nctte, welche bewirken, daß oft ein einziges Eremplak ein'es Werkes' für eine ganze Stadt hinreicht, existieren noch nicht, Einrichtungen, die jetzt das Zusammenkommen von Absatzwegen in allen Län dern mehr und inehr nöthig machen, wenn groHe litera rische Unternehmungen zu Stande kommen sollen. Wenn die Stallten, nur zu länge durch Näti'onalhaß getrennt, hauptsächlich dem Fortschreiten der Wissenschaf ten die Hoffnung verdanken, für die Zukunft vor den'lan gen Kriegen, die Europa verwüstet haben, bewahrt zu. sein: sollten sie nicht dafür der immer wachsenden Zahl- von Literatoren, die im Fache der Wissenschaft ein Feld zur Anwendung ihrer, nicht mehr von der Thätigkeit im Kriege, oder von der Mäßigkeit des Klosters verzehrten Fähigkeiten suchen, einen edlen Schutz gewähren? Dieser Schutz, den Frankreich, England, Deutsch land und die civilisirtesten Länder für das literarische Ei genthum verlangen, überschreitet in Nichts die Grenzen der Gerechtigkeit. Es reicht hin, den Schriftstellern für Arbeiten, die ihr Land ehren und zum. Nutzen, zur Be lehrung und zur Annehmlichkeit Aller dienen, die Aner kennung ihrer Rechte auf ein unbestreitbares Eigenthum, das des Geistes, zu gewähren. Ein Buch besteht aus zwei Theilen, einem Materiellen, dem Papier und dem Druck, und einem geistigen, dem Gedanken und der literarischen Ausführung.. Der elftere kann überall nachgeahmt werden, ec gehört in das Reich, der Industrie, das allen Völkern gemeinsam ist; der an dere ist die Erfindung des Geistes, die Frucht der Fähig keit, der geistige Theil, der, was mechanische Künste an- helangt, im Inland durch Patente für Erfindungen, im Ausland durch Einfuhrpatente geschützt ist, während in Bezug auf Schriften das Eigenthumsrecht nur im Inlands Schutz findet. Und doch haben die Wissenschaften, mehr als die mechanischen Künste, einen ausgedehnten Schutz nöthig, denn, abgesehen von dem pecuniäccn Nachtheil, welchen die Nachdrücke den Schriftstellern bringen, ist auch ihr Ruf gefährdet, sobald die Bücher nach dem Wil len und dem Eigensinn eines Andern verstümmelt werden dürfen. Ihr auf dem Titel genannter Name bleibt für alle mehr oder weniger grobe Fehler, welche die ohne ihre Theilnahme gedruckten Bücher entstellen, verantwort? lieh. Ist es gerecht, daß man, nachdem man sie. ihrer Schriften beraubt hat, auch noch ihren Ruf in Gefahr bringt? Der Literator und. der Buchhändler sollten nicht in einer weniger günstigen Lage sein, als der Erfinder einer Maschine, der wenigstens in auswärtigen Ländern, selbst in Belgien, sich ein Einfuhrpatent verschaffen kann, welches die Nachahmung verhütet. Zu dem bedarf es ehe eine Maschine im Auslande bekannt werden kann, sei es durch die Untreue eures Arbeiters oder durch ei nen andern Umpand, oft mehrerer Jahre und langer und kostspieliger Versuche, um dahin zu gelangen sie mit Er folg nachzuabmen. Ganz anders ist cs mit dem Nachdruck eines Buches; es reicht hin ein einziges Exemplar zu kaufen/ das iiian gleich der'Preise übcrgicbt. Das allei nige Erforderniß zum Nachdruck ist schnell nachzu drucken, um Eoncurrenten zuvorzukommen. Die Zahl der zum Gemeingut«,gewordenen. Werke ist «groß genug, um die Pressen Belgiens zu beschäftigen, -wie sie die in Frankreich bqchäftigt. Und dieses 'Astrsi offenstehende Feld des Gewinnes ist nicht auf dip franzö sischen Bücher allein beschränkt, es dehnt sich über die eng lischen, deutschen, italienischen, spanischen, portugiesischen zum Gbmeingut gewordenen Werke aus; in Hervorbringung dieser mit größerer oder minderer Eleganz, Eorrecthcit und Sparsamkeit, darf die Industrie eines Jeden eme für das Ganze vortheilhaste Eoncucrenz. hcrbciführen; aber ftlb'st um dieser Menge trefflicher Werks willen, welche fast allen Bedürfnissen genügt, ist es nöthig, die Heraus gabe neuer Bücher zu schützen. Was« geht aus dem-Ktzigen Stande der Dinge hervor? Die meisten unsrer Litecatoren, ausgenommen einige der ersten, sitzen mchc unö mehr bIe"Vörth:ilc langer und mühsamer Arbeit abnehmen, und ziehen es vor ihr Talent auf Journalartikel oder aus ephemere Stücke für unsre zahlreichen Theater zu verwenden, eine leichtere und ein träglichere Arbeit; aber der.literarische Puhm Frankreichs erfordert festere Grundlagen.' Mit Ausnahme der geringen Anzahl Literatoren, die großen Ruf erlangt haben, wird jetzt Jeder, der sich langen und kostspieligen.literarischen Arbeiten unterziehen will, schwer einen Verleger für sein Werk finden, das immer nur das Schicksal haben kann , entweder keinen Beifall zu finden, oder, wenn ps solchen findet, nachge druckt zu werden. Da der beschränkte Absatz in Frank reich allein bei den meisten Werken dieser Art nicht für die Gefahr, welcher der Verleger ausgesetzt ist, entschädi gen kann, muß ^ der Buchhändler davon abstehen. (Fortsetzung folgt.) M i s c e l l e. Aeltestes !m nördlichen Frankreich ge drucktes Buch. Dies ist, so viel man weiß, das erste, zu Valcnciennes gchruckte'Buch, welches kürzlich aus Eng land in Frankreich ankam, und für das man jetzt 500 Fr. verlangt, während es früher in London um 6 Pf. 8 Sch. verkauft ist. ' Bei der Versteigerung der Bibliothek des Bi schof Heber wurde es mit 18 Pf. bezahlt. Es führt de» Titel: 8V-I,«uivsnt ios Olumolwiw 6oorjff,ro!> laitlo» p>ap 6eor»i-s Olrastolrün (iin>oriin(w8 ä Valauoirioune» par cheirän äv 1-IÜAe clomoraut flovont ls cUuveut ste Ht, Pol.) Der Datum fehlt, das Buch ist aber von 1499 oder 1590. Verantwortlicher Redakteur: C. §- DSrffltng.
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