Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1837
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- 1837-02-17
- Erscheinungsdatum
- 17.02.1837
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für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputieren des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. ^ 14. Amtliches Blatt des Börsenvereins. Freitags, den 17. Februar Nekrolog. ' August Lampe. Am 29. Febr. des Jahres 1773*) ward August Campe (Franz Aug. Gottlob) zu Deensen bei Holzmindcn gebo ren. Ec war der dritte Sohn von Friedrich Heinrich Campe, älterni Bruder von Joachim Heinrich Campe. Der Water war Rechtsgclehrter, ein origineller kräftiger Mann, dessen Gedächtnis! In dorligcr Gegend und dem frühern Kreise seiner Wirksamkeit noch fortlcbt. Er hatte den Muth , nachdem er bereits Vater von fünf Kindern war, auf ein Jahr wieder als Student nach Helmstedt zu gehen, um eine inländische Ma trikel zu erwerben, da man dem allenthalben gerade und frei sinnig auftrctcndcn Manne unter den nichtigsten Vorwänden Schwierigkeiten in den Weg legte, wo er nur nach dem Rechten und Guten trachtete. Unter den Augen dieses trefflichen Vaters wuchs August Campe im Kreise zahlreicher Geschwister heran. Er hatte das Unglück, die liebende Mutter im ersten Lebensjahre zu verlieren. Ihr frühes Hinwelkcn kann nicht ohne Einfluss auf den jüngstgebvrnen Sohn geblieben sei», und das schwächliche Kind entbehrte vielleicht der aufmerksamen Pflege, bis eine zweite, treu sorgende Mutter sich des verwaisten Hauses annahm. Der Keim einer zarten Körperbeschaffenheit aber blieb dem Knaben und ward vermehrt durch eine bösartige Blat- ternkrankheit, die er früh zu bestehen hatte und welche die fast gänzliche Unbrauchbarkeit des rechten Auges nach sich zog. Alle diese an sich betrübenden Begebenheiten konnten indeß wohl dazu beitragen, der inncrn geistigen Entwickelung des Kindes früh schon jene zarte, innige Richtung zu geben, oder wenigstens die Empfänglichkeit dafür, welche später den belebenden Schein auf seine ganze Laufbahn warf. Die Kinder wurden in dem, in keiner Hinsicht reichlichen Haushalt früh darauf angewiesen, ihre eigenen Kräfte zu ge- s brauchen und sich, nächst Gott, nur auf diese zu verlassen; sie wurde» auf keinerlei Weise verwöhnt, suchten früh schon sich p <2o bcsngt bas .Iitrchcnbuch UI Deensen und der mehrere Mal anSgezo- genc Taufschein; der Licrliordcne hak nie ausfindig mach!» kennen, wie die ser chrcnalegilche Fehler enlstandcn ist. 4r Jahrgang. Andern nützlich zu machen, und zogen gewiss in später» Jahren noch einen bleibenden Gewinn aus dieser geistigen Selbstständig keit ihrer ersten Jugend. August Campe war gern und häufig um seinen Vater; er war glücklick, wenn er den Vater auf Spaziergängen oder kleinen Jagdstreifzügc» begleiten durfte, und dieser wirkte durch seine Erzählungen, gelegentlichen Mit- thcilungcn und Zurechtweisungen mehr auf des Knaben geistige Ausbildung, als es zu der Zeit ein geregelter Unterricht ge- ^ than haben würde. Treue Hausfreunde trugen auch Las Ihrige dazu bei, durch Scherz und Ernst die Jugend zu beleben und zu belehren, und so blieb die Erinnerung an jene Zeit ein freund liches Bild, an welchem sich der Mann im vorgerückten Alter oft zu ergötzen pflegte. — Der Schulunterricht in dem kleinen Deensen ward aber bald unzulänglich für ihn, und er kam auf die gelehrte Schule in Holzmindcn. Hier vermisste er das väter liche Haut und den Kreis der Geschwister ungemein; er lernte hier früh schon den Ernst des Lebens kennen, und war selbst ^ später oft der Meinung, Laß diese Jahre, welches» die Zeit seiner körperlicher Entwickelung sielen, ihm den Keim seiner nachhe- i! rigen Kräntlichkeit gegeben. Manche freundliche Jugcndbekannt- ! schüft ward indes! hier geknüpft, und mit regem Eifer und gro sser Ausdauer legte er sich auf die Erlernung alles dessen, wozu ihm hier die Gelegenheit geboten ward. Und gewiss ward hier ein durchaus tüchtiger Grund gelegt, da er einige Jahre darauf, ins Gcschäflslcbcn tretend, sich selber weiter helfen konnte, um ! Alles zu erwerben, wonach sein wissbegieriger Sinn strebte. Sein Wunsch war, die Rechte zu studircn, wie sein Vater; da aber der altere seiner beiden Brüder sich schon der Arzneikunde ge widmet hatte, so erlaubten die Mittel des Vaters nicht, ihn auch studircn zu lassen; überdies hatten bei einem Besuche in ; Holzmindcn der Oheim Joachim Heinrich und dessen (von Allen, die das Glück gehabt, sic zu kennen, so hoch ge schätzte) Gattin den Neffen ausgezeichnet und licbgcwonnen, und der Vater war cS gern zufrieden, daß sein Sohn Au gust den Vorschlag des Oheims, nach Braunschwcig zu kom men, um in die Schulbuchhandlung als Lehrling cinzutrcten, annahm. Hier finden wir ihn nun recht eigentlich In ein Vaterhaus ! zurückgckchrt und seinen, für eine heiterc^Häuslichkeit so 1837.
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