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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1837
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1837-02-17
- Erscheinungsdatum
- 17.02.1837
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- Deutsch
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267 14 268 empfänglichen Sinn aufs höchste dadurch beglückt. Des Oheims ausgezeichneter Geist, seine Unausgesetzte LHLtigkeit und Ord nungsliebe , verbunden mit der Festigkeit seines Charakters, wa ren von entschiedenem Einfluß auf die spätere Entwickelung sei nes Neffen, der in ihm Len zweiten Vater verehrte Und liebte, sowie sich auch in diesem glücklichen Familien - Kreise alle die liebenswürdigen Eigenschaften seines Geistes und Herzens' er schlossen und der Grund zu einer inncrn und äußern Ausbil dung gelegt ward, wie sie nur unter so günstigen Umständen, i händigtp,' die er späterhin Gelegenheit fand, Goethe'» selbst zu Jenseitig vertrauenden Beisammensein m i t fö überreichen. Tode seines Vaters, und so blieb die heitre Aussicht, »lesen nach mehreren Jahren bei der beabsichtigten Rückkehr nach Braun schwelg zu besuchen, leider für immer unerfüllt. De jüngern, nach seinem Fortgehen aus dem väterlichen Hause geboruen Ge schwister waren ihm fast ganz unbekannt. Im Jahre 17S8 kehrte er nach Braunschwcig zurück und lebte noch ein Jahr in alten, lieben Verhältnissen. Auf die Pläne aber, welche der Oheim für seine Zukunft gemacht, konnte sein, von früher Jugend an nach Selbstständigkeit strebmder Geist nicht eingehen; er erbat sich den Segen dieses thcuren väterli chen Freundes und ging, ein Künftiges eigenes Beginnen in innerer Seele vorbereitend, im Frühjahr 1799, nach einem kur zen Aufenthalt in Hamburg, wo er von den Freunden des Campe'schen Hauses: Klopstock, Reimarus, Sievcking, Hoff- mann, aufs freundlichste ausgenommen ward, nach Paris. Sein Aufenthalt dort siel in eine sehr bewegte Zeit. Buona- parte war eben aus Aegypten zurückgekehrt, und er ward Au genzeuge der Vorfälle des 18. Brumaire. Durch die herzlichsten Empfehlungen aus Braunschweig und Hamburg machte er die angenehmsten Familicnbekanntschaften; er war täglich im Hause von I. F. Cr am er, wo sich die in Paris lebenden gebildeten Deutschen gern zu versammeln pflegten; die freundlichste Aufnahme fand er bei Wilhelm von Humboldt und seiner liebenswürdigen Gattin, an deren Häuslichem Leben ihm häufig vergönnt ward Theil zu nehmen, da er mit ihnen dasselbe Hotel (Hotel Cluny, berühmt durch die Sage von Eginhardt u. Emma) bewohnte. Dort lernte er auch Millin kennen und ward ein fleißiger Besucher der bekannten Dies lit- tärsires, die Millin veranstaltete, und wo sich die schönen Gei ster von Paris, Einheimische wie Fremde, immer zusammen fan den. Hier war es auch, wo ihn der alte Bi taube lieb gewann und ihm seine Uebersehung von Hcrrmann und Dorothea be- V demHäuslicffen gegenseitig ^ Ausgezeichneten Frauen, als die Räthin Camp e und ihre Tochter ! waren, gewonnen werden kann. Aber auch Wenige mögen so ver standen und erkannt, so benutzt haben, was hier geboten ward, als Aug. Campe! Noch in Len letzten Jahren seines Lebens war er voll dankbarer Anerkennung für die Führung seines Geschicks, ihn in dies Haus gebracht zu haben; Las immer regere Stre ben seines Geistes für alles Höhere und Bessere, das Erkennen der Wahrheit auch da, wo sic scheinbar verborgen ist, die Em pfänglichkeit für die cdlern Genüsse des Lebens — dies alles lei tete er aus jener Lcbensperiodc ab, und fühlte sich selbst immer wie in dem Verhältnis» eines dankbaren Sohnes zu diesen zweiten Eltern. — Ueberdies hatte der Aufenthalt in Braunschwcig für ihn noch die besondere Freude, ihn wieder mit seinem (in Leip zig noch lebenden) ältern Bruder H. W. Campe zusammen zu führen, welcher dort die Handlung erlernte- Beide Brüder blieben bis zu Aug u st's Tode unter allen Lebens - Verhält nissen die treuesten, innigsten Freunde. Auch mußte er cs gleich falls- als einen großen Vorzug erkennen, in dem Hause seines Oheims mit so vielen bedeutenden Männern jener Zeit in nä here Berührung zu kommen; freundlich, liebenswürdig und überaus gefällig, wie er immer war, ward er auch bald be merkt und erwarb sich hier schon theilnchmende Freunde, wor aus ihm in spätem Lebensverhältnissen Freude und Vortheil erwuchs. Zu Ende der neunziger Jahre vertauschte er den Aufenthalt in Braunschwcig mit Berlin, wo er ein paar Jahre in dem Geschäft von F. View eg (ihm später durch verwandtschaftliche Baude und lange Freundschaft näher gebracht) arbeitete. Diese Zelt ward von ihm nicht nur für die Erweiterung seiner Geschäftskennt- niffe allein benutzt; er wußte auch vielfältigen Gewinn für Kunst sinn und Wissenschaft aus ihr zu ziehen; freundschaftliche Verbin dungen mit Künstlerfamilien weckten und nährten auch bei ihm diese, in der Campe'schen Familie so vorherrschende Neigung. Auch für die Druckerei wußte er sich so zu interefsircn, daß er sich Workenntnissc davon erwarb, die ihm später bei cigmen Ge- schästsbetrcibungcn oft zu Statten kamen. In Berlin traf ihn die Trauerbotschaft von dem plötzlichen Wie wichtig in jeder-Hinsicht der Aufenthalt in Paris, den er etwas über ein Jahr ausdchnte, für ihn ward, bedarf wohl keiner weitern Erwähnung. Vorbereitet und ausgerüstet, wie er hinkam, angeregt und empfänglich allenthalben, wo cs etwas zu lernen gab, mußte diese Hauptstadt der Welt, und zwar in jenem wichtigen Zeiträume, einen entschiedenen Einfluß auf ihn ausübcn. Aber auch für sein bald zu beginnendes Etablissement blieb diese Zeit nicht unbenutzt; er suchte bedeutende Berbin- drnlg'en äusuknüpfcn, was bei dem Wohlwollen, womit Jeder mann sbm entgegen trat, nichs schwer ward, und fand hier Ge legenheit, ein französisches Lager der bessern Werke und Ausga be» älterer wie neuerer Literatur zusammen zu bringen, welches, mit Umsicht und Sachkenntniß gewählt, ihm späterhin trefflich zu Dtatten kam. Während er so mit geringen äußern Mitteln zweckmäßige Einrichtungen zu treffen suchte, war er zugleich bemüht, diese Mittel auf eine ehrenvolle Welse zu vervielfälti gen; er übersetzte rn den wenigen Stunden der Muße, Äe ihm übrig blieben, Buonaparte's Tagebuch aus Aegypten, ließ es drucken und debütirte auf diese Weise mit einem Verlagsartlkcl, der Glück machte und ältere Handlungen nöthigte, dem jungen Anfänger, mit dem sie sonst wohl nicht gleich Rechnung ange- knüpst hätten, in der erste» Messe zu zahlen. (Fortsetzung folgt.) celle n. Vorige Nacht um 12 Uhr brach in M i Paris, 7. Febr. der Buchdruckerei des Herrn Everat Feuer aus, das mit sol eher Schnelligkeit um sich griff, daß in kurzer Zeit das Hauptgebäude mit 26 Pressen und den Stcrcotypenplatten einer Menge Wecke in Asche lag. Als die Spritzcnleute ankamen, stand es schon in vollen Flammen. Glücklicher weise wurden die übrigen Theile des Gebäudes, in welchen sich die Setzerwerkstatt, andere 19 Pressen, die Papiecvor- räthe und Wohnungen befanden, gerettet. Dessenungeach tet schätzt man den Schaden auf 400,000 Fr. Die Ent stehungsursache des Feuers ist noch nicht ermittelt; man vermuthek, daß es in einer Trockenstube entstanden. Unter den Löschenden und Rettenden zeichneten sich vorzüglich die Setzer und Drucker aus. Um 2 Uhr war man Herr des Feuers. (I. des Debats.) Pariser Nachdruck der deutschen Classiker. Das Haus Istot t'rbrss in Paris fahrt fort, mehrere Länder und namentlich England mit seinen Nachdrücken deutscher Elassiker zu überschwemmen. Ein Londoner Haus hat 200 Erpl. aller dieser Artikel gekauft. Diese bestehen in Schiller, in 2 Bdcn.; Goethe, mit allem Briefwechsel, in 5 Bden.; Tieck, 2Bde.; Jean Paul, 4 Bde. (Diese sind fast fertig.) Non Lessing, in 2 Bänden, hat der Druck ' begonnen und Shakspeare von Schlegel und Tieck in einem Bande ist angekündigt. Durchschnittlich wird jeder Band »1-^8^-. baar verkauft.
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